Elektroschrottgesetz: Was auf Käufer und Handel zukommt

Kommunen im Zugzwang

Ab dem 24. März 2006 dürfen kommunale Sammelstellen kein Geld mehr vom Bürger bei der Anlieferung von Elektroschrott kassieren. Auch der Handel kann die ausgedienten Geräte ab diesem Zeitpunkt kostenlos entsorgen.

Bei der Umsetzung dieser Richtlinie haben unsere österreichischen Nachbarn am 15. August das reinste Chaos erlebt. Privatpersonen und Handel haben monatelang gebunkert und dann alles auf einmal zu den kommunalen Sammelstellen gebracht. Die platzten zum Starttermin aus allen Nähten und das Chaos war groß.

Hierzulande wurde ein Aufschub erwirkt, deshalb erfolgt die Umsetzung erst im März nächsten Jahres. Handel und Private haben also noch rund drei Monate Zeit zu sammeln.

Während in den Ballungszentren schon heute der Elektroschrott kostenlos abgegeben werden kann, sind die ländlichen Kommunen auf Zuschüsse der Bevölkerung angewiesen. Aus diesem Grund hat sich ein sogar ein gewisser Mülltourismus entwickelt, weiß Wolfgang Meyer, Geschäftsbereichsleiter Werkstoff und Problemstoff-Service Stadt München zu berichten. „Freunde, Verwandte und Bekannte aus dem Umland entsorgten über die Münchner Anwohner ihren Elektroschrott kostenlos“, glaubt Meyer.