PDF-Destillerie unter Linux

PDF-Drucker unter CUPS einrichten

Um einen neuen Drucker einzurichten, der den CUPS-PDF-Treiber verwendet, gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten: über das Webinterface von CUPS oder über die Kommandozeile. Viele Server werden zur Schonung der Speicher- und CPU-Ressourcen ohne die X-Window-GUI betrieben. Zudem ist die Bedienung des Webinterface weit gehend selbsterklärend. Daher beschreiben wir nachfolgend die Einrichtung per Befehlszeile.

Stellen Sie zunächst sicher, dass CUPS den Back-End-Treiber auch erkannt hat und verwendet. Dazu dient der folgende Aufruf des Hilfsprogramms lpinfo:

lpinfo -v | grep cups-pdf

In der Ausgabe des Befehls sollte die Zeile file cups-pdf:/ erscheinen. Ist das der Fall, kann es an das Einrichten des Druckers gehen. Für diese Aufgabe ist bei CUPS das Hilfsprogramm lpadmin zuständig:

lpadmin -p PDF-Test -v cups-pdf:/ -P /usr/share/cups/model/PostscriptColor.ppd.gz -E

Dieser Befehl richtet eine Druckerwarteschlange mit dem Namen PDF-Test ein, die auf das von CUPS-PDF bereitgestellte virtuelle Interface cups-pdf: druckt und dabei den modifizierten Treiber PostscriptColor.ppd.gz zur Aufbereitung der Druckdaten verwendet. Hat alles geklappt, gibt das Kommando keinerlei Rückmeldung aus. Jedwede Ausgabe von Informationen auf dem Bildschirm entspricht hingegen einem aufgetretenen Fehler.

Wurde die Druckerwarteschlange erfolgreich eingerichtet, steht der PDF-Drucker bereits allen Nutzern des lokalen Rechners zur Verfügung. Zusätzlich können auch die Anwender im Netzwerk auf den Drucker zugreifen, deren Betriebssystem selbst CUPS verwendet. Neben der Bereitstellung lokaler Drucker ist CUPS nämlich zusätzlich in der Lage, auf im Netz vorhandene CUPS-Drucker zuzugreifen. Somit könnten prinzipiell schon alle Nutzer von Linux oder Mac OS X auf dem PDF-Printer drucken.

Da die Mehrheit der Netzbenutzer aber wahrscheinlich unter Windows arbeitet, muss ihnen gesondert Zugang zum PDF-Drucker gegeben werden. Das Mittel der Wahl heißt, wie in den meisten Fällen, wenn es um das Zusammenspiel zwischen Linux und Windows geht, Samba. Wie Sie Samba grundsätzlich einrichten und es als Server für Datei- und Druckfreigaben einsetzen, können Sie in verschiedenen tecCHANNEL-Artikeln online nachlesen. Die entsprechenden Webcodes finden Sie am Ende dieses Artikels aufgelistet.