Künstliche Dummheit statt Künstliche Intelligenz

Warum Künstliche Intelligenz (KI) in Spielen stagniert

Alte Vorbilder

Trotz all der mehr oder weniger nachvollziehbaren Probleme erscheinen zum Glück immer mal wieder Spiele, die zeigen wie es geht. Besonders F.E.A.R., ironischerweise schon über zwei Jahre alt, hat die Experten von Gamestar nachhaltig beeindruckt.

Der Grusel-Shooter arbeitet mit einem ausgeklügelten KI-Planungssystem, das dynamisch die Situation analysiert – samt eigener Lebenspunkte, Position des Helden und Spielumgebung. Also können die Feinde durch das Fenster flüchten, eine Couch als Deckung nutzen und sich bei jedem Feuergefecht anders verhalten.

Warum ist das nach wie vor eine Ausnahmeerscheinung im Action-Genre? Thomas Stein vermutet einen Grund für die KI-Stärke von F.E.A.R. in den sehr kompakten und kargen Räumen: „Die Bots müssen hier wesentlich weniger Informationen verarbeiten als etwa in Crysis.“ Der Entwickler Monolith schweigt sich über seine KI-Routinen aus. Dr. Andreas Gerber behauptet jedoch, dass ein komplexes Planungssystem wie in F.E.A.R. mit entsprechendem Entwicklungsaufwand auch in aktuellen Spielen technisch ohne Weiteres möglich sei.

Ein wenig außer Konkurrenz fahren die Rennspiele, schließlich benötigt die KI hier prinzipiell nicht viel mehr als eine ausgeklügelte Wegfindung. Dennoch verdienen sie ein Extralob: Im KI-Wertungsschnitt liegen sie deutlich höher als alle anderen Genres. Denn beim Spielen denken wir nun mal nicht darüber nach, wie aufwändig die KI-Programmierung war. Uns interessiert nur, dass unsere Gegner in Flatout 2 gerade die komplette Streckenumgebung zerlegen oder in Juiced 2 einen nachvollziehbaren Fehler machen, weil wir sie permanent unter Druck gesetzt haben.