Prozesse und Dienste statt Server und Programme

Microsoft System Center 2012: Cloud und Virtualisierung unter Kontrolle

Die Fabric der Cloud

Zur Umsetzung der geforderten Dynamik stellt Microsoft im neuen VMM 2012 eine ganze Menge Automatismen und Assistenten bereit. Hinzu kommt eine Vielzahl an PowerShell-Comnmandlets zum Skripten der Aktionen. Automatismen können aber nur dann sinnvoll greifen, wenn die Grundlagen dazu möglichst standardisiert sind.

Für die unterste Ebene, die Hardware der IT, gilt dies bereits heute. Die Basisressourcen wie etwa die Server, die Plattenspeicher (Storage) und die Netzwerkanbindung, sind in gewisser Hinsicht allesamt standardisiert. Dieser gemeinsame Nenner ist bei den Servern der x86-Standard. Beim Speicher sind es Bytes (Speicherkapazität) beziehungsweise ein Vielfaches davon. Die Netzwerke, über die die Server untereinander, aber auch mit den Anwendern in Verbindung stehen, basieren nahezu ausnahmslos auf TCP/IP. Diese drei Ressourcen sind für den Betrieb einer Anwendung unerlässlich.

Details: Das Herzstück des System Centers zum Aufbau der Cloud bildet der Virtual Machine Manager 2012. Die Hardware der Cloud nennt Microsoft Fabric. Sie besteht aus den drei Ressourcen Server (Compute), Networking (Netzanbindung) und Storage (Speicher).
Details: Das Herzstück des System Centers zum Aufbau der Cloud bildet der Virtual Machine Manager 2012. Die Hardware der Cloud nennt Microsoft Fabric. Sie besteht aus den drei Ressourcen Server (Compute), Networking (Netzanbindung) und Storage (Speicher).

Im VMM 2012 fasst Microsoft nun diese drei Ressourcentypen in einer Fabric zusammen. Die Fabric des VMM 2012 repräsentiert somit die Hardware. Eine Microsoft-Cloud bedient sich der Ressourcen der Fabric als Ausführumgebung. Ein Cloud-Dienst des VMM 2012 wird immer in (oder auf) einer Fabric ausgeführt. Eine Cloud bezieht ihre Ressourcen immer aus der Fabric. Eine virtuelle Maschine des VMM 2008 wiederum wurde in der Vergangenheit auf einem Host (einem Server) ausgeführt. Das einfache Modell des VMM 2008 wird damit zugunsten einer Fabric geändert.

Eine weitere zentrale Änderung ist folgende: Die Ressourcen der Fabric werden immer in Pools verwaltet. Nunmehr setzt sich ein System aus einem Pool von Servern, einem Pool des verfügbaren Speichers und einem Pool der Netzwerkverbindungen zusammen. Um eine private Cloud durch den VMM 2012 aufzubauen, werden den Pools die benötigten Server, der Plattenspeicher und die Netzwerkverknüpfungen entnommen.

Als Compute-Ressourcen der Cloud setzt Microsoft natürlich vor allem auf den eigenen Hyper-V. Wie schon im VMM 2008 wird aber auch der ESX-Server von VMware unterstützt sowie - auch das ist neu im VMM 2012 - der XenServer von Citrix.

Flexibel: Als Hypervisoren nutzt der VMM2012 neben dem eigenen Hyper-V auch den VMware-ESX/ESXi-Server und den Citrix-XenServer.
Flexibel: Als Hypervisoren nutzt der VMM2012 neben dem eigenen Hyper-V auch den VMware-ESX/ESXi-Server und den Citrix-XenServer.

Bezüglich des Plattenspeichers einer Fabric unterstützt der VMM 2012 alle gängigen Storage-Systeme der etablierten Hersteller. Die Pool-Bildung ist dabei auch herstellerübergreifend. Der gesamte Plattenspeicher, der dem VMM zur Verfügung gestellt wird, kann in Pools zusammengefasst werden. Um unterschiedliche Qualitätsanforderungen abdecken zu können, erlaubt der VMM 2012 auch eine Klassifizierung dieses Speichers nach unterschiedlichen Qualitätskriterien und SLA-Anforderungen. Unternehmenskritische Anwendungen kam man dabei beispielsweise schnellen Fibre-Channel-Platten zuweisen. Weniger Kritisches kann sich dabei zum Beispiel auch mit langsameren SATA-Platten statt mit schnellen SAS-HDDs begnügen.