iPhone, Android, Symbian

Die Ruhe vor dem Ansturm im Smartphone-Markt

Konkurrenz im Business-Umfeld

Googles Erfolg könnte nicht nur Apple, sondern auch den Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) empfindlich treffen. Zwar lag das kanadische Unternehmen im zweiten Quartal 2010 noch mit einem Marktanteil von 18 Prozent weltweit hinter Nokia auf dem zweiten Platz und erreichte in Nord- und Südamerika sogar die Topposition. Das im Vergleich zum Gesamtmarkt relativ schwache Wachstum um 41 Prozent - zudem erreicht mit günstigen Einsteigermodellen wie dem Blackberry Curve 8520 - deutet jedoch an, dass Features wie eine sichere E-Mail- und PIM-Daten-Synchronisation künftig nicht mehr als zentrales Argument ausreichen. Gefragt ist ein angenehmes Nutzererlebnis.

Bis vor kurzem konnten die Kanadier noch stark davon profitieren, dass es im Business kaum Alternativen zu ihren Geräten gab: Microsoft steckte mit dem veralteten Windows Mobile in einer Sackgasse, bis dieses durch die Ankündigung von Windows Phone 7 zum Auslaufmodell wurde. Plattformen wie Android, Symbian und i(Phone) OS kamen insbesondere wegen Lücken bei den Sicherheits-Features für einen Einsatz im Unternehmen lange Zeit kaum in Frage. Inzwischen haben jedoch gerade die neuen Konkurrenten bei den Business-Funktionen nachgebessert und scheinen nun in den Unternehmen anzukommen. So erklärte Apple bei der Bekanntgabe seiner jüngsten Quartalszahlen, fast 80 Prozent der Fortune-100-Unternehmen in den USA würden das iPhone testen oder bereits einsetzen. Forrester berichtet, 29 Prozent der Unternehmen in Nordamerika und Europa unterstützen bereits iPhone und iPad.

Für den Blackberry könnten schwere Zeiten anbrechen, meint auch die "New York Times" und bezieht sich dabei auf das Ergebnis einer Umfrage von Crowd Science in den USA. Darin gaben fast 40 Prozent der Blackberry-Nutzer an, ihr Gerät lieber gegen ein iPhone oder Android-Handy eintauschen zu wollen, lediglich 42 Prozent wollen ihr Gerät behalten. Bleibt abzuwarten, ob RIMs Gegenmaßnahmen Wirkung zeigen. So bewegen sich der kürzlich vorgestellte "Blackberry Torch" mit Volltastatur und Touchscreen sowie die neue Version 6 von Blackberry-OS klar in Richtung Usability, ohne dass die bewährten Business-Tugenden aufgegeben werden.