Prozessortrends 2001

VIA: 1,2 GHz Ezra mit SSE

Eine der wenigen Neuheiten bei PC-Prozessoren konnte Glenn Henry, Chef der von VIA aufgekauften Centaur Technology präsentieren: Der C5X-Core soll in der zweiten Hälfte 2001 mit 1,2 GHz Taktfrequenz unter dem Codenamen Ezra kommen.

Der superskalare C5X kann auf eine sehr lange 17-stufige Integer-Pipeline zurückgreifen und pro Taktzyklus zwei Befehle ausführen. Die Ausführungseinheiten arbeiten dabei in-order und asynchron zueinander. Ausnahme sind die beiden MMX-Units: Sie verfahren nach dem out-of-order Prinzip. Eine Neuerung sind auch die beiden SSE-Einheiten. VIA/Centaur verabschiedet sich beim Ezra damit von den bisher verwendeten 3DNow!-Befehlssatz und schwenkt von AMDs auf Intels Multimedia-Erweiterung um.

Ezra verfügt über einen je 64 KByte großen 4-Wege-L1-Cache für Daten und Befehle. Der L2-Cache ist wie beim Samuel zwar nur 64 KByte groß, dafür aber 16fach assoziativ statt 4fach. Das Die des C5X ist durch die 0,13-µm-Technologie mit 55 mm² sehr klein. Aufgebaut in acht Layern kommt der Prozessor auf insgesamt 20 Millionen Transistoren. Durch diese Eckdaten sind beim Ezra niedrige Verlustleistungen und Mobile-Versionen zu erwarten. Details zum Sockel-Typ des Prozessors wurden noch nicht bekannt gegeben.

Im Jahr 2002 kommt Centaur dann mit einem komplett neuen Core auf dem Markt, die CX-Architektur. Mehr als den Namen gab Glenn Henry bei seiner Präsentation aber nicht bekannt.