DDR-SDRAM: Rambus-Killer?

Intels Pannenserie

Eigentlich lief es das letzte Jahr bestens für Intels Erzrivalen VIA. Das Rambus-Dilemma brachte Intel gehörig ins Schwanken. Erst verzögerte sich die Einführung des 820-Chipsets durch Stabilitätsprobleme bei Vollbestückung mit drei RIMM. Folge: Einen Tag vor dem geplanten Chipset-Launch wurde eine Verzögerung auf unbestimmte Zeit bekannt gegeben. Bereits produzierte und verkaufsfertige Mainboards wurden zu Sondermüll. Das eigentliche Problem von verrauschten Signalen bekam Intel aber nicht in den Griff, vielmehr reduzierte der Chip-Hersteller einfach die Anzahl der möglichen RIMM-Module auf zwei Stück. Endlich auf dem Markt, schreckten horrende Preise für den Rambus-Speicher sowohl Hersteller als auch Käufer ab. Wer will schon 2000 Mark für 128 MByte ausgeben?

Neue Technologien verlangen zwar bei Markteinführung immer ihren Preis. Im Falle RDRAM ist er allerdings nicht gerechtfertigt, weil die Performance deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibt. Durch die hohe Latenzzeit von RDRAM ist der Speicher vor allem bei verstreuten Speicherzugriffen sogar langsamer als PC133-Speicher.

Das blinde Vertrauen in die Qualität von Intel-Produkten hat durch die diversen Rückrufaktionen gehörig gelitten. Der bislang letzte Rückschlag ist für die andauernde Pannenserie bezeichnend: Der MTH für den i820-Chipsatz muss wegen Stabilitätsproblemen aus dem Verkehr gezogen werden. Die Umtauschaktion kostet Intel einen tiefen Griff in die Tasche.