Bandbreite ist nicht alles

Wellenlänge nach Bedarf durch einstellbare Laser

Ein Nachteil beim Einsatz von WDM ist, dass eine Schnittstelle im Vorfeld auf eine bestimmte Farbe und damit Wellenlänge eingestellt werden muss. Das ist durch die Lasertechnologie vorgegeben. Für den Anwender bedeutet das zweierlei:

- Für ihn ist es komplizierter, ein WDM-Netzwerk "richtig" zu planen.

- Es stellt einen erheblichen logistischen Aufwand dar, Ersatzteile für die WDM-Komponenten zu beschaffen. Dieses Thema wird immer wichtiger, weil sich die WDM- und SDH-Systeme der einzelnen Hersteller teilweise erheblich voneinander unterscheiden. Hinzu kommt, dass die Zahl der Wellenlängen, die zur Auswahl stehen, stark angewachsen ist. Sie bewegt sich zwischen 4 und mehr als 128.

Das Projekt "Tunable Laser" des OIF versucht hier Abhilfe zu schaffen. Es sieht vor, eine Lasertechnik zu entwickeln, mit der sich die Wellenlänge dynamisch, also gewissermaßen "on demand", einstellen lässt. Ein Interface ist dann in der Lage, mit unterschiedlichen Farben zu arbeiten, je nach deren Verfügbarkeit im optischen Netz.

Für den Netzbetreiber hat das den Vorteil, dass er nicht mehr so viele Ersatzteile auf Lager haben muss. Zudem vereinfacht es die Installation von WDM- und SDH-Systemen. Ein weiterer Punkt ist, dass der Netzbetreiber erheblich flexibler Dienste aufsetzen und konfigurieren kann. Bereits bei der Erstinstallation der Systeme lassen sich alle optischen Verbindungen zwischen OADM und SDH-Knoten oder Router herstellen. Hinzu kommt, dass er die wichtigsten Arbeiten per Fernzugriff durchführen kann, ohne vor Ort Fasern umstecken zu müssen. Das gilt für das Zuordnen von Link und Wellenlänge sowie das Einrichten und Warten der Ende-zu-Ende-Datenverbindung auf SDH- und IP-Ebene.