Vier-Königs-Treffen

Servermanagement

Netware liefert verschiedene Schnittstellen für die Konfiguration und das Management der Server. Die Funktionalität dieser Tools überschneidet sich. Je nachdem, von welchem Punkt aus das Servermanagement erfolgen soll, ist allerdings das eine wie das andere sinnvoll. Die System-Console bietet diverse Tools für die Server-Konfiguration. Mit am nützlichsten ist NWConfig für die Bearbeitung von Startup-Files, die Installation von Systemmodulen und die Konfiguration des Speichersubsystems. NWConfig ist einfach, intuitiv und berechenbar. Bei ConsoleOne handelt es sich um eine Java-basierte Schnittstelle mit einigen grafischen Tools zum Managen und Konfigurieren von Netware. Für das Management mehrerer Server lassen sich Administrationstools von Drittanbietern in ConsoleOne "einstöpseln". Die ConsoleOne-Schnittstelle erschien etwas unspektakulär, ist jedoch eine gute Wahl für die Anwender, die auf einen Windowsbasierten Manager angewiesen sind. Novell bietet zudem das "Netware Management Portal" an. Diese Management-Applikation mit Web-Zugriff wurde für das Remote-Management von Netware Servern via Browser entwickelt. NWAdmin32 ist ein weiteres, relativ einfaches Tool für die Administration der Novell Directory Services (NDS) von einem Windows 95-, 98- oder NT-Client aus.

LinuxConf, die allgemeine Systemmanagement-Schnittstelle von Red Hat, läuft sowohl als grafische als auch als textbasierte Applikation. Die grafische Schnittstelle ähnelt derjenigen der MMC. Sie funktioniert gut, ist aber aufgrund einiger Layoutaspekte teilweise schwierig in der Handhabung. Wenn beispielsweise eine Setup-Applikation läuft, die einen Großteil des Bildschirms einnimmt, dimensioniert das System die Applikation beim Bildschirmaufbau größer als den Arbeitsbereich. Linuxconf ermöglicht jedoch das Management praktisch aller Server-Aspekte und lässt sich lokal, re-mote über das Web oder via telnet einsetzen.

Man kann Systemparameter wie Netzwerkadressen, Dateisystemeinstellungen oder Benutzerkonten konfigurieren, aber auch Zusatzservices wie zum Beispiel FTP- und Web- oder Samba-Server einrichten. Zudem bedingen Änderungen keinen Systemneustart. Insgesamt sind die Red-Hat-Schnittstelle zweckmäßig und die zugrundeliegenden Tools leistungsfähig und flexibel. Trotzdem präsentiert sich Linuxconf weniger ansprechend als die Tools der übrigen Anbieter. In der deutschen Version von Red Hat 6.1 hat das Werkzeug zudem noch Stabilitätsprobleme und stürzt von Zeit zu Zeit reproduzierbar mit einem Core-Dump (Speicherauszug des Hauptspeichers) ab.

SCO Admin ist ein GUI-basiertes Frontend für etwa 50 SCO Unixware Konfigurations- und Managementtools in einem einzigen Fenster. Das Anklicken eines Tools öffnet ein separates Fenster für das Management der betreffenden Komponente.

Die SCO-Tools sind teils GUI-basiert, teils textbasiert. Die Ausführung zahlreicher Änderungen machen ein Neustarten des Servers erforderlich. Allerdings ermöglicht SCO-Admin das Management mehrerer Unixware-Server. SCO stellt mit dem so genannten Webtop zudem ein sinnvolles Java- basiertes Tool für die Remote-Administration zur Verfügung, das sich über den Web-Browser bedienen lässt.