Prozessortrends 2001

Micron: Athlon-Chipsatz mit L3-Cache

Ausgerechnet ein Speicherhersteller präsentiert auf dem Microprocessor Forum eine verblüffende Neuheit: Mamba ist ein DDR -Chipsatz für Athlon-Prozessoren mit einem 8 MByte großen integrierten L3-Cache. Eine Performance-Steigerung von 15 Prozent will Micron damit erreichen.

Absolutes Neuland betritt Micron mit Chipsätzen nicht: Schon vor einem Jahr lies der Speicherhersteller mit dem DDR-Chipsatz Samurai für Intel-Prozessoren aufhorchen. Micron demonstrierte seitdem immer wieder lauffähige Muster. Wegen Lizenzprobleme mit Intel steht jedoch bis heute nicht fest, ob Samurai je auf den Markt kommen wird.

Die Idee hinter Mamba ist laut Micron einfach: Bei heutigen Northbridges liegen bis zu 40 Prozent der Die-Fläche brach. Diese nutzt Micron und füllt sie mit embedded DRAM auf. Den 8 MByte großen Speicher bezeichnet Micron als eCache, dessen Implementierung in mehreren 1 MByte großen eDRAM-Cores erfolgt. Auf dem Die belegen die 1 MByte großen Cache-Streifen eine Fläche von je 4,06 x 1,004 mm. Der Datenpfad zu den Cores ist dabei 128 Bit breit und ermöglicht Bandbreiten von über 9,6 GByte/s.

Mit weiteren Details zum Athlon-Chipsatz Mamba war Micron aber sparsam: Mehr als DDR-SDRAM-Unterstützung, AGP4X und ein 64 Bit breites PCI-X-Interface waren der Präsentation auf dem Microprocessor Forum nicht zu entnehmen. Ebenso schwieg man sich über die Verfügbarkeit aus.

Auf die Nachfrage, ob sich auch VIA Chipsätze mit embedded DRAM in Zukunft vorstellen könnte, kam kein klares Nein. Wichtig aus VIAs Sicht ist, dass der Kosten/Nutzen-Faktor stimmt. Die Cache-Implementierung sei derzeit nicht gerade billig.