Exchange und Syndication

Client-Unterstützung

Syndication-Technologien haben ursprünglich durch die Webtagebücher einzelner Internetnutzer Verbreitung gefunden. Client-Software entstand deshalb zuerst bei kleineren Softwarefirmen und einzelnen Entwicklern. Die größeren IT-Firmen greifen diesen Trend erst nach und nach auf. Mittlerweile verfügen beispielsweise die alternativen Browser Firefox, Netscape und Opera über Funktionen zum Abonnieren und Lesen von RSS-Informationen. Der Internet Explorer wird in der kommenden Version 7 nachziehen.

Als zentrale Kommunikations- und Informationsplattform bietet sich Outlook besonders zum Lesen von RSS an. Eine ganze Reihe von Softwareherstellern hat dies erkannt und entsprechende Add-Ins entwickelt. Sie speichern die RSSDaten entweder in einer eigenen Ordnerstruktur oder unter einem bestehenden Ordner ab. Einige beispielhafte Produkte aus diesem Bereich sind:

  • Newsgator for Outlook (www.newsgator.com):Ein weit verbreitetes RSS-Add-In, das mit einem Online-Dienst zusammenarbeitet, um so konsistente Feed-Verwaltung über verschiedene Clients zu gewährleisten. Dafür fallen monatliche Gebühren an.

  • Attensa (www.attensa.com): Ein relativ neu auf den Markt gekommenes Add-In, das die RSS-Verwaltung in ein eigenständiges Modul auslagert, was die Leistung verbessern soll. Beruht ebenfalls auf einem monatlichen Gebührenmodell.


  • RSS Popper (www.rsspopper.blogspot.com/2004/10/home.html): Kostenloser Outlook-Client mit Internet Explorer-Integration.

  • intraVnews (www.intravnews.com): Kommerzielles Add-In ohne monatliche Gebühren und mit kostenloser privater Nutzung bei Aktivierungszwang.

RSS auf dem Server

RSS-Feeds lassen sich durch die verschiedenen Outlook-Plug-Ins lesen. Was noch fehlt ist die Möglichkeit, Exchange-Daten per RSS abrufbar zu machen. Hierfür würden sich vor allem die öffentlichen Ordner als Kooperationsplattform anbieten. Leider gibt es bisher kaum entsprechende Angebote.

Ein australischer Entwickler namens Glen Scales hat sich dieses Problems angenommen (www.gsexdev.blogspot.com). Er stellt in seinem Blog ein Skript zur Verfügung, das die genannte Funktion liefert. Das Programm arbeitet als ereignisgesteuertes Skript auf Basis des optionalen Event-Scripting für öffentliche Ordner. Jedes Mal, wenn eine Nachricht gespeichert wird, wird eine XMLDatei im RSS-Format in einem Verzeichnis des Internet Information Server generiert, die von RSS-Clients abgerufen werden kann.

Leider ist dieses Skript ist etwas schwierig zu installieren. Zudem ist problematisch, dass neben dem IIS auch das Event-Scripting für öffentliche Ordner auf dem Server installiert sein muss. Diese Komponente kann ein Sicherheitsrisiko sein und auch die Verfügbarkeit des Servers beeinträchtigen. Weitere Informationen zu diesem Thema finden sich beispielsweise in dem Artikel „VBScript in öffentlichen Ordnern“ in Inside Windows NT/2000+Exchange 1/2005.

Im genannten Entwickler-Blog finden sich noch eine ganze Reihe anderer Anwendungen von RSS, zum Beispiel eine Abwandlung des oben beschriebenen Skripts zur Bereitstellung von Kalenderinformationen oder ein Feed-Generator für Message-Tracking-Protokolle oder ausgehende E-Mails.