Test: Signalqualität von 73 Grafikkarten

Signalübertragung und -qualität

An das Verbindungsglied zwischen Grafikkarte und Monitor werden besonders hohe Anforderungen gestellt. Es soll möglichst störungs- und verlustfrei die hochfrequenten Signale übertragen. Aus diesem Grund besteht dieses Kabel aus Koaxialleitungen mit einem Wellenwiderstand von 75 Ohm. Eine entsprechende Anpassung des Wellenwiderstandes an den Anschlüssen von Grafikkarte und Monitor vermeidet negative Beeinträchtigungen der Signale durch Reflexionen und Störstrahlungen.

Jedes Kabel ist mit parasitären Induktivitäten und Kapazitäten behaftet, die die Signalqualität je nach Übertragungsfrequenz beeinträchtigen. Bei der Signalübertragung im Hochfrequenzbereich können sie störende Effekte wie Signalverformungen und Verzögerungen verursachen.

Auch das Ausgangssignal der Grafikkarte entspricht nie den Idealvorgaben eines Rechtecksignals. Die für alle elektronischen Geräte notwendige CE-Zertifizierung legt für PC-Systeme Grenzwerte für die elektromagnetische Abstrahlung fest. Als besonders kritisch erweisen sich bei der Prüfung an den PC angeschlossene Kabel, die als Antennen für die hochfrequenten Felder im Inneren des PC fungieren. Um es den PC-Herstellern einfach zu machen und um auch mit billigen Monitoren und VGA-Kabeln die CE-Prüfung zu bestehen, werden Dämpfungsglieder vor den VGA-Ausgang der Karte eingebaut. Die Tiefpassfilter reduzieren sowohl die hochfrequenten Störsignale als auch die Oberwellen des Nutzsignals. Dadurch ergeben sich lange Anstiegs- und Abfallzeiten des Signals sowie gerundete Signalkanten - das Bild wird unscharf und verliert an Kontrast.

Nicht ohne Grund kursieren für viele Grafikkarten Umbauanleitungen für die Entfernung der Dämpfungsglieder. Am häufigsten stößt man dabei auf Modifizierungshilfen für Grafikkarten, die auf GeForce2-MX-Chips basieren. Zudem weisen diese weit verbreiteten Karten eine schwache Leistung in Sachen Signalqualität auf. Wie unsere Messungen belegen, steht das Kürzel MX auch bei den GeForce4-Karten für eher minderwertige Ausgangssignale. Eine Übersicht über alle getesteten Grafikkarten finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.