Bewerbung 2.0

Per Twitter zur Karriere

Auf allen Kanälen senden

Zum Aufbau einer Online-Persönlichkeit gehört es, die Profilseite bei Twitter zu pflegen und eine aussagekräftige Kurzbeschreibung der eigenen Person zu hinterlegen. Im Idealfall enthält sie Wörter, nach denen ein Arbeitgeber suchen könnte - etwa "C++- Programmierer". Außerdem sollte das Profil mit weitergehenden Links angereichert sein. Besonders wirksam: Auf Twitter selbst Themen anreißen und auf einen ausführlichen Beitrag im eigenen Blog verlinken. "Tweets sollten möglichst häufig auf die Person verweisen beziehungsweise damit in Verbindung gebracht werden - und nicht nur auf externe Quellen", so zur Jacobsmühlen.

Im Klartext: Mitzwitschern ist wichtig, stellt aber nur ein kleines Steinchen im großen Selbstvermarktungs-Puzzle dar. Wer als Bewerber im Netz sichtbar werden will, muss auf allen Kanälen senden. Dazu gehört neben dem traditionellen Blog ein aktuelles Profil bei allen großen Netzwerken. Wer obendrein zum Beispiel auf Facebook und Xing aktiv ist, erhöht seine Chancen, gefunden zu werden, weiter. Das klingt nach viel Arbeit. Doch die Zeit ist gut investiert, prognostiziert zur Jacobsmühlen: "Wer jetzt dabei ist, wird vom Aufschwung der Social Media nach oben gepusht."

Doch wie bei jedem Hypethema ist auch beim so genannten Twitcruiting eine gesunde Dosis Skepsis angezeigt. Dass Twitter nämlich tatsächlich Menschen in Lohn und Brot bringt, ist bisher die Ausnahme. Insgesamt fällt das Interesse der Twitter-Gemeinde an Jobpostings noch verhalten aus. Wer den Beweis sucht, braucht sich nur die TinyURLs anzuschauen, mit denen zu den Stellenanzeigen verlinkt wird. Ein angehängtes "+" hinter der URL offenbart die Wahrheit: Oft sind die Zugriffsraten einstellig. Einen Twitter-Kandidaten wirklich eingestellt hat - neben Berater Eck - nur die Deutsche Bahn (twitter.com/dbKarriere), und dabei handelte es sich um einen Praktikanten.