JavaOne: Gegenpol zu Microsoft .NET

Java und Webservices für Mobiltelefone

Die auf der JavaOne allgegenwärtigen Webservices sollen im nächsten Jahr auch für Micro-Edition-Systeme zur Verfügung stehen (JSR-173). Nach einer Review-Phase noch in diesem Jahr peilt Sun den Sommer 2003 für eine erste Release an. Bereits im Juni dieses Jahres will man die erste Release des "Web Services Developers Pack" anbieten. In Kombination mit anderen Java-Technologien (JAXRPC etc.) möchte man der .Net-Plattform des großen Konkurrenten Paroli bieten können. In diversen (und sehr gut besuchten) Vorträgen wurde deutlich, dass man sich hierbei hauptsächlich auf die Serverseite der Webservices stützt, während man auf der Clientseite auch mit der Windows-Welt rechnet.

Vor drei Jahren wurde der Wireless-Markt zum ersten Mal offensiv als zentrales Ziel für die Java-Strategen ausgemacht. Es folgten Ankündigungen und Auslieferung beziehungsweise Lizenzierung der PersonalJava-Plattform auf der Basis der "kleinen" KVM mit vereinzelt angebotenen Applikationen. Es hat zwar länger gedauert als erwartet, doch die diesjährige JavaOne zeigte eindrucksvoll, wie weit die Akzeptanz von Java in diesem Bereich inzwischen geht. Alle wichtigen Hersteller von mobilen Telefonen waren mit Ständen und Vorträgen vertreten. Niemand, der nicht die Wichtigkeit von Java für die mobilen Devices hervorhob.

Zudem zeigte sich, dass kein Hersteller sich in die Abhängigkeit des großen Bruders Microsoft begeben will. So schwenkte das vor Jahren gegründete Parlay-Konsortium (und im Zuge dessen auch das Open Mobile Architecture-Konsortium) mittlerweile offiziell auf die Java-Plattform um, um den Zugang der Handy-Applikationen auf die Netzinfrastruktur der Telcos, und damit das direkte Abrechnen (Provisioning) zu erlauben.