Differenzen in der Auffassung der Kommissare
Netzneutralität: P2P-Sperre durch Comcast spaltet Aufsichtsbehörde
Im Zentrum der zweiten Anhörung in drei Monaten zum selben Thema stand Robb Topolski, jener Softwaretechniker, der die Comcast-Praktiken aufgezeigt hatte. "Das Recht der Kunden wurde durch diese geheime und unübliche Vorgehensweise verletzt", kritisierte Topolski. Die Anhörung endete nach Stunden schließlich ohne Ergebnis, die FCC veröffentlichte nun vier Positionspapiere der Kommissare.
Die FCC garantiert jedem Verbraucher, dass jeder legale Inhalt im Web aufgerufen werden kann. Die Frage ist nun, ob diese Garantie auch für die Provider verbindlich ist und die Behörde im Fall der Nichtbefolgung durch die Provider Strafen verhängen kann. Die Kommissare der Demokraten wollen die Netzneutralität nun durch regulatorische Schritte sicherstellen, während die republikanischen FCC-Funktionäre in neuen Gesetzen weitere Kosten für die gesamte Industrie sehen. Zudem sei Netzwerkmanagement, wie von Seiten Comcasts die Maßnahmen begründet wurden, auch deren Ansicht nach notwendig, um den Service für alle Kunden aufrecht zu erhalten.
Comcast selbst war, obgleich Auslöser des Konflikts, bei der Anhörung an der Stanford Universität nicht vertreten. Das Unternehmen ist der Meinung, dass die Garantien des FCC für Netzbetreiber nicht verbindlich sind, ähnlich sehen das auch andere Internetanbieter. Allerdings hat bei Comcast bereits ein Umdenkprozess eingesetzt. Beispielsweise wurde am Dienstag bekannt gegeben, dass man einen Grundrechtkatalog erarbeiten wolle, der Rechte und Pflichten der User regelt und die Gleichheit aller Kunden sicherstellt. Weiters wurde die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Pando angekündigt, ein Unternehmen, dessen Service den Video-Download beschleunigen soll.