Grundlagenserie Business Intelligence

Business Intelligence (Teil 7): Erfolgreiche Strategien für die Einführung

Ist-Analyse und Reifegrad-Modelle

Schmerzliche Erfahrungen und ineffiziente BI-Lösungen lassen sich nur vermeiden, wenn eine klare BI-Strategie ausgearbeitet wird. Ganz allgemein hat sich eine BI-Strategie streng an den umfassenden Unternehmenszielen auszurichten. In einer Unternehmensstrategie werden der Unternehmenszweck, Möglichkeiten und Risiken sowie Ziele und Wege zur Erreichung der Ziele beschrieben. Sie bildet die Grundlage, aus der Top-down die BI-Strategie entwickelt werden sollte.

Ein erster Schritt bei der Konzeption der BI-Strategie ist die Ist-Analyse - der Stand der Dinge, mit dem festgehalten wird, wie es gegenwärtig um die BI im Unternehmen steht. Schließlich lassen sich die strategischen Maßnahmen nur auf Grundlage einer gesicherten Informationsbasis ableiten.

Jedes Unternehmen, das den Aufbau einer BI-Strategie ins Auge fasst, sollte eine Ist-Analyse durchführen und seine Position im BI-Lebenszyklus verorten. So ergibt sich ein Gesamtbild, das die Basis für die weitere Planung bilden sollte.

In dieser Phase der Analyse kann ein Reifegradmodell helfen, den Stand genauer zu bestimmen. Ein bekanntes, speziell auf BI zugeschnittenes Reifegradmodell ist das „Business Intelligence Maturity Model“, kurz biMM von Steria Mummert Consulting.

Das Consulting-Unternehmen hat das Modell zusammen mit den Universitäten Duisburg und Düsseldorf und der Hochschule St.Gallen entwickelt, um den Reifegrad der BI-Lösumgen eines Unternehmens zu bestimmen. Das Modell propagiert eine systematische Aufnahme der BI-Systeme nach den Dimensionen Fachlichkeit, Technik und Organisation. Die spezifischen Handlungsfelder der BI-Systeme können in der internen Analyse über Audits erfasst werden. In der externen Ansicht erfolgt eine Darstellung der Marktsicht. Abgeschlossen wird die Analyse mit einer Bewertung des Befundes.

biMM unterscheidet fünf Reifegrade, die in etwa den eben erwähnten Zyklen entsprechen. Die erste Stufe besteht in einem vordefinierten Berichtswesen, das in der Regel keine automatisierten weiterführenden Auswertungen zulässt. Die höchste Ausprägung von BI-Systemen liegt dem Modell zufolge im aktiven Wissensmanagement. Allein diese fünfte Stufe liefert dem Management eine aktive Entscheidungsunterstützung.

Den BI-Reifegrad feststellen: Die Untersuchungsfelder des biMM-Modells (Quelle: Steria Mummert Consulting)
Den BI-Reifegrad feststellen: Die Untersuchungsfelder des biMM-Modells (Quelle: Steria Mummert Consulting)