Hohe Bandbreiten für den Mittelstand

Eine Alternative unter vielen

Mannesmann Arcor als einer der hiesigen Allround-Anbieter begreift den PMP-RiFu als eine Alternative unter vielen. Dennoch hatte die Vodafone-Tochter im Juni diesen Jahres gemeinsam mit der amerikanischen Telekommunikationsgesellschaft Teligent das Joint Venture "Arctel" gegründet. Arcor übernimmt mit 55 Prozent der Anteile die unternehmerische Führung, Teligent hält 45 Prozent. Sprecher der Geschäftsführung von Arctel wird Jan Benedykt Rittaler. Er war bisher Leiter Unternehmensstrategie von Mannesmann Arcor. Technischer Geschäftsführer wird Bernhard Gschwendtner. Das neue Unternehmen mit Sitz in Frankfurt soll künftig für den Technikaufbau in Deutschland zuständig sein. Mit dem Einsatz von Richtfunk wird Arcor seine Strategie des direkten Kundenzugangs im Ortsnetz außerhalb der Ballungszentren und im Geschäftskundensegment ergänzen.

Bereits im August 1999 wurden Arcor von der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) insgesamt 198 Lizenzgebiete zugeteilt. Ende Juni hatte sich Arctel bei dem Scheuerle-Amt um 52 weitere Lizenzgebiete beworben. Mit Bewerbungsfrist 21. Juni 2000 hatte die RegTP 162 Frequenzen für die Funkanbindung von Teilnehmeranschlüssen mit Punkt-zu-Mehrpunkt-Richtfunk ausgeschrieben. Im Einzelnen wurden ausgeschrieben:

- 12 Frequenzvergabemöglichkeiten im 2,6-GHz-Bereich (4 mal 14 MHz, 8 mal 2x14 MHz Bandbreite),

- 47 Frequenzvergabemöglichkeiten im 3,5-GHz-Bereich (je 14 MHz Bandbreite),

- 103 Frequenzvergabemöglichkeiten im 26-GHz-Bereich (53 mal 28 MHz, 50 mal 2x28 MHz Bandbreite.

Die Nutzung von Frequenzen im 2,6 GHz-Bereich ist bis zum 31. Dezember 2007 befristet.

PMP-Richtfunk eignet sich nach Auskunft von Arctel besonders für den Anschluss von kleinen und mittelständischen Unternehmen. Mit PMP ließen sich problemlos hohe Bandbreiten für schnelle Internet-Zugänge und Datenservices realisieren. Außerdem könnten PMP-Kunden sofort die gesamte Palette der Sprach- und Mehrwertservices von Arcor nutzen. Arctel sorge dabei für die technische Anbindung der Kundenstandorte via PMP-Richtfunk. Die Funknetze in den einzelnen Lizenzgebieten würden gleichzeitig an die bundesweite TK-Infrastrukur von Arcor angebunden.

Die Ausbaustrategie von Arcor auf Ortsnetzebene basiert künftig auf zwei Techniken: der direkten Kundenanbindung über Richtfunk und der Teilnehmeranschlussleitung (TAL) auf Basis eigener Infrastruktur. Mit der TAL schließt Arcor bis Ende des Jahres rund 100 Städte an das eigene Netz an. Mit Richtfunk will das Unternehmen insbesondere Geschäftskunden außerhalb der Ballungszentren erreichen.