NAS-Lösungen im Vergleich

Test: Network Attached Storage Appliances

Konfiguration & Handhabung

Wem das werkseitige RAID5 der Festplatten nicht passt, der ändert es über den NAS-Manager-Reiter DATENTRÄGER. Beim Klick auf "Disks" verabschiedet sich allerdings der NAS-Manager, und via Remote-Desktop wird das Computer-Management von Windows Storage Server 2003 gestartet. Dort gibt es den Dell OpenManage Array Manager zum Einrichten und Rekonfigurieren des RAIDs. Die Wandlung beziehungsweise das Anlegen eines RAIDs dauert dabei unsäglich lange: Beim Umwandeln des serienmäßigen RAID5 in ein RAID0 verstrichen beispielsweise 18 Stunden. Auch das komplett neue Erstellen eines RAID5 mit leeren Partitionen nimmt ähnlich viel Zeit in Anspruch. Wahlweise lässt sich ein Laufwerk als Hotspare reservieren. Statt 688 GByte stehen so noch 459 GByte in dem RAID5-Verbund aus drei Laufwerken zur Verfügung.

Auf welche Verzeichnisse des RAIDs die Benutzer zugreifen dürfen, legt der NAS-Manager im Reiter FREIGABEN fest. Hier können nochmals individuelle Freigaben der Ordner an bestimmte User oder Gruppen erfolgen. Per Default dürfen alle auf freigegebene Verzeichnisse zugreifen, die beim PowerVault 745N als Benutzer/Gruppen definiert wurden. Dabei erfolgt auch die Vergabe von Lese- und Schreibrechten. Die Konfiguration der Verzeichnisse und User-Zuweisung erlaubt der NAS-Manager unkompliziert und weit gehend selbsterklärend. Im FREIGABEN-Reiter sind auch die Dateifreigabeprotokolle konfigurierbar sowie Verzeichniskontingente zu vergeben.

Wer die beiden Netzwerkadapter des PowerVault 745N miteinander verknüpfen möchte, wird im NAS-Manager nicht fündig. Die Einrichtung einer Fail-Over- oder Load-Balancing-Funktion muss via Remote-Desktop oder direkt am NAS erfolgen. Auf der Windows-2003-Oberfläche wird das Intel PROSet-Utility gestartet. Im webbasierten NAS-Manager fehlt ein entsprechender Hinweis oder Remote-Desktop-Link gänzlich. Hier lassen sich nur die TCP/IP-Einstellungen vornehmen. Nach dem Einrichten einer Fail-Over- oder Load-Balancing-Gruppe mit dem Intel-Tool arbeitet der neue virtuell generierte Netzwerkadapter automatisch mit DHCP. In einer Netzwerkumgebung mit statischen IPs ist der Zugriff nach dem "Apply" via Browser nicht mehr möglich. Die Umkonfiguration muss wieder am Gerät via Tastatur/Maus selbst erfolgen.

Dell spendierte dem PowerVault 745N aber auch sehr praktische Features. So verbirgt das Appliance neben zwei USB-Anschlüssen auf der Rückseite hinter der abnehmbaren Frontblende noch einen USB-Port. Besonders in großen Rack-Verbunden lässt sich der PowerVault so beispielsweise schnell per USB-Stick mit Daten füttern. Außerdem erlaubt eine Systemidentifikationstaste an der Frontblende und der Rückseite das Ermitteln eines Geräts im Rack. Beim Drücken einer Taste blinken die blauen Statusanzeigen vorne und hinten am PowerVault 745N. Dies ist wiederum in großen Rack-Schränken mit vielen Geräten hilfreich. Per System-Management-Software ist das Blinken ebenfalls zur Identifikation auslösbar.

Eine ausführliche Systemüberwachung erlaubt zudem Dells OpenManage. Die web-basierte Anwendung informiert über alle Komponenten des PowerVault 745N und warnt per E-Mail bei Fehlern.