Herausforderungen für Recruiter
IT-Headhunter wollen sich mit Qualität behauten
Zumindest auf dem Papier läuft es ganz gut für die Headhunter. Schon vor einigen Wochen hatte deren Verband, der BDU (Bundesverband deutscher Unternehmensberater) verkündet, dass man nach einem eher durchwachsenen Jahr 2013 - aber immerhin mit einem Zuwachs von 3,2 Prozent - heuer mit einem Plus von acht Prozent rechne. Der Vorsitzende des BDU-Fachverbandes Personalberatung, Michael Heidelberger, gibt aber auch zu, dass sich der Wettbewerb in der Recruiting-Branche weiter verschärft und dass einige Firmen aufgeben mussten.
- 5 Trends in der Personalberatung laut BDU
Der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) hat die Studie "Personalberatung in Deutschland 2013/2014" vorgelegt. Diese dokumentiert Branchentrends. Die Studie basiert auf Angaben von rund 200 Beratungsgesellschaften. - Trend 1: Kerngeschäft in den Fokus
84 Prozent der Befragten raten insbesondere kleinen Personalberatern, sich ausschließlich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren. - Trend 2: Selbstbewusste Berater
An Selbstbewusstsein mangelt es nicht: 82 Prozent der Personalberater unterschreiben, dass sie ihren Kunden Wettbewerbsvorteile verschaffen. - Trend 3: mehr Tempo
Mehr als drei von vier Personalberatern ist bewusst, dass ihre Kunden immer schneller Ergebnisse sehen wollen. - Trend 4: Social Media
Experten wie beispielsweise IT-Systementwickler lassen sich immer öfter über Social Media finden, sagen 74 Prozent der Studienteilnehmer. - Trend 5: Qualitätsstandards
Sieben von zehn Personalberatern wissen, dass ihre Kunden nach belastbaren Qualitätsstandards verlangen. - Michael Heidelberger, Vorsitzender des BDU-Fachverbandes Personalberatung
Michael Heidelberger, Vorsitzender des BDU-Fachverbandes Personalberatung, sagt über seine Branche: „Durch den kräftigen Auftragsschub für die deutsche Industrie und Wirtschaft im letzten Quartal 2013 und im ersten Quartal 2014 investieren die Unternehmen wieder mehr. Der Stellenmarkt folgt diesem positiven Konjunkturverlauf und wir Personalberater verspüren hierdurch eine stärkere Nachfrage nach Unterstützung bei der Personalsuche.“
Nebulöse Stellenbeschreibungen
Ein Knäuel von Herausforderungen macht das Leben der Headhunter nicht gerade leichter. "Auftraggeber fordern mehr denn je den 100prozentigen Kandidaten" erzählt die erfahrene Münchner Personalberaterin Hildegard Freund. Firmen stellten zunächst hohe Anforderungen, seien sich dann aber intern oft nicht einig. Der Personaler habe andere Vorstellungen vom Kandidaten als ein Fachbereichsleiter. "Der Personaler hat die Unternehmensbrille auf und versucht das Potenzial des Bewerbers für den künftigen Arbeitgeber zu eruieren", kommentiert Freund, der Fachbereichsleiter dagegen wolle, dass es in seinem Bereich vorwärts geht und dafür brauche er den besten Mann für exakt diese Position.
Michael Fuchs ist immer wieder überrascht, wie nebulös manche Auftraggeber ihre Stellenbeschreibungen formulieren, andererseits aber beklagen, nicht die passenden Kandidaten zu finden. Seine erste Aufgabe bestehe stets darin, das Kandidatenprofil zu schärfen, um die Besetzungschance zu erhöhen. Er hat sich auf den SAP-Arbeitsmarkt spezialisiert, hat er doch über 25 Jahre Berufserfahrung in unterschiedlichen Positionen in diesem Umfeld sammeln können. Er hat in Anwenderunternehmen, in großen internationalen SAP- Beratungshäusern und schließlich bei SAP selbst gearbeitet. Dort hat er zuletzt die komplette deutschsprachige SAP-Beratung geleitet und kennt daher die inhaltlichen Anforderungen wie kaum ein anderer.