Pentium 4: Neue Plattform, neue Probleme

Pentium 4: Skalieren mit Bus und Pipe

Intel will sich aus dieser Zwickmühle vor allem durch zwei Maßnahmen befreien. Zum einen verfügt der Pentium 4 über einen neuen Bus, der quad pumped arbeitet. Die Synchronisation läuft dabei mit 100 MHz, pro Takt werden aber vier Datenpakete ausgetauscht, was effektiv 400 MHz ergibt. Befehle und Daten kommen so schneller in den Prozessor hinein und wieder heraus.

Damit der Speicher nicht zum Flaschenhals wird, arbeiten die ersten Pentium-4-PCs mit zwei Rambuskanälen, die zusammen eine theoretische Speicherbandbreite von 3,2 GByte pro Sekunde erreichen. Doch das alleine reicht nicht.

Damit die Kommandos auch schneller abgearbeitet werden können, hat der Pentium 4 eine mit 20 Stufen sehr lange Pipeline. Der P6-Core verfügt nur über zehn Stufen. Die Pipe ist nicht nur doppelt so lang, sondern kann mit 126 Kommandos auch drei Mal so viele Befehle aufnehmen wie die des Pentium III.

In der Praxis wird der Pentium 4 damit bei hohen Taktraten besser skalieren als ein Pentium III - Taktsteigerungen wirken sich beim Pentium 4 also wieder deutlich aus. Deshalb soll der Prozessor auch gleich mit 1,4 GHz auf den Markt kommen.

Außer technischen Gründen hat dieses Vorgehen einen angenehmen Marketing-Effekt. Consumer-PCs bei Aldi und Co. werden vor allem über eine hohe Taktfrequenzen verkauft. Wenn der Pentium 4 in diesem Segment gelandet ist, machen sich seine hohen Taktraten für die großen Zahlen im Prospekt sehr gut. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg.