Linux-Distribution

Ubuntu: Installation und Booten übers Netz (PXE)

3. Ubuntu über das Netzwerk installieren

Die Ubuntu-Netzwerkinstallation ermöglicht – anders als die DVD – eine Auswahl zwischen unterschiedlichen Software-Sammlungen.
Die Ubuntu-Netzwerkinstallation ermöglicht – anders als die DVD – eine Auswahl zwischen unterschiedlichen Software-Sammlungen.

Für Ubuntu gibt es fertig vorbereitete Netzwerk-Installer. Dabei handelt es sich um kleine Pakete mit der Größe von etwa 25 MB, der Rest der Dateien wird über das Internet nachgeladen. Öffnen Sie „pxe_install.sh in“ einem Editor. Am Anfang finden Sie einen kommentierten Ausschnitt für die Konfiguration. Tragen Sie hinter „dhcprange“ den IP-Bereich für Ihr Netzwerk ein. Wenn Sie diesen nicht kennen, informiert ifconfig auf der Kommandozeile: Die IP-Nummer Ihres PCs steht hinter „inet Adresse“. Lautet diese etwa „192.168.0.27“, gehört in das Script „192.168.0.0“. Die letzte Zahl wird also durch „0“ ersetzt. Ändern Sie bei Bedarf die Pfadangabe hinter „tftpdir“. In diesem Verzeichnis landen die Dateien, die sich später über das Netzwerk booten lassen, sowie die Konfigurationen.

Hinter „netbootnamelist“ stehen die Bezeichnungen der Distributionen für das Menü und bei „netbooturllist“ die Download-Adressen. Das Script ist für Ubuntu 14.04 und 15.04 vorkonfiguriert (32 und 64 Bit).

Speichern Sie die Datei, und führen Sie folgenden Befehl aus:

sudo ./pxe_install.sh netinst

Das Script lädt die Dateien herunter und entpackt sie nach „tmp/installer“ im Installationsverzeichnis. Für jede Distribution gibt es ein eigenes fortlaufend nummeriertes Verzeichnis. Kontrollieren Sie den Inhalt der Datei „~/pxe/etc/dnsmasq.conf“. Diese enthält alle Angaben, die für einen erfolgreichen Start nötig sind. Die Werte für das Netzwerk, Pfade und Menüeinträge sollten denen entsprechen, die Sie im Script konfiguriert haben. Mit

sudo ./pxe_install.sh copy

kopiert das Script „tmp/installer“ nach „/var/lib/tftpboot“ sowie „dnsmasq.conf“ nach „/etc“ und startet dnsmasq neu.

Installation über das Netzwerk: Sie müssen jetzt nur noch den Client-PC über PXE booten. Er findet dann den Linux-Server per DHCP automatisch und zeigt das Menü für die Installation an. Wählen Sie „Netzwerk-Installer“ und dann das gewünschte System. Der Netzwerk-Installer von Ubuntu unterscheidet sich deutlich von dem auf der Standard-Ubuntu-DVD. Es zeigt nur eine einfache grafische Oberfläche, die sich per Tastatur bedienen lässt. Der Vorteil: Sie haben die Wahl zwischen mehreren Installationstypen, beispielsweise „Kubuntu desktop“ oder „Ubuntu desktop“.