Konzepte für Organisation und Governance

Wer vorsorgt, muss nicht restrukturieren

2. Entwicklung einer geeigneten Aufbauorganisation

Ein IT-Executive kann den Unternehmensauftrag am besten ausführen, wenn er in direkter Linie zum Management steht und nicht mit Arbeitsgruppen und langwierigen Abstimmungsprozessen operieren muss. Die damit einhergehende Zentralisierung führt allerdings oft dazu, dass sich der IT-Verantwortliche weiter von den Notwendigkeiten des jeweiligen Geschäftsbereichs entfernt. Ein Gesamtoptimum für das Unternehmen kann lokale Nachteile in einzelnen Geschäftsbereichen bedeuten.

Wegen unklarer Ziele wurden IT-Organisationen in der Vergangenheit häufig Wechselbädern von Zentralisierung (Synergieschwerpunkt) und Dezentralisierung (Autonomieschwerpunkt) unterworfen. Besser wäre es gewesen, hier den "strategischen Arbeitspunkt" zu treffen. Der liegt zwischen einer Implementierung in einer fester verdrahteten und manchmal komplexen Struktur sowie einer Implementierung durch ergänzende, leichter modulierbare Richtlinien. Im Einzelfall muss diese Balance in einem Strategieprozess entwickelt werden.

3. Identifikation von Entscheidungs- und Regelungsbedarfen

Nach einer bewussten Organisationsentscheidung müssen nun alle offenen Punkte im Führungsmodell identifiziert werden - und zwar um die gesetzlichen Vorschriften zu erfüllen und um die beabsichtigte Ausrichtung des IT-Managements zu erreichen. Dabei helfen folgende Kernfragen entlang der IT-Wertschöpfungskette "Govern-Plan-Build-Run":

  • Welche Entscheidungs- und Steuerungsbedarfe gibt es entlang der Wertschöpfungskette?

  • Was soll auf Unternehmensebene, was im Geschäftsbereich stattfinden, was lässt sich in der IT zentral oder dezentral gestalten?

  • Welche bereichsübergreifenden Gremien werden benötigt?

Es ist zum Beispiel denkbar, dass eine Infrastruktur-Arbeitsgruppe auf Firmenebene Standardisierungsrichtlinien verbindlich für alle Geschäftsbereiche festlegt, obwohl das Unternehmen sich für ein autonomes IT-Management in den Geschäftsbereichen entschieden hat. Durch die Definition von Anforderungen an das ergänzende Governance-Modell kann die Ausrichtung des IT-Führungsmodells ohne Strukturänderungen moduliert werden.