Two-Speed-IT

Fundamentale Probleme in der IT-Abteilung

IT der zwei Geschwindigkeiten

Hier sind Mitarbeiter gefragt, die Technik nicht zuerst mechanisch-funktional, sondern in ihrer Business- und Gesellschaftswirkung begreifen.

Nach Ansicht von Marcus Eul von AT Kearney müssen beide Welten nicht unbedingt gemeinsam agieren, ja noch nicht mal notwendigerweise viel miteinander zu tun haben: "Einige Unternehmen sprechen bereits von einer Two-Speed-IT, von einer IT der zwei Geschwindigkeiten."

Technikverliebtheit oder -angst sind nicht nur eine Frage des Alters.
Technikverliebtheit oder -angst sind nicht nur eine Frage des Alters.
Foto: G. Menzl - Fotolia.com

Organisieren lässt sich diese Idee auf zwei Wegen:

  • Der eine: Man gründet eine Art temporäre Projektorganisation für Digitalprojekte, die den Abstand zum Tagesgeschäft herstellt und die Innovationskultur fördert.

  • Oder man schafft ein separates Tochterunternehmen für das digitale Geschäft und damit verbundene neue Business-Ideen.

Marcus Eul glaubt, dass sich auf dem zweiten Weg leichter digital Natives für etablierte Unternehmen auch aus "langweiligen" Branchen gewinnen lassen.

Auch über die eigene Führungsrolle nachdenken

Was aber tun mit jenen, die sich schwertun mit Mobility und digitalen Geschäftsmodellen? Marcus Eul plädiert dafür, durch individuelle Gespräche mehr über den individuellen "Mindset" herauszufinden und darüber, wo für den Einzelnen der beste Platz innerhalb der IT-Organisation ist.

Außerdem kann es Führungskräften nicht schaden, bei Unzufriedenheit mit der Performance eines Mitarbeiters öfter nach der eigenen Rolle dabei zu fragen. Bisher geschieht das eher selten, wie die Führungskräftebefragung von Personalberater Baumann unter Mittelständlern ergab.

Ein Großteil der Befragten offenbarte ein extrem positives Selbstbild. 96 Prozent (!) gaben an, den anstehenden Herausforderungen immer oder meistens gewachsen zu sein. Acht von zehn Vorgesetzten sahen sich als Vorbild für ihre Mitarbeiter.

Angestellte scheinen das allerdings ganz anders zu sehen. Im Rahmen der sehr breit angelegten Gallup-Studie "Engagement Index" aus dem vergangenen Jahr gestanden 61 Prozent der Befragten, dass sie lediglich Dienst nach Vorschrift machen, und weitere 24 Prozent sagten, sie hätten bereits innerlich gekündigt. Schuld daran sei ihr direkter Vorgesetzter.