Athlons made in Germany

Eigene Wasser- und Stromversorgung

Nur weil sich in Dresden passende geologische Gegebenheiten finden war es AMD auch möglich der Fab30 ein eigenes Kraftwerk zu spendieren. Zwischen Fab-Gebäude und dem etwas größer ausgefallenen Strom-Häuschen verläuft nämlich eine Felsspalte. Dadurch werden die unvermeidlichen Vibrationen der Strom-Produktion von der Fab isoliert. Das Kraftwerk wiederum steht auf einem eigenen Naturfels und ist per Fundament an diesen gekoppelt.

Da somit Vibrationsübertragung kein Thema ist, konnte sich AMD auch für acht monströse Gasmotoren entschieden, die zusammen 3,8 Megawatt leisten. Bisher befinden sich maximal vier davon gleichzeitig in Betrieb. Die ebenfalls vorhandene Umspannstation für das öffentliche Stromnetz dient nur als Backup-Lösung. In der Regel macht sich die Fab30 ihren Strom selbst.

Das gilt auch für das Reinstwasser, das eine Chip-Fabrik zum ständigen Spülen, Kühlen und der Verdünnung von Chemikalien benötigt. Ist die Wasserversorgung einmal unterbrochen, steht die gesamte Produktion. Da das bei einem Rund-um-die-Uhr-Betrieb wie der Fab30 fatal wäre befinden sich in deren Erdgeschoss entsprechende Reservetanks.

Zusammen fassen diese 500 Kubikmeter, die für rund fünf Stunden Produktion ausreichen. Das Wasser für die Halbleiterfertigung darf nur Verunreinigungen von ein bis zwei Teilchen pro einer Million Moleküle (1-2 ppm) enthalten - der Rest ist reines H20.

Derartiges Reinstwasser ist alles andere als genießbar und mit dem destillierten Wasser für das heimische Bügeleisen nicht vergleichbar. Laut Hans Lüdeck, dem Facility Manager der Fab30, reicht das Trinken von weniger als einem Liter "Eau de AMD", um einen Menschen zu töten. Der Grund: Das Reinstwasser entzieht dem menschlichen Organismus Mineralien, wodurch das Nervensystem versagt.