Business Intelligence

Die zehn häufigsten BI-Fehler und -Irrtümer

2. Irrtum - BI ist ein IT-Werkzeug

Zweifellos hat BI etwas mit IT zu tun. Unternehmensrelevante Daten werden IT-gestützt gesammelt, aufbereitet und mit OLAP- und Datamining-Algorithmen analysiert. Doch BI ist keineswegs identisch mit diesen IT-Tools.

Dass BI als Software verstanden wird, ist eine weit verbreitete Fehleinschätzung. Viele Unternehmen entscheiden sich für ein BI-Tool oder eine -Anwendung und meinen, damit BI zu betreiben. Mit schlimmen Folgen: Fokussiert man sich ausschließlich auf Software-Lösungen mit bestimmten Funktionen, verliert man das eigentliche Ziel, das mit BI erreicht werden sollte, leicht aus den Augen. Von einem strategischen, ganzheitlichen BI-Vorgehen ist die große Mehrheit weit entfernt.

„Genauso wie die Turnschuhe bei Läufern hat die Software bei BI lediglich einen mehr oder minder hohen unterstützenden Charakter“, heißt es bei der Business Datahouse Engineering GmbH. „Ohne ein entsprechendes Fundament, auf dem aufgebaut werden kann, geht Ihnen im Sport und im BI-Projekt nach kurzer Zeit die Luft aus, Sie sind frustriert und demotiviert, weil Sie ihre gesteckten Ziele nicht erreichen, und die schönen (und ziemlich teuren) „Schuhe“ landen in einer Ecke und verstauben dort.“

Strategische Defizite: Die meisten Nutzer von BI-Anwendungen vermissen laut Actinium Studie eine übergreifende Strategie (Quelle: Actinium).
Strategische Defizite: Die meisten Nutzer von BI-Anwendungen vermissen laut Actinium Studie eine übergreifende Strategie (Quelle: Actinium).

Die zu frühe Beschäftigung mit BI-Software hat laut Actinium Studie zur Folge, dass in jedem zweiten Unternehmen die ursprüngliche Software-Entscheidung in Frage gestellt wird. Wer eine falsche Tool-Auswahl getroffen hat, bleibt über längere Zeit damit verheiratet, weil sich die Unternehmen keine Folgeprojekte für die gleichen Anforderungen zumuten möchten und sich auch ein Wechsel der Software im Verlauf der Projektrealisierung als äußerst problematisch darstellt.

Statt also zu versuchen, sich auf Software-Funktionen zu beschränken und zu überlegen, wie man diese nutzt, sollten zuerst die Anforderungen festgelegt und erst dann die Software ausgewählt werden. BI sollte nicht als Technik, sondern als umfassendes Konzept verstanden werden, das genau geplant und strategisch ausgearbeitet werden sollte. Die IT spielt in diesem BI-Konzept eine wichtige, aber nicht die Hauptrolle.