Social Search

Suchmaschine Cuil durchsucht Social-Networking-Plattformen

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Ob es den Kaliforniern mit den neuen Features tatsächlich gelingt, ein Comeback zu schaffen und Google gefährlich zu werden, darf mit einiger Skepsis betrachtet werden. Fehler wurden in der Vergangenheit jedenfalls einige gemacht. Ein Serverzusammenbruch und viele irrelevante Suchresultate ließen die Besucherzahlen von anfänglichen zwei Millionen bis Februar 2009 auf zirka 130.000 schrumpfen. Die Kern-Features von Cuil, ein dreimal größerer Index als Google und eine detaillierte Content-Analyse, veranlassten manche dazu, nach dem Launch der Seite im Juli 2008 das Angebot zum "Google-Killer" emporzuheben. Diesem Ruf wurde das Unternehmen bis heute nicht gerecht. Das Social-Network-Feature soll Cuil nun den Weg aus der Krise ebnen.

Für Dirk Lewandowski, Experte für Internet-Suchmaschinen an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg , kommt die Einführung von Social Search nicht wirklich überraschend. Alle traditionellen Suchmaschinen werden ihre Suchfunktionen über kurz oder lang auch auf Social-Networking-Plattformen ausweiten, so der Experte. Dies sei auch ein sinnvoller Schritt, "da die Suchfunktionen auf den meisten Web 2.0-Plattformen nicht ernstzunehmen sind", befindet Lewandowski im Gespräch mit pressetext. Cuil sollte man in Zukunft jedenfalls im Auge behalten: "Die Suchmaschine verfügt über eine gute technische Leistung und stellt die Suchergebnisse allgemein gut dar." Auch die Benutzerführung sei geglückt, so der Wissenschafter. Bei der Relevanz der Suchergebnisse, besonders bei deutschen Suchbegriffen, seien jedoch noch deutliche Defizite erkennbar. Auch den neuen Features Timeline und Mapline fehle es noch an Zuverlässigkeit. Mit diesen Problemen hätten aber viele zu kämpfen, beschwichtigt Lewandowski. (pte/mje)