Besser lernen mit der Maus

Der Markt wächst

Es besteht also Nachholbedarf - oder andersherum betrachtet: Anbieter haben gute Chancen, denn E-Learning soll nach Ansicht der Marktexperten in den kommenden Jahren boomen. So gehen die Analysten von Berlecon Research in ihrer Studie "Wachstumsmarkt ELearning" von bis zu 50 Prozent jährlicher Steigerungsrate aus. Der Anteil elektronischer Lernformen an den Weiterbildungskosten deutscher Unternehmen soll von 330 Millionen Euro im Jahr 2001 auf 1,5 bis 2 Milliarden Euro im Jahr 2005 wachsen. Der Marktanteil nähme entsprechend von 2,4 Prozent auf etwa 11 bis 15 Prozent zu.

Die besten Wachstumschancen räumt Berlecon den so genannten "Full-Ser-vice"-Anbietern ein. Darunter verstehen sich Dienstleister, die von der Bedarfsanalyse bis zur Kurskonzeption alles liefern, was zum E-Learning gehört. Full-Service-Provider sind erst seit relativ kurzer Zeit auf dem Markt. In den Jahren 2000 und 2001 fielen 43 Prozent der Branchen-Neugründungen in diese Gruppe. Diesen Dienstleistern droht allerdings Konkurrenz von großen Konzernen. Unternehmen wie beispielsweise Siemens entwickeln selbst E-Learning-Anwendungen und bieten diese dann als eigenständige Produkte auf dem Markt an.

Auch die Berater von Cap Gemini Ernst & Young erwarten für Deutschland eine Steigerung des Marktvolumens. Demnach soll der Umsatz von 118 Millionen Euro im Jahr 2000 auf 1,3 Milliarden Euro im Jahr 2004 wachsen. Sheila Mc Govern, Senior Research Analyst von IDC-Research, bestätigt diesen Trend. Sie schätzt, dass im gesamteuropäischen Markt bis 2004 mit einer Steigerung des Marktvolumens auf fast vier Milliarden Dollar zu rechnen sei. IDC sagt weiter vo-raus, dass 2005 etwa 27 Prozent aller "Business-Skills" via E-Learning an den Mann beziehungsweise an die Frau gebracht werden.

Etwas skeptischer gibt sich die Unternehmensberatung Mummert und Partner. Nach ihrer Einschätzung wird sich E-Learning erst zwischen 2004 und 2006 durchsetzen. Rentable Lösungen für den Mittelstand seien rar, sagt Frank Kabel, Senior Consultant bei Mummert und Partner. KPMG glaubt ebenfalls, dass sich die Erfolge nur schrittweise einstellen werden. E-Learning-Maßnahmen würden zwar als zusätzliches Weiterbildungsangebot eingesetzt, eine Integration in traditionelle Qualifizierungsmaßnahmen fände jedoch nicht in ausreichendem Maße statt.