Herausforderungen für Recruiter

IT-Headhunter wollen sich mit Qualität behauten

Sie wollen keine Lebenslauf-Makler sein und sind überzeugt, dass sie mit ihrer Qualitätsarbeit reüssieren. Personalberater berichten, wie sie die aktuellen Herausforderungen im Zeichen von Social Media, Fachkräftemangel und Sparwut der Auftraggeber zu meistern gedenken.

Zumindest auf dem Papier läuft es ganz gut für die Headhunter. Schon vor einigen Wochen hatte deren Verband, der BDU (Bundesverband deutscher Unternehmensberater) verkündet, dass man nach einem eher durchwachsenen Jahr 2013 - aber immerhin mit einem Zuwachs von 3,2 Prozent - heuer mit einem Plus von acht Prozent rechne. Der Vorsitzende des BDU-Fachverbandes Personalberatung, Michael Heidelberger, gibt aber auch zu, dass sich der Wettbewerb in der Recruiting-Branche weiter verschärft und dass einige Firmen aufgeben mussten.

Nebulöse Stellenbeschreibungen

Ein Knäuel von Herausforderungen macht das Leben der Headhunter nicht gerade leichter. "Auftraggeber fordern mehr denn je den 100prozentigen Kandidaten" erzählt die erfahrene Münchner Personalberaterin Hildegard Freund. Firmen stellten zunächst hohe Anforderungen, seien sich dann aber intern oft nicht einig. Der Personaler habe andere Vorstellungen vom Kandidaten als ein Fachbereichsleiter. "Der Personaler hat die Unternehmensbrille auf und versucht das Potenzial des Bewerbers für den künftigen Arbeitgeber zu eruieren", kommentiert Freund, der Fachbereichsleiter dagegen wolle, dass es in seinem Bereich vorwärts geht und dafür brauche er den besten Mann für exakt diese Position.

Michael Fuchs kennt die inhaltlichen Anforderungen wie kaum ein anderer.
Michael Fuchs kennt die inhaltlichen Anforderungen wie kaum ein anderer.
Foto: Michael Fuchs

Michael Fuchs ist immer wieder überrascht, wie nebulös manche Auftraggeber ihre Stellenbeschreibungen formulieren, andererseits aber beklagen, nicht die passenden Kandidaten zu finden. Seine erste Aufgabe bestehe stets darin, das Kandidatenprofil zu schärfen, um die Besetzungschance zu erhöhen. Er hat sich auf den SAP-Arbeitsmarkt spezialisiert, hat er doch über 25 Jahre Berufserfahrung in unterschiedlichen Positionen in diesem Umfeld sammeln können. Er hat in Anwenderunternehmen, in großen internationalen SAP- Beratungshäusern und schließlich bei SAP selbst gearbeitet. Dort hat er zuletzt die komplette deutschsprachige SAP-Beratung geleitet und kennt daher die inhaltlichen Anforderungen wie kaum ein anderer.