Den Lieferanten im Fokus

Lebendige Beziehung

Während CRM-Systeme in erster Linie die Steigerung von Umsätzen im Auge haben, hilft eine SRM-Strategie, durch das Management der Lieferantenbeziehungen Kosten einzusparen. Welche Auswirkungen eine unvollständige Einbindung von Lieferanten haben kann, lässt sich anhand eines Beispieles verdeutlichen. Als Sony seine "PlayStation 2" einführte, konnte unter anderem aufgrund von Lieferproblemen eines Chip-Herstellers zunächst nicht die ausreichende Menge an Konsolen produziert und ausgeliefert werden. Da die Händler in der Weihnachtszeit dringend Spielekonsolen anbieten wollten, orderten sie die Konsole des Konkurrenten Sega. Sony erlitt nicht nur Umsatzeinbußen, sondern hatte gleichzeitig die Konkurrenz gestärkt. Nicht zuletzt blieb dadurch auch der Absatz an passender Software entsprechend hinter den Erwartungen zurück.

Die Folgen des Missmanagements der Lieferantenbeziehungen fallen in der Regel umso drastischer aus, je stärker die Branche durch hohen Wettbewerbsdruck und kurze Produkt- beziehungsweise Innovationszyklen geprägt ist. Diese Erkenntnis ist keineswegs neu. Zur Lösung setzen Unternehmen seit Jahren auf das Konzept des Supply Chain Management (SCM), welches Material-, Informations- und Finanzfluss eines Unternehmens steuert. SCM fordert sowohl eine organisationsinterne wie unternehmensübergreifende Integration aller wertschöpfenden Aktivitäten durch Einbeziehung von Zulieferern und Endverbrauchern. Unternehmen werden auch immer mehr Teil von komplexen Systemen in Form von global tätigen Logistik- und Produktionsnetzwerken.

Bislang fehlte dem SCM die Abbildung von "lebendigen" Beziehungen zu Lieferanten. Diese beschränkten sich auf das Wissen von Mitarbeitern und standen nicht als automatisierter und übergreifender Prozess im Unternehmen zur Verfügung. Hier greift SRM als Erweiterung des bestehenden Hersteller-Lieferanten-Kontakts.