Fritz!Box-Hack

Fritz!Box-Hack: Computer über das Internet starten und fernsteuern

05.01.2006 von Albert Lauchner
Mit WoL lassen sich selbst ausgeschaltete PCs über das Netzwerk hochfahren. Eine Erweiterung für die Fritz!Box ermöglicht den Fernstart und den Fernzugriff auf alle Dateien des PCs auch über DSL. Und dank ssh kommt die Sicherheit dabei nicht zu kurz.

Wer kennt das nicht: Man sitzt in der Firma oder bei Freunden und benötigt dringend Daten, die auf dem heimischen PC liegen: Sei es eine Datei, eine E-Mail oder eine Internet-Seite aus den gespeicherten Favoriten. Ist keiner zu Hause, um den PC einzuschalten und zu bedienen, kommt man an die Daten nicht heran. Wer öfter einen Zugriff auf seinen PC aus der Ferne benötigt, mag sich überlegen, den PC rund um die Uhr durchlaufen zu lassen. Der Umweltaspekt sowie der hohe Verschleiß von mechanischen PC-Komponenten und thermisch beanspruchten Bauteilen sprechen jedoch dagegen.

Heutzutage beherrscht aber fast jeder halbwegs aktuelle PC Wake on LAN (WoL). Damit kann der Administrator in Firmen die PCs starten und die darauf installierte Software updaten, wenn die Benutzer sie beispielsweise nachts nicht benötigen. Doch für WoL sind spezielle Datenpakete über das Netzwerk nötig, die die Fritz!Box wie viele andere Router auch nicht aus dem Internet weiterleiten. Ein Fernstart über das Web scheidet daher zunächst aus.

Wenn man das Linux-Betriebssystem der Fritz!Box-DSL-Router um entsprechende Module erweitert, lässt sich jeder angeschlossene PC aus der Ferne starten. Hat man darauf eine Remote-Desktop-Software installiert, kann man anschließend damit arbeiten, als wäre man zu Hause.

Im Folgenden beschreiben wir, wie Sie Ihre Fritz!Box um diese Funktion erweitern und den Fernstart über ssh entsprechend absichern. Als Voraussetzung müssen Sie den telnet-Zugang freigeschaltet haben. Mehr dazu finden Sie in unserem Beitrag Tuning und Hacks für die Fritz!Box, den Sie auf jeden Fall vorab lesen sollten.

TecChannel Special zur AVM Fritz!Box

Teil 1: Tuning und Hacks für die Fritz!Box

Teil 2: Fritz!Box-Hack: Computer über das Internet starten und fernsteuern

Teil 3: Die Fritz!Box als Least Cost Router

Teil 4: VPN-Direktkopplung mit der Fritz!Box

Teil 5: Rettung für die defekte Fritz!Box

Teil 6: Eigene Firmware mit Freetz erstellen

Teil 7: Billiger telefonieren trotz Flatrate

Wake on LAN

Wake on LAN wurde entwickelt, um das Management der PCs in Firmen zu vereinfachen. Zum Fernstart eines PCs sendet der Administrator ein so genanntes Magic Packet über das Netzwerk. AMD hat diese Technik bereits 1995 entwickelt. Das Magic Packet kann direkt auf dem Ethernet-Rahmen aufsetzen und ist so aufgebaut, dass es im normalen Netzwerkalltag nicht auftritt.

Es enthält zunächst wie jedes Ethernet-Paket die MAC-Adresse des Ziels und des Empfängers sowie die Länge der darauf folgenden Daten. Im Datenteil muss dann an beliebiger Stelle sechs Mal der Hexcode FF stehen. Darauf folgt 16 Mal die Mac-Adresse des zu startenden Rechners.

Laut Definition kann dieser komplette Magic-Block irgendwo im Datenteil stehen. Somit ist es kein Problem, dieses Magic Packet in einem TCP/IP-Rahmen innerhalb des Ethernet-Frames unterzubringen und damit auch routebar zu machen.

Probleme mit dem Magic Packet

Doch in der Praxis ist das Routing des Magic Packets über das Internet-Protokoll nicht ganz so einfach:

Die sicherste und eleganteste Lösung für all diese Schwierigkeiten ist es daher, das Magic Packet als Ethernet-Paket direkt im lokalen Netzwerk des einzuschaltenden Rechners zu erzeugen. In unserem Fall ist dies auch kein Problem, da die Fritz!Box selbst diese Aufgabe übernehmen wird. Für den zur Fritz!Box nötigen sicheren Zugang aus dem Internet werden wir einen ssh-Server installieren. Somit entsteht als Nebenprodukt ein sehr sicherer Weg, über den man die Fritz!Box auch von extern über das Internet konfigurieren kann.

Voraussetzungen für Wake on LAN

Bevor Sie versuchen, Ihren PC von extern über das Internet zu starten, sollten Sie das passende Setup zunächst über einen zweiten PC in Ihrem Netzwerk testen. Denn damit Wake on LAN funktioniert, müssen etliche Bedingungen erfüllt sein.

Diese Einstellung genügt meist noch nicht.

Wenn Sie jetzt den PC herunterfahren, sollte er für WoL bereit sein. Falls Sie einen zweiten PC im Netzwerk haben, können Sie das mit einem der unzähligen WoL-Tools testen. Im Download-Link in der rechten Navigation haben wir für Sie dazu das Windows-Freeware-Tool WakeUp! bereitgestellt, das ohne GUI auf der Commandline arbeitet. Es benötigt beim Aufruf die MAC-Adresse des zu weckenden PCs und die Broadcast-Adresse Ihres lokalen LANs, bei der Fritz!Box typischerweise die 192.168.178.255.

Hinweis: Sowohl der BIOS-Eintrag, als auch die Windows-Konfiguration setzen Register im LAN-Controller und im Chipsatz. Diese bleiben allerdings nur so lange erhalten, wie Ihr PC mit der Hilfsspannung aus dem Netzteil versorgt wird. Wenn Sie ihren PC also beispielsweise mit einer Schaltleiste komplett vom Netz trennen, genügt es nicht, die Stromversorgung wieder herzustellen. Damit WoL anschließend funktioniert, müssen Sie ihn erst einmal hoch- und wieder herunterfahren.

etherwake auf der Fritz!Box

Funktioniert WoL von einem zweiten PC aus, ist der erste Start via Fritz!Box keine große Kunst mehr. Wie schon im ersten Teil unserer Fritz!Box-Reihe beim FTP-Server beschrieben, muss der Router nach seinem Start erst einmal ein entsprechendes Programm nachladen. Als Klassiker unter Linux kommt etherwake zum Versenden des Magic Packets zum Einsatz, das wir auf unserem tecCHANNEL-Server für Sie bereithalten.

Im Folgenden gehen wir die Installation zunächst in Einzelschritten manuell durch. Am Ende dieses Beitrags finden Sie ein Script, das nach minimalen Anpassungen alle nötigen Schritte für Sie automatisch erledigt. Zum Verständnis und zum Durchführen der erforderlichen Anpassungen sollten Sie dennoch zunächst den manuellen Weg gehen.

Loggen Sie sich für einen ersten Test via telnet in die Fritz!Box ein. Wechseln Sie in das Verzeichnis /var/tmp, das auf den Arbeitsspeicher der Box gemappt ist und laden Sie dann mit wget das Programm etherwake herunter. Mit chmod müssen Sie anschließend noch die Rechte auf ausführbar setzen.

cd /var/tmp
wget http://www.tecchannel.de/download/432967/etherwake
chmod +x /var/tmp/etherwake

Zum Start eines PCs benötigt etherwake neben der Option „-i“ zwei weitere Parameter beim Aufruf, die MAC-Adresse und das zu benutzende Interface der Fritz!Box. Bei der Fritz!Box ata lautet dieses „intf“. Ansonsten sind für das Netzwerk-Interface die Namen „eth0“ und bei Boxen mit zwei LAN-Ports auch „eth1“ vergeben. In unserem Laboraufbau startet die Fritz!Box den Test-PC über

./etherwake -i eth0 00:0c:6e:93:23:87

Vergessen Sie nicht das “./” am Anfang, denn Linux startet Programme nur bei expliziter Pfadangabe.

Steuerung über ssh

Zwar können Sie jetzt einen PC via telnet hochfahren. Doch bislang ist telnet nur vom internen Netz aus erreichbar. Das sollte auch so bleiben, den telnet ist absolut unsicher. Es überträgt alle Informationen inklusive der Login-Daten unverschlüsselt über das Netzwerk. Wer telnet für den DSL-Anschluss nach außen freigibt, kann seine DSL-Kennung und die Passwörter für die VoIP-Provider auch gleich in Newsgroups posten.

Die moderne und sichere Version von telnet ist ssh. Doch von Haus aus beherrscht die Fritz!Box kein ssh. Also gilt es zunächst, nach der bewährten Methode einen ssh-Server für die Fritz!Box nachzuladen.

Als ssh-Server haben wir das Paket dropbear ausgewählt und auf unserem tecCHANNEL-Server hinterlegt. Mit folgenden Eingaben auf dem telnet-Prompt laden Sie dropbear zunächst manuell zum Test auf Ihre Fritz!Box:

cd /var/tmp
wget http://www.tecchannel.de/download/432967/dropbear
chmod +x /var/tmp/dropbear

ssh und die Sicherheit

ssh arbeitet sowohl mit Public/Private Keys zur gegenseitigen Authentifizierung von Clients und Servern als auch mit Passwörtern. Mehr dazu lesen Sie in unseren Links zum Beitrag in der rechten Navigationsleiste und im Artikel Sicherer Datenaustausch via OpenSSH. Wir gehen in diesem Artikel von folgendem Szenario aus: Sie sitzen irgendwo auf der Welt und sind nicht darauf vorbereitet, auf Ihren PC zugreifen zu müssen. Deshalb haben Sie weder den Public Key Ihres ssh-Servers noch Ihren persönlichen Private Key mit sich.

Durch den fehlenden Public Key Ihres Servers kann sich dieser Ihnen gegenüber nicht ausweisen. So laufen Sie Gefahr, sich gar nicht auf Ihrer Fritz!Box anzumelden, sondern auf einer gefälschten Seite, die Ihre Fritz!Box nur simuliert, um Ihr Passwort abzufangen. Dieser Angriff ist aber nur mit hohem Aufwand und nur an wenigen Stellen im Netzwerk möglich, so dass dieses Risiko sehr gering erscheint.

ssh bietet für den Client die Möglichkeit, sich über ein Passwort oder über einen Private Key des Users einzuloggen. Wir haben uns für die Passwort-Lösung entschieden, da man dieses immer bei sich hat. Da ssh die Kommunikation stark verschlüsselt, besteht nicht wie bei telnet die Gefahr des Abhörens, so dass beide Verfahren annähernd gleich sicher sind.

Die tatsächliche Sicherheit steht und fällt jedoch mit der Qualität des Passworts. Denn eine Brute-Force-Attacke auf die Fritz!Box mit einem Wörterbuch ist jederzeit möglich. Verwenden Sie daher auch Sonderzeichen, Zahlen und die Groß/Kleinschreibung in Ihrem Passwort. Falls Sie die Lösung über Public/Private Key bevorzugen und damit quasi ein 1024-Bit-Random-Passwort nutzen, können Sie diese mit dem gewählten Dropbear-Server selbstverständlich auch nutzen.

Server-Key und Passwort erzeugen

Der Dropbear-ssh-Server benötigt zum Start auf jeden Fall eine Datei mit seinem privaten Key, sonst verweigert er den Dienst. Einen passenden 512-Bit-RSA-Key in der Datei /var/tmp/dropbear_rsa_hostkey erzeugen Sie über folgende Kommandos:

ln -s /var/tmp/dropbear dropbearkey
/var/tmp/dropbearkey -t rsa -f /var/tmp/dropbear_rsa_hostkey -s 512

Eine Übersicht der Optionen beim Erzeugen der Keys erhalten Sie mit /var/tmp/dropbearkey --help

Vor dem Start des Servers müssen Sie jetzt noch ein sicheres root-Passwort für den ssh-Login wählen und dieses selbst verschlüsseln. Wie bereits in Teil 1 unserer Serie beschrieben, nutzen wir dazu die Webseite http://www.flash.net/cgi-bin/pw.pl. Diese liefert für den User „root“ und das extrem unsichere Passwort „tecCHANNEL“ unseres Beispiels den Hash „root:PBvr5tOlt/rao“. Hier sollten Sie auf jeden Fall ein eigenes, sicheres Passwort generieren. Beachten Sie auch, dass das Passwort casesensitive ist.

Der Hash-Wert des root-Passworts wird nicht wie die Passwörter von Programmen in die Datei /var/tmp/passwd eingetragen. Denn diese Datei muss für alle Anwendungen lesbar sein, was in den 80er Jahren ein Brute-Force-Angriff zur Ermittlung des zentralen Passworts ausnutzte. Seither liegt dieses Passwort in der Datei /var/tmp/shadow, die zumindest auf echten Linux-Systemen (nicht so in der Fritz!Box) stark eingeschränkte Zugangsrechte hat.

root-Passwort eintragen und ssh-Server starten

Da das Eintragen des root-Passworts in die shadow-Datei später bei jedem Reboot der Box automatisch ablaufen soll, ist das etwas kryptische Kommando sed erforderlich. Dieser Stream-Editor kann über so genannte reguläre Ausdrücke Zeichen in Textdateien finden und durch andere ersetzen. Geben Sie einfach folgende Befehle ein und ersetzen Sie den Hashwert „PBvr5tOlt/rao“ unseres Passworts durch Ihren Hash.

cp -p /var/tmp/shadow /var/tmp/tmp_shadow
sed -e “/root:/s#^root:[^:]*:#root:PBvr5tOlt/rao:#” /var/tmp/tmp_shadow > /var/tmp/shadow

Mit diesen Befehlen erzeugen Sie zunächst eine Kopie der shadow-Datei, ersetzen darin das Passwort und schreiben die geänderte Datei auf /var/tmp/shadow zurück.

Jetzt können Sie den ssh-Server erstmals starten. Beim Aufruf müssen Sie ihm lediglich die Position des vorher erzeugten RSA-Keys mitteilen:

/var/tmp/dropbear -r /var/tmp/dropbear_rsa_hostkey

Wenn Sie sich jetzt mit ps die Prozessliste ansehen, sollte dropbear darin auftauchen.

Falls dropbear nicht starten wollte, können Sie an den Aufruf noch den Parameter „-E“ anhängen. Dann erhalten Sie alle Fehlermeldung in Ihrem Konsolenfenster angezeigt. Stören Sie sich dabei nicht an fehlenden DSS-Keys, diese benötigen wir nicht und haben sie daher auch nicht erzeugt.

Erstes Login mit putty

Nachdem der ssh-Server nun läuft, benötigen Sie einen entsprechenden Client für den Login. Der Klassiker dafür ist das rund 400 KByte große Programm putty, das Sie für die Windows-Plattform überall im Web zum Downloaden finden. In unseren „Links zum Artikel“ in der rechten Navigationsspalte finden Sie eine entsprechende Download-Seite.

Testen Sie den ssh-Zugang zunächst in Ihrem lokalen Netzwerk und rufen Sie dazu putty.exe auf.

Meist müssen Sie nur die IP-Adresse der Fritz!Box eingeben, da Port 22 und ssh per Default gewählt ist. Im lokalen Netz läuft die Fritz!Box meist unter der Adresse 192.168.178.1, lediglich im tecCHANNEL-Testnetzwerk hat sie die .100. Lassen Sie sich dadurch aber nicht weiter stören.

Nach dem Klick auf „Open“ erhalten Sie eine Warnmeldung. putty kennt den Host-Key des Servers nicht, daher müssen Sie die Verbindung manuell autorisieren.

Ob Sie den Host-Key im Cache ablegen wollen oder nicht, ist in unserem Fall egal, da sich dieser Key nach einem Reboot der Fritz!Box sowieso ändert. Nach dem Klick auf Yes oder No, beides führt zum Login, sollte sich die Fritz!Box melden, wie im Screenshot gezeigt.

Update: Das fertige Script

Hat bislang alles geklappt, fehlt nur noch ein kleines Script, das den PC per etherwake startet. Prinzipiell kann man zwar etherwake über ssh auf der Kommandozeile aufrufen, doch wer hat schon die MAC-Adresse seines PCs auswendig parat.

Zum Erzeugen des Scripts start_pc1 im Verzeichnis /var/tmp genügt folgender Zweizeiler:

echo „/var/tmp/etherwake -i eth0 00:0c:6e:93:23:87” > /var/tmp/start_pc1
chmod +x /var/tmp/start_pc1

Ersetzen Sie dabei, wie weiter oben bei etherwake beschrieben, die MAC-Adresse unseres Test-PCs „00:0c:6e:93:23:87“ durch die Ihres Rechners und ändern Sie gegebenenfalls „eth0“ durch den passenden Interface-Namen Ihrer Fritz!Box. Falls Sie einen zweiten PC im Netzwerk haben, können Sie sich damit jetzt per ssh mit Ihrer Fritz!Box verbinden und über das Script den anderen PC starten.

Doch bislang haben wir alle Änderungen manuell eingegeben. Nach einem Neustart der Fritz!Box hat diese wieder alles vergessen. Der einzige Weg, Änderungen über den Reboot zu retten, ist die Datei debug.cfg im Verzeichnis /var/flash. Mehr dazu lesen Sie im ersten Teil unserer Serie.

Auf der nächsten Seite finden Sie die fertige Script-Datei, die neben den hier erwähnten Tools auch noch einen FTP-Server einbindet.

Update: Download des Scripts auf die Fritz!Box

Gehen Sie zur Installation des neuen Start-Scripts per ssh oder telnet auf die Commandline der Box. Dann wechseln Sie in das Verzeichnis /var/tmp und laden das Script mit folgendem Befehl von unserem Server:

cd /var/tmp
wget http://www.tecchannel.de/download/432967/debug.test

Dabei wird unten stehendes Script auf Ihre Fritz!Box geladen. Wichtig: In einem Update dieses Artikels haben wir am Anfang des Scripts eine Warteschleife eingefügt. Unter Umständen kann es sonst vorkommen, dass die Fritz!Box noch keinen Zugang zum Internet hat, wenn sie die Dateien von tecCHANNEL nachladen will. Deshalb pingt die Fritz!Box jetzt so lange www.tecChannel.de an, bis sie eine positive Antwort erhält. Wer mit der alten Version des Scripts gelegentlich Probleme hat, sollte die Warteschleife auch in sein Script einfügen. Online haben wir die Änderung bereits eingefügt.

# # # # # # # # # Start des telnet-daemons
/usr/sbin/telnetd -l /sbin/ar7login

# # # # # # # # # Update 1/06: Warten bis Fritz!Box den Server erreichen kann
while !(ping -c 1 www.tecchannel.de); do
sleep 5
done

# # # # # # # # # Installation FTP-Server
cd /var/tmp
wget http://www.tecchannel.de/download/432803/bftpd.conf
wget http://www.tecchannel.de/download/432803/bftpd
chmod +x bftpd
chmod 777 bftpd.conf

# Hier den Usernamen und den Passwort-Hash für den FTP-Server eintragen
echo "albert:Wrrsi4PbgAAMA:0:0:root:/:null" >> /var/tmp/passwd
/var/tmp/bftpd -d -c /var/tmp/bftpd.conf


# # # # # # # # # Installation Etherwake
wget http://www.tecchannel.de/download/432967/etherwake
chmod +x /var/tmp/etherwake

# Hier das Interface der Fritzbox und die MAC-Adresse des PCs eintragen
echo "/var/tmp/etherwake -i eth0 00:0c:6e:93:23:87" > /var/tmp/start_pc1
chmod +x /var/tmp/start_pc1


# # # # # # # # # Installation ssh-Server
wget http://www.tecchannel.de/download/432967/dropbear
chmod +x /var/tmp/dropbear
ln -s /var/tmp/dropbear dropbearkey
/var/tmp/dropbearkey -t rsa -f /var/tmp/dropbear_rsa_hostkey -s 512
cp -p /var/tmp/shadow /var/tmp/tmp_shadow

Hier den Hash des root-Passworts eintragen
sed -e "/root:/s#^root:[^:]*:#root:PBvr5tOlt/rao:#" /var/tmp/tmp_shadow > /var/tmp/shadow
/var/tmp/dropbear -r /var/tmp/dropbear_rsa_hostkey

In diesem Script müssen Sie lediglich an den drei entsprechend kommentierten Stellen Ihre persönlichen Daten eintragen. Elegant geht dies direkt mit vi auf der Fritz!Box. Wenn Sie sich vor diesem etwas kruden Linux-Editor fürchten, empfehlen wir unseren Beitrag Crash-Kurs: Arbeiten mit vi.

Falls Sie die Datei am PC bearbeiten, seien Sie gewarnt: Der Editor muss unbedingt im Unix/Linux-Format abspeichern können, sonst läuft das Script nicht.

Nach den Änderungen kopieren Sie die Datei an Ihren finalen Ort und starten die Box neu:

cp /var/tmp/debug.test /var/flash/debug.cfg
/sbin/reboot

Zugang über das Internet

Was der Fritz!Box jetzt noch fehlt, um weltweit von außen erreichbar zu sein, ist eine feste Internet-Adresse. Doch kaum jemand wird sich nur dafür eine statische IP-Adresse leisten. Hier bietet sich jedoch Dynamic DNS als Lösung an.

Dabei legt man sich bei einem der Anbieter zunächst einen kostenlosen Dynamic-DNS-Account zu. Mit den Zugangsdaten loggt sich die Fritz!Box in regelmäßigen Abständen und nach jedem IP-Wechsel durch den DSL-Provider ein. Die Box meldet ihre neue IP-Adresse des öffentlichen DSL-Ports, die der Dynamic-DNS-Provider dann in seinem DNS-Server einträgt. So kann er den Domain-Namen immer in die jeweils aktuelle IP-Adresse auflösen.

Einer der bekanntesten Anbieter dieser Lösung findet sich unter www.dyndns.org. Man muss beim Erzeugen eines neuen Accounts lediglich darauf achten, die kostenlose Version „Dynamic DNS“ zu wählen.

Hat man beispielsweise die Subdomain „tecchannel22“ bei dyndns.org eingetragen, ist die Fritz!Box unter tecchannel22.dyndns.org jederzeit aus dem Internet erreichbar, da dyndns.org diesen Namen zur jeweils aktuellen DSL-IP-Adresse auflöst. Auch putty benötigt diesen Domain-Namen, um von außen auf die Fritz!Box zugreifen zu können.

Auf der Fritz!Box finden Sie die Konfiguration zum automatischen Update der IP-Adresse im Menü unter Internet / Dynamic DNS.

Das Loch in der Firewall

Jetzt sind wir fast am Ziel. Die Fritz!Box kann man nun zwar theoretisch unter ihrem dyndns-Namen von überall aus dem Internet erreichen, doch die interne Firewall blockt noch alle Versuche ab. Aus Sicherheitsgründen erlaubt AVM über das Webinterface auch nicht, Zugänge von außen zur Box freizuschalten. Also ist ein letztes Mal Handarbeit nötig.

Für die Firewall-Regeln ist die Datei ar7.cfg im Verzeichnis /var/flash zuständig. Durch eine manuelle Änderung lässt sich der Zugang über das Internet öffnen. Bearbeiten sie dazu ar7.cfg mit nvi oder dem schon mehrmals beschriebenen Umweg über eine temporäre Kopie. Suchen Sie darin nach den forwardrules und ergänzen Sie sie um folgende Zeile, um den ssh-Port 22 vom WAN freizuschalten:

“tcp 0.0.0.0:22 0.0.0.0:22“,

Nach einem Reboot der Fritz!Box ist es vollbracht. Per ssh können Sie sich über Ihre dyndns-Adresse von jedem Ort der Welt aus sicher auf die Fritz!Box einloggen. Anschließend wechseln Sie in das Verzeichnis /var/tmp und können Ihren PC mit dem Befehl ./start_pc1 aufwecken.

Fernzugriff auf den PC

Jetzt läuft zwar der PC, aber darauf zugreifen können Sie noch nicht. Für Windows XP bietet sich hierfür RDP an. Dieser integrierte Remote Desktop hat sich inzwischen zum beliebten Tool für die Fernwartung gemausert. Unter Windows XP aktivieren Sie diesen Dienst über die Systemeigenschaften, wenn Sie mit rechts auf den Arbeitsplatz klicken.

Um von außen auf den RDP-Dienst eines laufenden PCs zugreifen zu können, müssen Sie die Firewall der Fritz!Box noch entsprechend freischalten. Geben Sie Ihrem PC vorab eine feste IP-Adresse im internen Netz, sonst funktioniert die Portfreigabe nicht. RDP läuft über den TCP-Port 3389, den Sie in der Fritz!Box unter dem Menüpunkt Internet / Portfreigabe an die IP-Adresse Ihres PCs weiterleiten.

Jetzt können Sie von jedem Windows-PC aus Ihren PC fernsteuern. Den RDP-Client finden Sie im Startmenü unter Zubehör / Kommunikation / Remotedesktopverbindung. Wenn Sie dort als Rechnernamen Ihre dyndns-Adresse eintragen, landen Sie direkt auf dem Login-Bildschirm Ihres Rechners. Vergessen Sie daher auf keinen Fall, für den Login ein sicheres Passwort zu wählen.

Nach dem Login arbeiten Sie aus der Ferne mit Ihrem PC, als säßen Sie davor. Besonders elegant ist dabei der Dateizugriff und der Austausch von Dateien gelöst: Wenn Sie die entsprechende Option vor dem Start des RDP-Clients auswählen, finden Sie im Arbeitsplatz sowohl die Laufwerke des lokalen wie auch des Remote PCs. Selbst der Sound des entfernten PCs lässt sich in diesem Menü auf den lokalen PC umleiten.

Fazit

In diesem Beitrag haben wir gezeigt, wie Sie über einen sehr sicheren Weg Ihren PC über das Internet starten können. Was Sie nun damit machen, bleibt Ihnen überlassen. Der Zugang per Windows-RDP stellt nur einen möglichen Weg dar. Sie könnten ebenso gut einen Web- oder FTP-Server installieren, um auf Dateien Ihres PCs zuzugreifen.

Als Nebenprodukt haben Sie ab sofort einen sicheren ssh-Zugang auf Ihre Fritz!Box. Über diesen können Sie von extern beispielsweise Ports nur dann freischalten, wenn Sie den Durchgang durch die Firewall auch wirklich benötigen. So lässt sich die Sicherheit des internen Netzwerks weiter erhöhen. (ala)

TecChannel Special zur AVM Fritz!Box

Teil 1: Tuning und Hacks für die Fritz!Box

Teil 2: Fritz!Box-Hack: Computer über das Internet starten und fernsteuern

Teil 3: Die Fritz!Box als Least Cost Router

Teil 4: VPN-Direktkopplung mit der Fritz!Box

Teil 5: Rettung für die defekte Fritz!Box

Teil 6: Eigene Firmware mit Freetz erstellen

Teil 7: Billiger telefonieren trotz Flatrate