Proprietäre Tools

Provisioning Server vermittelt Ressourcen

Bei Sun rangiert die Blade-Administration als Disziplin des Datenzentrenmanagements. Sie steht im Zeichen der N1-Initiative, welche die Verwaltung großer Rechnerverbände vereinfachen soll. N1 beruht auf einem Vermittlungsserver, der einer Anwendung je nach Bedarf mehr oder weniger Hardwareressourcen zur Verfügung stellt. Die N1-Software "Provisioning Server" lässt dem Administrator eine Sammlung von Rechnern oder Blades als eine einzige virtuelle Plattform erscheinen, sodass sich dieser nicht darum kümmern muss, auf welchem Blatt er welche Software installiert. Die Zuordnung funktioniert automatisch nach benutzerdefinierten Regeln.

Mit der Software "Open Manage Remote Install", so verspricht Dell, können Administ-ratoren Hunderte von Rechnern aus der Ferne aufsetzen. Das Tool erlaubt die Remote-Installation von Anwendungen und das Einspielen von Images. Über ein Remote-Access-Modul überwachen sie die Systemkenngrößen der Server und des Chassis und führen bei Bedarf einen Kaltstart durch. Zur Fernsteuerung verwendet der Systemverwalter einen integrierten IP-gestützten KVM-Switch, der die Keyboard-, Video- und Maussignale der Blades übers Internet an eine Browserkonsole schickt.

Die Blade-Server von Fujitsu Siemens stellen laufend neue Instanzen für verschiedene Dienste zur Verfügung. Ein Loadbalancer der Firma F5 steuert die Aufteilung und fordert je nach Serverlast für einen Service mehr oder weniger Knoten an. Darüber hi-naus erlauben die Management-Tools "Server Start", "Server View" und "Remote View" das automatische Aufsetzen von Blades nach Gruppenregeln, die Übergabe eines gestörten Blades an einen Reserverechner oder das Klonen vorhandener Server. Das Chassis ist mit zwei redundanten Managementmodulen ausgestattet, die dem Administ-rator einen Fernzugriff gewähren. Dazu verwenden sie eine dedizierte LAN-Verbindung.

Mit den im Februar vorgestellten Tools der Reihe "Active Manage" hat der Blade-Server-Pionier RLX das Management seiner Server klar in den Vordergrund gerückt. Die Suite besteht aus drei Teilen, nämlich der Administrationskonsole "Control Tower XT", dem Monitoring- und Diagnosewerkzeug "Active Stat" und dem Programm "Activ Config" fürs schnelle Aufsetzen und Wiederaufsetzen bei Blade-Störungen. Die Software enthält nicht nur Schnittstellen zu bestehenden Managementsystemen. Sie integriert laut Hersteller über Plug-ins auch Blade-Server anderer Anbieter.

Ob sich auf dem bunten Markt der Blade-Management-Tools künftig eine Technik durchsetzen wird, ist noch völlig offen. Sicherlich wird Sun aber unter den Architekten des Autonomic Computing einige Nachahmer finden, zum Beispiel Hewlett-Packard und IBM, die ihre Blade-Server wie Sun als Teil eines sich selbst organisierenden Datenzentrums sehen. Weil auch künftig kaum ein Anwender ausschließlich Hardware eines Herstellers einsetzen dürfte, werden sich die Anbieter dabei entweder um einen gemeinsamen Standard oder um Schnittstellen bemühen müssen.