Kernel-Update bringt Performance-Schub

Flexibleres File-System

Von der Beseitigung des 2-GByte-Limits bei der Dateigröße profitieren Anwendungen mit hohem Speicherplatzbedarf, beispielsweise Datenbanken. Die Obergrenze liegt nun bei einem Terabyte.

Wichtig für einen Einsatz in unternehmenskritischen 24/7-Umgebungen ist der Logical Volume Manager (LVM). Mit ihm lassen sich Änderungen von Partitionen oder Festplattenwechsel durchführen, ohne den Server herunterzufahren. Zudem kann der Administrator File-Systeme auf mehrere Festplatten verteilen. Dem Anwender präsentiert sich das Dateisystem dabei als ein logisches Laufwerk.

Linux unterstützt die meisten gängigen File-Systeme. Im 2.4-Kernel noch nicht enthalten ist ein Journaling-File-System (JFS), das nach Systemabstürzen eine schnelle Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands erlaubt. Ein JFS protokolliert alle Schreib- und Leseoperationen in einer Log-Datei mit, bevor sie ausgeführt werden. Es weiß also immer ganz genau, wann und wo Daten verändert werden. Dadurch ist es in der Lage, nach einem Crash schnell wieder zu einem konsistenten Zustand des Dateisystems zu gelangen.

Es wird nicht mehr lange dauern, bis ein Journaling-File-System Eingang in den Kernel findet. Die besten Chancen werden "Reiser FS" eingeräumt, das für Suse Linux bereits als Add-on erhältlich ist. Es arbeitet nicht wie das bisherige Standard-File-System von Linux, "Ext2" (Second Extended File System), mit einer starren Aufteilung in Datenblöcke fester Größe. Durch die dynamische Blockgröße kann es den Speicherplatz besser nutzen, insbesondere wenn mit vielen kleinen Dateien gearbeitet wird. Zudem erzielt Reiser-FS beim Umgang mit großen Verzeichnissen und beim Dateizugriff höhere Geschwindigkeiten. Bald verfügbar sein dürfte auch "Ext3", eine Erweiterung von "Ext2". An der Entwicklung eines JFS für Linux sind auch SGI und IBM beteiligt, die ihre Erfahrungen mit eigenen JFS einbringen.

Ausgefeilte Caching-Mechanismen ermöglichen dem System einen effizienten Umgang mit Dateien. Datei- und Verzeichnisinformationen werden direkt im Arbeitsspeicher vorgehalten. Dies reduziert langsame Lesezugriffe auf die Festplatte und erhöht die Geschwindigkeit des File-Systems.