Agenda 2014

IT-Umbau in herausfordernden Zeiten

Eine komplexe Aufgabe: Die Komplexität reduzieren

Komplexitätsreduzierung wird zur aktuellen Mammutaufgabe für IT-Entscheider. Wie groß diese Aufgabe tatsächlich ist, zeigen Beispiele aus der Banken- und TK-Welt: Weil Unternehmen der Komplexität aktueller IT-Landschaften nicht mehr Herr werden, wird die "Control-Alt-Delete"-Lösung gewählt: Auf der grünen Wiese werden auf Basis verschlankter Geschäftsprozesse vereinfachte Anwendungslandschaften entworfen und eingeführt. Statt Symptomen zu bekämpfen, wird die Wurzel des Unheils angegangen. Die damit verbundenen, massiven Investitionen werden bewusst in Kauf genommen, weil sie marktseitig schnell durch gesicherte oder erweiterte Marktanteile und damit verbundene Umsätze überkompensiert werden können.

Aufbau einer agilen, kosteneffizienten IT

Bis zum Jahre 2020 wird sich der Fokus der IT-Budgets weiter verschieben, und zwar von Lösungen etwa für das Supply Chain Management (SCM), für administrative Bereiche etwa im Finanz- und Rechnungswesen hin zu kunden-und vertriebsnahen Anwendungen. Laut A.T.Kearney-Studie wandern über alle Industriezweige hinweg künftig 62 Prozent der IT-Budgets in letztgenannte Segmente. Diese Entwicklung rückt Zielewie "Time-to-Market", also die Fähigkeit, schnell neue Lösungen implementieren zu können in ein neues Licht. Über 90 Prozent der Teilnehmer an der Studie sehen diese Zielsetzung als mindestens gleichberechtigt neben der üblichen IT-Kosteneffizienz an. Damit gilt es für IT-Entscheider, die Quadratur des Kreises zu bewerkstelligen: auf der einen Seite schnell und beweglich, eben "agil" zu sein, auf der anderen Seite das IT-Betriebsmodell produktiv und kostengünstig aufzustellen.

Agilität ist sehr häufig in der Anwendungsentwicklung von großer Bedeutung. Die Erfahrung zeigt, dass insbesondere Großprojekte, die längerfristig planbar sind und eine gewisse Kritikalität für das Geschäft besitzen, für die agile Entwicklung geeignet sind. Sukzessive Erweiterungen können über sogenannte "Sprints" sehr wirkungsvoll und zeitnah vorgenommen und den Nutzern zur Verfügung gestellt werden. Aber nicht überall ist es sinnvoll, agile Methoden wie SCRUM einzusetzen. Mittelgroße Projekte und kleinere Erweiterungen lassen sich effektiver zum Beispiel nach dem traditionellen Wasserfallmodell umsetzen. Der CIO ist daher verpflichtet, aus den immer mächtiger und vielfältiger werdenden Methoden und Ansätzen gezielt für den jeweiligen Fall das passende Werkzeug einzusetzen.

In Anwendungswartung und -betrieb und insbesondere auch bei Arbeitsplatzsystemen und Rechenzentren stehen typischerweise Fragen rund um Kosteneffizienz und Sicherstellung eines bestimmten Qualitätsniveaus im Vordergrund. Hier gilt es für IT-Entscheider, das Betriebsmodell ständig zu adjustieren. Make-or-Buy ist hier die erste Frage. Aber nicht nur das klassische In- und Outsourcing sowie Offshoring versus Onsite-Betrieb oder -Entwicklung, sondern auch ein gesunder Mix aus eigenen Mitarbeitern (günstiger, aber keine flexible Anpassung möglich) und externen Mitarbeitern ("Freelancern", teurer, aber flexibel handhabbar) gilt es in die Betrachtung aufzunehmen. Neue Betriebsformen wie "Cloud Computing" spielen darüber hinaus eine zunehmend wichtigere Rolle in den Überlegungen von CIOs. Mehr als 80 Prozent der Unternehmen werden 2020 Cloud-Lösungen einsetzen. Darüber hinaus freunden sich Unternehmen zunehmend mit Software as a Service (SaaS) zumindest für weniger unternehmenskritische Bereiche wie Email- oder Office-Lösungen an. Diese Entwicklung hilft CIOs die Kosten für den IT-Betrieb im Rahmen zu halten.