Pentium 4 Chipsätze im Detail

ALi Northbridge ALADDiN-P4

Die in 0,25-µm-Technologie gefertigte Northbridge des ALADDiN-P4 trägt die Bezeichnung M1671 und ist in einem 629-poligen BGA-Gehäuse untergebracht. Im Vergleich zu Intel mit 256 Bit hat ALi einen internen Datenpfad von nur 128 Bit realisiert. Bei hohem Datenaufkommen kann sich das negativ auf die Performance auswirken. Wie der SiS645-Chipsatz unterstützt der Ali ALADDiN-P4 bereits PC333-Speicher. Für diese Speichertypen existieren zwar Empfehlungen der JEDEC, aber eine endgültige Spezifikation hat diese Kommission noch nicht verabschiedet. Alternativ unterstützt der ALADDIN-P4 PC100/133- und PC200/266-Speicher.

Der maximale Speicherausbau beträgt 3 GByte mit 512-MBit-Bausteinen. Allerdings akzeptiert der M1671 keine gepufferten Module und bietet wie der SiS645 keinen ECC-Support. Mit PC266/333-DIMMs arbeitet der Chipsatz nur korrekt, wenn man sich auf maximal zwei Module mit je 1 GByte beschränkt. Eine Vollbestückung führt zu verschliffenen Flanken und niedrigen Signalamplituden auf den Datenleitungen des Speicher-Controllers und somit zu Fehlfunktionen des Systems.

Für eine zügige Datenverarbeitung zwischen CPU und Speicher sorgen ein 512 Byte großer Schreib-Cache und die Möglichkeit von bis zu 24 offenen Speicher-Pages. Als Performance-Bremse wirkt die In-Order-Queue mit einer Tiefe von nur acht Befehlen. Zum Vergleich: Der Intel i845, VIA P4X266(A) und der SiS645 haben eine Pipeline-Tiefe von zwölf Operationen.

Die AGP-Schnittstelle des ALADDiN-P4 unterstützt Grafikkarten im AGP-4x-Modus mit einer Signalspannung von 1,5 Volt. Auch nicht spezifikationskonforme Boards mit 3,3 Volt im AGP-4x-Betrieb sind willkommen. Diesbezügliche Einschränkungen wie beim Intel i845 und i850 gibt es also nicht.

Alle technischen Daten der Chipsätze finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.