Metallica gegen Napster

Napster als Marketing-Instrument

"Kann Napster oder Gnutella so ausgelegt werden, dass es entweder mit einer Abrechnungssoftware arbeitet, die eine präzise Abrechnung für die Bezahlung von Tantiemen ermöglicht, oder mit einer Zugangskontrollsoftware, die die Bezahlung für die Nutzung dieser Dienste sicherstellt?", fragte Hatch.

"Technologie bedeutet nicht das Ende geistigen Eigentum", so Barry. "Ist uns daran gelegen, eine private Vereinbarung auszuarbeiten, mit der man etwas in der von Ihnen beschriebenen Art und Weise tun könnte? Die Antwort lautet: Ja."

Allerdings stellte Barry dann die Notwendigkeit eines derartigen Abrechnungssystems in Frage und argumentierte dabei, dass die Musikumsätze dank der größeren Anzahl von Downloads gestiegen seien.

"Napster-Anwender nutzen das System gemeinsam zur Vorschau"; behauptete er. "Dann gehen sie in den Laden und kaufen die CD."

Bei dieser Debatte spielt die Musikindustrie die Rolle der Hüterin der Künstlerinteressen. Aber Roger McGuinn, ein Mitglied 60er-Jahre-Band "Byrds", führte an, dass die Plattenindustrie in der Vergangenheit nur wenig dafür getan hätte, dass die Künstler eine Vergütung für ihr geistiges Eigentum erhielten. McGuinn sagte aus, dass er für solche Hits wie "Mr. Tambourine Man" und "Turn, Turn, Turn" sehr wenig Geld und keinerlei Tantiemen erhalten hätte. Neue, durch das Internet ermöglichte Geschäftsmodelle hätten die Situation aber etwas geändert. Laut der Aussage von McGuinn hätten sowohl sein Bankkonto wie auch die Kartenverkäufe für seine Konzerte davon profitiert, dass er seine Soloaufnahmen bei MP3.com ins Internet gestellt hatte.