M2M-Trend nicht verpassen

Hohes Potenzial - Wachstum im Mittelstand durch vernetzte Geräte

Unterschiedliche Wertschöpfungstiefen

Für Jan Geldmacher, CEO von Vodafone Global Enterprise, ist M2M ein Topthema seines Unternehmens.
Für Jan Geldmacher, CEO von Vodafone Global Enterprise, ist M2M ein Topthema seines Unternehmens.
Foto: Sönke Peter/M2M Alliance

Welche Ergebnisse man mit M2M erzielt, hängt offensichtlich stark von der Implementierungstiefe ab. So unterscheidet Jan Geldmacher, CEO von Vodafone Global Enterprise, dem Bereich mit den weltweiten Top-1500-Kunden des Carriers, zwischen vier verschiedenen Ebenen:

  • Level 1: Einfache Anbindung von Maschinen zwecks Remote Control, Track & Trace

  • Level 2: Integration in Geschäftsprozesse

  • Level 3: Analyse, um mehr über Kunden zu lernen

  • Level 4: Transformation in neue Services oder sogar neue Geschäftsmodelle

Am einfachen Beispiel Verkaufsautomaten erläutert, ist dabei der Standardprozess, dass integrierte Sensoren bei Leerstand ein Signal an den Betreiber senden, damit Servicetechniker den Warenbestand auffüllen. Echte Wertschöpfung kommt laut Geldmacher aber erst durch die Erfassung von Daten und deren Analyse hinzu: Wo sind die besten Plätze für Verkaufsautomaten, wie hoch ist die Conversion Rate (gemessen an der Zahl von Menschen, die vorbeikommen), wie wirkt sich Werbung auf den Absatz aus, etc.?

"Es gibt für M2M viele Use Cases, die aber sich nur schwer in Business Cases umwandeln lassen", stellt Jürgen Hase, Leiter des M2M Competence Center bei der Telekom, bei einer Podiumsdiskussion auf dem M2M Summit klar.Häufig würde M2M nur dann eingesetzt, wenn man damit Geld sparen oder mehr Sicherheit oder Zusatzdienste anbieten könne. Entsprechend mache es im Kundengespräch häufig keinen Sinn, mit dem Produktmanager zu sprechen, so Hase. Der bessere Ansprechpartner sei vielmehr die Serviceabteilung. Dabei seien für M2M vielfältige Nutzungsszenarien denkbar, etwa für Werbung, Wartung, On-Demand-Angebote oder generell die Möglichkeit, die Kundenbeziehung zu verbessern.

Derzeit hängt es laut Vodafone-Manager Geldmacher noch stark von der jeweiligen Branche ab, woher der Auslöser für den M2M-Einsatz kommt - von innen (Geschäftsprozesse) oder vorn außen (Regulierung und Gesetzgebung). Als Beispiele für Bereiche, die durch Regulierung zu ihrem M2M-Glück praktisch erst gezwungen werden, nennt der Topmanager etwa die Automobilbranche (e-Call, Toll Collect), Finanzdienstleistungen (Pay-as-you-drive), Energie (Smart Metering), Gesundheitswesen und öffentliche Dienste. Andere Segmente wie die Sicherheitsbranche, Unterhaltungselektronik, Transport/Logistik, Fertigung und die Konsumgüterindustrie seien teilweise schon weiter, hier ist die treibende Kraft die Möglichkeit (oder der Druck), mit M2M die Geschäftsprozesse zu verbessern.