Differenzen in der Auffassung der Kommissare

Netzneutralität: P2P-Sperre durch Comcast spaltet Aufsichtsbehörde

Zunehmender Datenverkehr

Laut New York Times sei damit auch die Diskussion um Netzneutralität erledigt, zumal Comcast die Maßnahmen ohnehin nur gesetzt habe, um vereinzelte Nutzer zu kontrollieren, die ihr Downloadvolumen deutlich über dem Durchschnitt aller User ausgereizt hätten. Es sei entgegen der Darstellungen in den Medien nie darum gegangen, einzelne Dienste oder Programme zu behindern, stellte Comcasts General Manager gegenüber der US-Zeitung fest. Diese schließt aus den weiteren Angaben, dass es sich bei den Maßnahmen lediglich um den Versuch gehandelt habe, durch die Behinderung einzelner Webangebote eine Nachfrage zu schaffen. Zielobjekt dessen waren Contentanbieter, die ihre Videos möglichst schnell und ungehindert zum Endverbraucher bringen wollen.

Die Diskussion über Netzneutralität wird vor dem Hintergrund des zunehmenden bandbreitenintensiven Datenverkehrs wie "Video on Demand" oder IPTV interessant. Hier sind Experten, wie der Schweizer Wissenschaftler Walter Brenner vom Institut für Wirtschaftsinformatik an der Hochschule St. Gallen, durchaus der Ansicht, dass bestimmte Dienste einen Vorzug haben sollten, um die Servicequalität sicherzustellen. Das Internet sei bereits jetzt nicht neutral, da die Zugänge unterschiedlich leistungsfähig sind. Wer mehr bezahle, habe auch derzeit eine schnellere Anbindung, erklärte Brenner gegenüber pressetext. (pte/mje)