Herausforderungen für Recruiter

IT-Headhunter wollen sich mit Qualität behauten

Lebensläufe auf Erfolgsbasis verkaufen

Mit ihrer fundierten Branchenerfahrung punkten wollen auch die beiden Personalprofis Jürgen von der Heyden und Willy Söhngen, die ebenfalls beide auf fast 30 Jahre Erfahrung in der Hightech-Industrie verweisen. Sie stört vor allem, dass immer mehr Vermittler aus dem anglo-amerikanischen Markt nach Deutschland drängen, aggressiv Auftraggeber angehen und versuchen, auf Erfolgsbasis "Lebensläufe zu verkaufen", die sie in aller Regel gar nicht haben und über Massenaussendungen über Social-Media-Kanäle generieren wollen.

Das stößt zumindest bei Unternehmen, die stark unter Kostendruck sind, auf Interesse. Nach dem Prinzip "Hoffnung" wird dann erst einmal so vorgegangen mit dem Ergebnis, dass es eben nicht funktioniert und am Schluss alle Beteiligten enttäuscht sind und viel Zeit (und damit Geld) verloren ist. Das ganze werde zu einem "seelenlosen Geschäft" und Engagement könne man von der Personalberatung kaum erwarten. "Der Kunde ist einer unter Vielen und nicht gut aufgehoben", so die beiden Berater. Der Branche und deren Image sei damit aber in keinster Weise gedient.

Willy Söhngen blickt auf 30 Jahre Erfahrung in der Hightech-Industrie zurück.
Willy Söhngen blickt auf 30 Jahre Erfahrung in der Hightech-Industrie zurück.
Foto: Willy Söhngen

Söhngen und von der Heyden, die von Grünwald bei München aus agieren, würden sich wünschen, wenn Kunden den erfahrenen Personalberatern das notwendige Vertrauen schenkten. Und Vorstellungsrunden sollten Zug um Zug stattfinden, um Top-Kandidaten nicht durch zu viele Zeitverzögerungen zu vergraulen. "Dann klappt es in aller Regel am besten und die passende Stellenbesetzung ist geglückt."