Noch im vierten Quartal 2008 stellt Intel seine neue Desktop-CPU-Generation Bloomfield mit Nehalem-Architektur vor. Allerdings wird diese Extreme Edition nur zum Premiumpreis zu haben sein. Günstige Nehalem-CPUs folgen erst in der zweiten Jahreshälfte 2009. Auch auf AMDs 45-nm-Generation muss noch gewartet werden: Gerüchten zufolge soll im Januar 2009 der Phenom X4 mit neuen Innereien kommen.
In den PC-Systemen finden sich somit noch lange Zeit die aktuelle Generation von Intel und AMD. Und weil Prozessorpreise von unter 100 bis knapp 300 Euro für Käufer am attraktivsten sind, gibt es immer wieder neue Versionen mit zwei, drei und vier Kernen.
So preist Intel den neuen Core 2 Duo E8600 mit 3,33 GHz Taktfrequenz an. Damit arbeitet der zirka 210 Euro teure Dual-Core-Prozessor mit der höchsten Taktfrequenz aller Core-Desktop-CPUs. Und wem der vierkernige Dauerbrenner Core 2 Quad Q6600 für 145 Euro inzwischen zu langsam ist, der greift auf den neuen Core 2 Quad Q9450 zurück. Für zirka 260 Euro sollte der 2,66-GHz-Prozessor auch deutlich mehr Performance gegenüber dem 65-nm-Vorgänger mit 2,4 GHz bieten.
Mit viel günstigeren Preisen buhlt AMD bei seinen Phenom-Prozessoren um die Gunst der Käufer. Für nur 85 Euro geht die neue Triple-Core-CPU Phenom X3 8450 mit 2,1 GHz Taktfrequenz ins Rennen. Damit fordert der Neuling Intels Einsteigermodell Core 2 Duo E7200 preislich heraus. AMDs Topmodell, den neuen Phenom X4 9950, gibt es andererseits bereits für nur 145 Euro. Damit zielt der K10-Prozessor genau gegen den „betagten“ Core 2 Quad Q6600 von Intel.
Im TecChannel-Testlabor lassen wir die Prozessoren gegeneinander antreten. Wir zeigen, wo man mehr Performance für sein Geld bekommt.
SYSmark2007: Overall
Mit dem Benchmark-Paket SYSmark2007 Preview bietet BAPCo eine aktualisierte Version zur Ermittlung der Systemleistung. Wie bei der Vorgängerversion SYSmark 2004 SE kommen 17 Anwendungen zum Einsatz, deren Zusammensetzung hat sich allerdings geändert. Der neue Benchmark enthält vier Workload-Szenarios: E-Learning, Office Productivity, Video Creation und 3D-Modeling.
SYSmark2007 Preview öffnet mehrere Programme gleichzeitig und lässt die Applikationen teilweise auch im Hintergrund arbeiten. Somit profitieren Dual- und Quad-Core-CPUs von zusätzlichen Prozessorkernen.
Neben den Geschwindigkeitswerten für die Szenarios gibt SYSmark2007 einen daraus resultierenden Gesamtwert für die Systemperformance aus.
SYSmark2007: Office Productivity
Der Workload Office Productivity von SYSmark2007 Preview erstellt Datenanalysen mit gebräuchlichen Office-Applikationen. Kommunikation, Projekt-Management und Datei-Operationen komplettieren das Szenario.
Folgende Applikationen setzt SYSmark2007 Preview ein: Microsoft Excel 2003, Outlook 2003, PowerPoint 2003, Word 2003 und Project 2003 sowie WinZip 10.0.
SYSmark2007: E-Learning
Im Workload E-Learning führt SYSmark2007 Preview Applikationen aus dem Umfeld von Online-Schulungen durch. Eine Vielzahl von Bildern, Videos und Audio-Content werden über eine Website als Schulungsmaterial präsentiert. SYSmark2007 Preview nutzt folgende Programme: Adobe Illustrator CS2 und Photoshop CS2, Macromedia Flash 8 und Microsoft PowerPoint 2003.
SYSmark2007: Video Creation & 3D-Modeling
Der Workload Video Creation in SYSmark2007 Preview verwendet insgesamt fünf verschiedene Applikationen. Hierzu zählen Adobe After Effects 7, Illustrator CS2 und Photoshop CS2, Microsoft Windows Media Encoder 9 Series sowie Sony Vegas 7.
Das Szenario erzeugt ein Video unter Verwendung von Spezialeffekten und Bildern verschiedener Quellen. Der Content wird für Online-Streaming und als High-Resolution-Material produziert.
Im Workload 3D-Modeling wird mit AutoDesk 3ds Max 8 und SketchUp 5 eine Animation sowie eine photorealistische Darstellung eines Gebäudes erstellt.
PCMark Vantage: Overall
Futuremarks PCMark Vantage wurde speziell für Windows Vista entwickelt. Das Analysetool ermittelt die Gesamtleistung eines Systems. Multi-Core-Prozessoren, Speicher, Grafikkarte und das Storage-Subsystem werden in verschiedenen Szenarios beansprucht und getestet. Neben einem Gesamtwert für die System-Performance stellt PCMark Vantage Geschwindigkeitsangaben der einzelnen Szenarios Memories, TV and Movies, Gaming, Music, Communications, Productivity und HDD zur Verfügung.
PCMark Vantage: Communications & Productivity
Im Szenario Communications von PCMark Vantage wird die Leistungsfähigkeit des Systems bei typischen Kommunikationsanwendungen ermittelt. Hierzu zählen E-Mail, Verschlüsselung und entpacken von Dateien, Audio Transcoding für VoIP oder Darstellung von grafischen Content im Browser.
PCMark Vantage nutzt beim Szenario Communications bis zu drei parallel arbeitende Tasks. Multi-Core-Prozessoren profitieren von ihren Kernen.
Beim Szenario Productivity Suite führt PCMark Vantage typische Standardaufgaben am PC durch. Hierzu zählt das Laden von Applikationen, Texte editieren, suchen in Datenbanken, E-Mail-Verwaltung oder das Öffnen von Websites mit dem Internet Explorer 7 in separaten Tabs.
PCMark Vantage nutzt auch beim Szenario Productivity Suite bis zu drei parallel arbeitende Tasks. Multi-Core-Prozessoren profitieren von ihren Kernen.
Analyse: SunGard ACR
SunGards Adaptiv Credit Risk 3.0 ist ein Analysetool für den Finanzbereich. Basierend auf modifizierten Monte-Carlo-Simulationen berechnet das Programm den künftigen Wert einer Anlage auf Basis vorhandener Marktdaten.
SunGards Adaptiv Credit Risk wurde in C# für Microsofts .NET-Umgebung programmiert. Spezielle Mathematik-Bibliotheken wie Intels MKL oder AMDs Core Math Library ACML verwendet Adaptiv Credit Risk nicht. Das Analysetool arbeitet multithreaded und unterstützt Multiprozessor-Systeme optimal. SunGard rechnet überwiegend mit Integer-Operationen. Speicherzugriffe halten sich bei Adaptiv Credit Risk in Grenzen.
Rendering: 3ds Max 2008
Autodesk bietet mit 3ds Max 2008 eine professionelle Software für 3D-Modeling, Animation und Rendering an. Bei den Render-Vorgängen nutzt 3ds Max 2008 Multiprocessing voll aus.
Die gewählten Render-Szenen „Space Flyby“ und „Underwater Escape“ basieren auf der Benchmark-Suite SPECapc for 3ds Max von SPEC.org. Die Grafikkarten-Performance spielt beim Rendering keine Rolle, die OpenGL/DirectX-basierenden Tests der SPECapc-Suite verwenden wir nicht.
Rendering: CINEBENCH 10
Mit dem CINEBENCH 10 stellt Maxon die aktuelle Version des bekannten Benchmark-Tools bereit. CINEBENCH 10 basiert auf Cinema 4D Release 10 und führt wieder Rendering-Tests durch. Maxon bietet CINEBENCH 10 als 32- und 64-Bit-Version zum Download an.
Beim Render-Test wird eine photorealistische 3D-Szene mit Hilfe des Cinema-4D-Raytracers berechnet. Die Szene enthält unter anderem Lichtquellen, Schatteneffekte sowie Multi-Level-Reflektionen. Bei dem FPU-lastigen Test spielt die Leistungsfähigkeit der Grafikkarte keine Rolle. Auch höhere Speicher- und FSB-Bandbreiten nutzen beim Rendering von CINEBENCH 10 wenig – der Test läuft überwiegend in den Cache-Stufen ab.
SSE-Performance: Linpack 64 Bit
Linpack dient als verbreitetes Tool zum Ermitteln der Floating-Point-Performance von Highend-Computern. Das Ergebnis wird in Flops (Fließkomma-Operationen pro Sekunde) angegeben.
Linpack löst komplexe lineare Gleichungssysteme. Die Anzahl der Gleichungen lässt sich dabei stark erhöhen, um auch massiv parallel operierende Systeme unter Last zu setzen. Der Bedarf an Arbeitsspeicher wächst entsprechend mit. Die Speicherzuweisung erfolgt über eine Matrix-Berechnung. Size x LDA x 8 (Anzahl der Gleichungen x Input x 8 bit) ergibt den zu allokierenden Speicher.
Unter CentOS 5 Linux 64 Bit setzen wir die 64-Bit-Version von Linpack 2.1.2 ein. Der SMP-fähige Benchmark setzt EMT64-Prozessoren mit SSE3-Unterstützung voraus. AMDs Prozessoren mit SSE3 arbeiten unter Linux mit der von Intel-Compilern erstellten Linpack-Version ebenfalls problemlos zusammen.
Bei unseren Tests löst Linpack in verschiedenen Durchläufen 5000, 10.000 und 15.000 Gleichungssysteme. Damit benötigt der Benchmark zwischen 190 MByte (5000 Gleichungssysteme) und zirka 1,6 GByte Arbeitsspeicher (15.000 Gleichungssysteme). Im Diagramm finden Sie die von den Prozessoren maximal erreichten GFlops.
Audio-Enkodieren: iTunes 7.5
Apples iTunes 7.5 ermöglicht das Enkodieren von verschiedenen Audio-Formaten. Über den integrierten MP3-Codec wandelt die digitale Jukebox beispielsweise WAV-Audio-Files in komprimierte MP3-Dateien um. Beim MP3-Enkodieren nutzt iTunes 7.5 zwei Threads und somit die Vorteile von Dual-Core-Prozessoren aus. Quad-Core-CPUs profitieren von ihren zusätzlichen Kernen nicht.
Um die Enkodier-Performance der CPUs zu überprüfen, legen wir die 13 Musikstücke der Audio-CD „Gwen Stefani: Love. Angel. Music. Baby.“ mit einer Gesamtspieldauer von 52,1 Minuten mit iTunes als unkomprimierte WAV-Dateien auf die Festplatte. Die folgende MP3-Erstellung erledigt iTunes mit einer Audio-Qualität von 192 kbps.
Video-Enkodieren: iTunes 7.5
Mit Apples iTunes 7.5 wandeln wir außerdem mit den integrierten De- und Encodern den 1080i-High-Definition-Trailer von Ice Age 2 im H.264-Format ins MPEG-4-Format mit 124 KBit/s und einer „mobilen“ Auflösung von 640 x 352 Bildpunkten. Dieses Video-Format ist für Apples iPod Touch und iPhone optimiert. iTunes 7.5 nutzt beim Umwandeln des Videos die Vorteile von Dual-Core-Prozessoren aus.
OpenGL: SPECviewperf 10
Die Leistungsfähigkeit von OpenGL-Anwendungen verifizieren wir mit dem neuen SPECviewperf 10 der SPECopc. Schließlich sehen sowohl Intel als auch AMD ihre Sprösslinge gerne im professionellen Workstation-Markt. Das CAD-Paket beinhaltet neun verschiedene Tests, basierend auf realen CAD/CAM-Anwendungen: 3ds Max, CATIA, EnSight, Maya, Pro/ENGINEER, SolidWorks, UGS Teamcenter Visualization Mockup und UGS NX.
Besonders die Anwendung Pro/ENGINEER (proe-04) stresst die Grafikkarte. Das dargestellte Modell im Workload besteht aus 3,9 bis 5,9 Millionen Eckpunkten. Jeder schattierte Frame des Modells beinhaltet mehr als 100 MByte an Status- und Vertex-Informationen.
Die Einzelergebnisse von SPECviewperf 10 in der Tabelle zeigen, dass die OpenGL-Performance sehr abhängig von der Applikation ist:
Prozessor |
3dsmax-04 |
catia-02 |
ensight-03 |
maya-02 |
proe-04 |
sw-01 |
tcvis-01 |
ugnx-01 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Athlon 64 X2 6400+ DDR2-800 |
10,8 |
7,5 |
13,5 |
20,6 |
8,8 |
14,0 |
3,9 |
4,6 |
Phenom X3 8450 DDR2-1066 |
7,9 |
6,7 |
12,1 |
15,3 |
7,0 |
8,7 |
2,4 |
3,9 |
Phenom X3 8750 DDR2-1066 |
11,7 |
7,6 |
12,1 |
18,3 |
9,6 |
9,7 |
2,5 |
4,1 |
Phenom X4 9850 DDR2-1066 |
11,7 |
7,8 |
14,3 |
20,7 |
10,2 |
10,1 |
2,5 |
4,2 |
Phenom X4 9950 DDR2-1066 |
11,9 |
7,9 |
14,4 |
20,7 |
10,3 |
10,1 |
2,5 |
4,2 |
Core 2 Duo E6750 DDR3-1333 |
14,5 |
14,3 |
15,0 |
31,2 |
12,6 |
19,8 |
4,6 |
4,3 |
Core 2 Duo E7200 DDR3-1066 |
13,4 |
9,3 |
15,6 |
24,1 |
11,7 |
18,6 |
4,6 |
4,3 |
Core 2 Duo E8400 DDR3-1333 |
14,9 |
14,6 |
16,3 |
28,6 |
13,4 |
18,3 |
4,2 |
4,3 |
Core 2 Duo E8500 DDR3-1333 |
16,4 |
15,9 |
17,9 |
32,2 |
13,5 |
20,6 |
4,6 |
4,3 |
Core 2 Duo E8600 DDR3-1333 |
17,2 |
16,0 |
18,6 |
32,3 |
13,9 |
21,1 |
4,6 |
4,3 |
Core 2 Quad Q6600 DDR3-1066 |
12,0 |
7,6 |
15,0 |
21,8 |
10,5 |
11,2 |
2,7 |
4,2 |
Core 2 Quad Q9450 DDR3-1333 |
14,0 |
8,5 |
16,1 |
26,2 |
12,0 |
12,9 |
3,1 |
4,3 |
Core 2 XE QX9650 DDR3-1333 |
15,4 |
8,7 |
16,8 |
27,3 |
13,0 |
12,3 |
3,2 |
4,3 |
Core 2 XE QX9770 DDR3-1600 |
15,9 |
10,0 |
16,8 |
27,3 |
13,1 |
12,6 |
3,2 |
4,3 |
DirectX 9: 3DMark06
Futuremarks 3DMark06 bietet verbesserte Testabläufe für das Shader Model 2 und High Dynamic Range (HDR) Shader Model sowie neue Benchmark-Routinen für Prozessoren. Damit soll der Benchmark laut Hersteller zukunftssicher sein und grafische Strukturen abtesten, die sich erst in zwei Jahren tatsächlich in Spielen wieder finden werden.
3DMark06 nutzt als erstes Produkt von Futuremark die Ageia Phys X-Software-Physics-Bibliothek in zwei spieleähnlichen CPU-Tests. Außerdem kommen im 3DMark06 Algorithmen zum Einsatz, die künstliche Intelligenz simulieren sollen. Insgesamt besteht der Benchmark aus zwei CPU- und vier Grafiktests. Daraus errechnet sich die Gesamtpunktzahl, die Auskunft über die Spiel-Performance des Rechners gibt.
3DMark06 bietet erstmals Unterstützung für Multi-Core-Prozessoren oder Hyper-Threading. Der Benchmark gibt als Teilergebnis einen Wert für die Leistungsfähigkeit der CPUs bei DirectX-Anwendungen aus.
DirectX 10: 3DMark Vantage
Futuremark bietet mit 3DMark Vantage den Nachfolger von 3DMark06 an. Die neue Version läuft ausschließlich auf Windows-Vista-Rechnern und setzt DirectX 10.0 voraus. Allerdings unterstützt 3DMark Vantage noch keine DirectX-10.1-Features.
3DMark Vantage setzt sich aus vier Szenen zusammen. Die zwei Szenarien „Jane Nash“ und „New Calico“ überprüfen die Grafik-Performance des Systems. Beispielsweise nutzt der Benchmark Raytracing-Funktionen wie Parallax Occlusion Mapping sowie das Shader Model 4.0 aus. Ausführliche Informationen zu den Grafiktests finden Sie im 3DMark Vantage Whitepaper.
Die zwei Szenarien „AI“ und „Physics“ widmen sich der CPU-Performance. 3DMark Vantage nutzt Multi-Core-Prozessoren hier massiv aus. In der Szene „AI“ erfolgen Berechnungen für die künstliche Intelligenz – Flugzeuge versuchen Kollisionen zu vermeiden. Bei „Physics“ ziehen Flugzeuge Rauchschwaden hinter sich her. Der Rauch breitet sich aufgrund physikalischer Berechungen aus und reagiert auf durchfliegende Flugzeuge. Der Test unterstützt von Ageia die Phys X Beschleunigerkarten.
Wir führen 3DMark Vantage mit der Voreinstellung „Performance“ aus. Der Benchmark gibt wie die Vorgängerversion eine Gesamtpunktzahl aus, die Auskunft über die Spiele-Performance des Rechners gibt:
Zusätzlich gibt 3DMark Vantage neben dem Gesamtwert einen Performance-Index für die Grafik- und CPU-Performance aus:
Crysis: 800 x 600 Low Quality
Das 3D-Spiel Crysis von Crytek unterstützt DirectX 10 und stellt hohe Anforderungen an die Hardware. Die komplexen grafischen Elemente der Spieleszenen sowie die Physik-Engine beanspruchen die Grafikkarte und den Prozessor besonders stark. Cryteks eingesetzte CryEngine 2 unterstützt Multi-Core-CPUs. In parallelen Threads führt Crysis Berechnungen für Audio- und Physikeffekte, das Partikelsystem sowie dem Daten-Streaming oder der KI durch.
Die Frameraten von Crysis mit den verschiedenen Prozessoren ermitteln wir bei einer Grafikauflösung von 800 x 600 Bildpunkten, ausgeschaltetem Anti Aliasing sowie der Darstellungsqualität „low“. Als Szenario verwenden wir das in Crysis mitgelieferte Testskript „Benchmark_CPU.bat“. Die Grafikkarte wird nicht voll gefordert.
Crysis: 1024 x 768 Medium Quality
Jetzt ermitteln wir die Frameraten von Crysis mit den verschiedenen Prozessoren bei einer Grafikauflösung von 1024 x 768 Bildpunkten, ausgeschaltetem Anti Aliasing sowie der Darstellungsqualität „medium“. Als Szenario verwenden wir das in Crysis mitgelieferte Testskript „Benchmark_CPU.bat“. Die Grafikkarte wird bereits stark belastet.
Crysis: 1280 x 1024 High Quality
Welche Frameraten die Prozessoren bei Crysis bei einer Grafikauflösung von 1280 x 1024 Bildpunkten, ausgeschaltetem Anti Aliasing sowie der Darstellungsqualität „high“ ermöglichen, ermitteln wir wieder mit dem Testskript „Benchmark_CPU.bat“. Die Grafikkarte arbeitet bei dieser Einstellung unter Volllast.
Energieverbrauch: Leerlauf
AMD und Intel spezifizieren den Energiebedarf ihrer Prozessoren mit der Thermal Design Power (TDP). Bei diesem Wert handelt es sich um ein theoretisches Maximum – in der Praxis liegt der Energiebedarf der Prozessoren in der Regel selbst bei hoher Auslastung darunter. Die CPU-Kühler müssen aber für diese TDP-Werte entsprechend dimensioniert sein.
Interessanter ist der reale Energieverbrauch der kompletten Plattform – ohne Monitor. Unsere Testplattformen unterscheiden sich lediglich beim Mainboard und natürlich der CPU. Grafikkarte, Netzteil, Festplatte und wenn möglich der Speicher sind identisch. Damit lassen sich praxisnahe Aussagen treffen, wie sehr der Prozessor den Energieverbrauch der Plattform beeinflusst.
Im folgenden Diagramm vergleichen wir den Systemverbrauch unter Windows Vista im „Leerlauf“ ohne aktivierten Energiesparmodus:
Jetzt sind die Energiesparfunktionen Intel SpeedStep und AMD Cool’n’Quiet zum dynamischen Senken von Taktfrequenz und Core-Spannung aktiv. Windows befindet sich weiterhin im „Leerlauf“:
Wie die Stromspartechnologien SpeedStep und PowerNow! die Energieeffizienz der Prozessoren im Detail erhöhen, können Sie bei TecChannel im Artikel Energie-Test: Performance pro Watt bei Quad-Core-CPUs nachlesen.
Energieverbrauch: Volllast
Der Energieverbrauch der Plattformen steigt auf die Werte im Diagramm, wenn alle Kerne der Prozessoren unter voller Last arbeiten. Die Grafikkarte wird beim verwendeten Lasttest mit SunGard ACR nicht beansprucht.
Wird zusätzlich die Grafikkarte GeForce 8800 GTS über das DirectX-10-Spiel Crysis stark gefordert, so erhöht sich der Energiebedarf der Plattformen auf folgende Werte:
Listen- & Straßenpreise
Hinsichtlich der Preise empfiehlt es sich, gelegentlich einen Blick auf die offiziellen Listen der CPU-Hersteller zu werfen. Bei AMDs Preisliste gab es am 01. September 2008 die letzten Änderungen. Intels Preisliste wurde am 28. September 2008 aktualisiert.
Modell |
Taktfrequenz /FSB [MHz] |
Listenpreis [US-Dollar] |
Straßenpreis [Euro] |
---|---|---|---|
Socket AM2+ |
|||
Phenom X4 9950 Black Edition |
2600 |
174 |
145 |
Phenom X4 9850 Black Edition |
2500 |
174 |
140 |
Phenom X4 9750 |
2400 |
164 |
|
Phenom X4 9650 |
2300 |
154 |
130 |
Phenom X4 9550 |
2200 |
154 |
125 |
Phenom X4 9350e |
2000 |
174 |
150 |
Phenom X4 9150e |
1800 |
175 |
120 |
Phenom X3 8750 Black Edition |
2400 |
134 |
115 |
Phenom X3 8750 |
2400 |
129 |
110 |
Phenom X3 8650 |
2200 |
119 |
100 |
Phenom X3 8450 |
2100 |
104 |
90 |
LGA775 |
|||
Core 2 Extreme QX9770 |
3200 / 1600 |
1399 |
1220 |
Core 2 Extreme QX9650 |
3000 / 1333 |
999 |
840 |
Core 2 Quad Q9650 |
3000 / 1333 |
530 |
450 |
Core 2 Quad Q9550 |
2830 / 1333 |
316 |
260 |
Core 2 Quad Q9450 |
2670 / 1333 |
316 |
260 |
Core 2 Quad Q9400 |
2670 / 1333 |
266 |
220 |
Core 2 Quad Q9300 |
2500 / 1333 |
266 |
220 |
Core 2 Quad Q8200 |
2333 / 1333 |
224 |
165 |
Core 2 Quad Q6700 |
2670 / 1066 |
266 |
180 |
Core 2 Quad Q6600 |
2400 / 1066 |
193 |
145 |
Core 2 Duo E8600 |
3333 / 1333 |
266 |
215 |
Core 2 Duo E8500 |
3160 / 1333 |
183 |
155 |
Core 2 Duo E8400 |
3000 / 1333 |
163 |
135 |
Core 2 Duo E8300 |
2830 / 1333 |
163 |
135 |
Core 2 Duo E8200 |
2670 / 1333 |
163 |
130 |
Core 2 Duo E8190 |
2670 / 1333 |
163 |
130 |
Core 2 Duo E7300 |
2670 / 1066 |
133 |
110 |
Core 2 Duo E7200 |
2530 / 1066 |
113 |
95 |
Core 2 Duo E6850 |
3000 / 1333 |
183 |
160 |
Core 2 Duo E6750 |
2670 / 1333 |
183 |
160 |
Core 2 Duo E6550 |
2330 / 1333 |
163 |
150 |
Produkte |
Info-Link |
---|---|
Prozessoren |
Fazit
Für zirka 150 Euro gibt es AMDs Quad-Core-Topmodell Phenom X4 9950 Black Edition. Der 2,6-GHz-Prozessor macht sich mit diesem günstigen Preis sehr interessant. Über unseren Applikations-Mix gesehen ist Prozessor dem preislichen Hauptkonkurrenten Core 2 Quad Q6600 meist mehr als ebenbürtig. Allerdings handelt es sich bei der Intel-CPU um die bereits über ein Jahr alte 65-nm-Einsteigerversion bei den Quad-Core-Modellen.
Aus der Art schlagend und nicht konkurrenzfähig mit dem Q6600 ist allerdings der hohe Energiebedarf des Phenom X4 9950 Black Edition. Trotzdem bieten beide Prozessoren am meisten für das investierte Geld. Natürlich ist der neue 45-nm-basierte Core 2 Quad Q9450 oft deutlich schneller und gleichzeitig sparsamer als die 150-Euro-Vierkerner, aber mit 260 Euro auch deutlich teurer.
Intels Core-2-Duo-E8000-Serie setzt sich besonders gut in Szene, wenn mehr als zwei Threads oder massives Multitasking selten genutzt wird. Allerdings sind für das 3,33-GHz-Spitzenmodell E8600 auch 215 Euro fällig. Den Core 2 Duo E8400 mit 3,0 GHz gibt es bereits für 135 Euro.
Im Segment bis 100 Euro sollte der Core 2 Duo E7200 dem Triple-Core-Prozessor Phenom X3 8450 vorgezogen werden. Neben dem deutlich sparsameren Umgang mit der Energie arbeitet der 2,53-GHz-Dual-Core-CPU auch überwiegend schneller. (cvi)
Testkonfiguration
Wir haben die Benchmarks unter dem Betriebssystem Windows Vista Business in der 32-Bit-Version durchgeführt. Für den Linux-Test verwenden wir CentOS 5 in der x86_64-Edition.
Alle Core-2-Prozessoren nehmen im Asus P5E3 Deluxe Platz. Den FSB1333-Modellen steht als Arbeitsspeicher jeweils 2 GByte DDR3-1333-SDRAM mit CL7 in einer Dual-Channel-Konfiguration zur Verfügung. Die FSB1066-CPUs steuern den DDR3-Speicher von OCZ mit 1066 MHz an.
Den Core 2 Extreme QX9770 mit FSB1600 testen wir ebenfalls im Asus P5E3 Deluxe. Neben dem offiziellen FSB1333-Support lässt der Chipsatz den FSB1600-Betrieb zu. Diese „Übertaktung“ wird von Intel als Testumgebung für die FSB1600-CPU empfohlen. Neben dem offiziellen DDR3-1333-Support des X38-Chipsatzes erlaubt das Asus-Mainboard auch den Betrieb mit DDR3-1600-DIMMs.
AMDs Phenom-CPUs für den Socket AM2+ testen wir in einem Gigabyte-GA-MA790FX-DQ6 mit AMD 790FX Chipsatz. Den CPUs stehen 2 GByte Dual-Channel DDR2-1066-Speicher mit CL5 von takeMS zur Verfügung. Über den im Phenom integrierten Speicher-Controller konfigurieren wir die DIMMs für unsere Tests mit 1066 MHz. Dem Athlon 64 X2 6400+ steht ebenfalls das Gigabyte-Mainboard zur Verfügung. Die Socket-AM2-CPU arbeitet im GA-MA790FX-DQ6 mit HT-2.0-Geschwindgkeit und steuert die Speicherriegel von takeMS als DDR2-800-DIMMs an.
Um gleiche Testbedingungen zu gewährleisten, wurden alle Testsysteme mit einer Zotac GeForce 8800GTS bestückt. Der DirectX-10-Grafikkarte mit 320 MByte Grafikspeicher stand der ForceWare-Treiber Release 163.69 zur Seite. Für unsere Tests mit 3DMark Vantage setzen wir das Release 175.15 Beta ein.
Einheit herrschte auch beim 620-Watt-Netzteil Enermax Liberty ELT620AWT und den Massenspeichern – die Serial-ATA-II-Festplatte Seagate Barracuda 7200.10 mit 250 GByte Kapazität.