Mehr Schein als Sein?

Offene Standards im Netzwerk

Von der Theorie zur Praxis

Zwei kleine Wermutstropfen gibt es allerdings doch. Zum einen ist es so, dass es teilweise noch konkurrierende Standards gibt - hier wird sich zeigen, welche Initiativen dauerhaft die meisten Unterstützer vereinen werden. Gerade deshalb ist OpenFlow als ein positives Beispiel zu nennen und auch die OpenDaylight-Initiative verbucht eine namhafte Anzahl aktiver Unterstützer.

Der zweite Wermutstropfen betrifft die Umsetzbarkeit im Unternehmen. Denn umfangreiche Möglichkeiten beispielsweise bei der Programmierung des OpenDaylight-Controllers bedeuten auch, dass man diesen Möglichkeiten gewachsen sein muss. Kommerzielle Lösungen, die die Offenheit bewahren aber dennoch von Netzwerkspezialisten auf ihre einfache Anwendbarkeit getestet wurden, können hier eine interessante Alternative darstellen.

Insgesamt werden wir aus meiner Sicht die Entwicklung sehen, dass die zunehmende Anwendung von Cloud-Diensten auch SDN beflügeln wird. Schon jetzt nutzen viele größere Unternehmen die Vorteile dieser Technologie. Auch das grundlegende Prinzip hinter offenen Standards bei SDN wird dann zum Tragen kommen - und die Innovationskraft nicht mehr nur bei einem einzelnen Hersteller liegen. Stattdessen entwickeln Gruppen von Experten gemeinsam Lösungen für ganz spezielle und konkrete Probleme im Netzwerk. Innovation braucht offene Standards. Wer sich dem verschließt, verschließt sich auch dem technologischen Fortschritt. (bw)