Mit dem Datenwürfel recherchieren

Durch Verknüpfung genauer

Die Software unterstützt eine besondere Art der Recherche: Für jeden Suchbegriff erhält der Anwender als Ergebnis der sogenannten Schnellsuche neben dem Titel des gefundenen Dokuments immer die Fundstelle des Begriffs im Dokument angezeigt (Bild). Der Suchende kann sich also am Kontext orientieren, um das Richtige zu finden. Eine weitere Eingrenzung der Treffer ergibt sich aus der Möglichkeit, eine große Anzahl von logischen Kombinationen mit bis zu neunmalneun Verknüpfungen zu spezifizieren. Das heißt, die Suche gestaltet sich genauer, denn neun Begriffe können mit jeweils neun verschiedenen Kriterien verknüpft werden. Anders als in sonstigen Suchmaschinen gestaltet sich die Recherche direkt nach Zahlen der Form "780kg", die dann in alphabetischer Reihenfolge "780km, 780mm" fortgesetzt wird.

Das Tool steht im Moment unter www.scoutmaster.de zur Verfügung, laut Fraas die beste Werbung für das Produkt: "Wer einmal mit unserer Anwendung im Web gearbeitet hat, wird die Vorteile dieser Lösung auch sofort zu schätzen wissen." Als Zielgruppe haben die Bayern den Mittelstand und dessen Firmennetze im Visier.

Neben Intersystems unterstützt das Projekt als weiterer Partner der Internet-Dienstleister und Carrier Nacamar. Im sogenannten "Nacamar Housing Center" in Darmstadt steht das Werkzeug durch eine direkte Hochgeschwindigkeitsanbindung an den Nacamar-Backbone den Anwendern zur Verfügung. Zwei Intel-Systeme unter Linux schützen dabei als Firewall-Rechner die Installation: Ein weiteres Linux-System, "Spider", übernimmt die Aufgabe, das WWW laufend nach neuen Informationen zu durchsuchen und sorgt somit für Aktualität der Daten.

Alle Anfragen, die von außen an Scout Master herangetragen werden, bearbeitet ein PC unter Windows NT 4.0. Die komplette Installation wird über ISDN per Fernwartung konfiguriert und verwaltet. Auf weiteren Linux-Systemen residieren die verschiedenen Datenbanken. Die Rechner, die über einen Switch mit dem NT- und dem Linux-Server am Frontend verbunden sind, bilden den eigentlichen Kern der Suchmaschine. Sie beinhalten die Texte und den Index. Hier finden sich die gesamten Daten, verteilt auf einzelne Datenbanken. Durch diesen Aufbau können später problemlos zusätzliche Systeme hinzukommen, um die Kapazität zu erweitern.

Fraas hat die Entscheidung zugunsten Caché nicht bereut: "Die Datenbank eignet sich gut für Einsätze dieser Art, da sie in der Lage ist, eine große Menge von Daten auf sehr geringem Raum zu speichern und zu verwalten. Der multidimensionale Ansatz bietet eine Datendichte, wie wir sie sonst nicht erreichen könnten." Als Pluspunkt nennt er die somit erreichte Skalierbarkeit seiner Software, denn er plant, sie sowohl als Stand-alone-Lösung für einen NT-Server als auch für den Gebrauch auf Unix-Clustern anzubieten. (sf)