Intel Insides: Pat Gelsinger im Interview

"Lieferschwierigkeiten durch falsche Forecasts"

tecCHANNEL: Und daran waren die Kunden schuld?

Gelsinger: Ein Teil unserer Lieferschwierigkeiten beruhte auf falschen Forecasts. Der wirkliche Bedarf war viel geringer als der projektierte. Viele Kunden wollten vor ihren Mitbewerbern bevorzugt behandelt werden, was wiederum zu erhöhtem Bedarf führte. Dies hatte eine Überversorgung zur Folge, was für uns zu viel Nachfrage bedeutet. Das machte unsere generellen Schwierigkeiten natürlich noch schlimmer. Unser OpEx-Programm schließt auch die Kundenbeziehungen mit ein.

tecCHANNEL: Hat dabei auch Intels Konkurrenz einen Anteil? In vielen Bereichen ist Intel nicht mehr der Technologieführer. Rambus-Speicher mit 1066 MHz wird nur halbherzig unterstützt, und VIA schraubt die Taktfrequenz von DDR-Speicher immer höher. Will Intel mit der Standardisierung von DDR333 und DDR400 wieder stärker mitspielen, oder konzentriert man sich doch auf Rambus?

Gelsinger: Wir waren nie so ganz glücklich damit, mehrere Speichertechnologien zu unterstützen. Wir glauben, dass DDR die nächste Mainstream-Lösung werden wird, da liegt unser Schwerpunkt. Aber auch bei Rambus und SDRAM. Man hat bei DRAM immer wieder Knappheiten am Spot-Markt, Preisschwankungen. Die Spitze bei Speichertechnologien haben Sie sehr eng definiert. Wenn man nur DDR333 und 400 betrachtet, heißt das, die Fertigungsausbeute völlig auszureizen. (Anm.d.Red.: Gelsinger bezieht sich auf ein generelles Problem der Halbleiterfertigung: Die schnellsten Chips stellen immer einen sehr geringen Teil der gesamten Produktion dar.)