Auf Heller und Pfennig

Modularer Aufbau

Die Billing-Software Open Informer sammelt ihre Informationen über Netzkomponenten mit Hilfe sogenannter Kollektoren. Das sind Programme, die an verschiedenen Stellen des Netzes Billing-Daten in ein Standardformat verwandeln und komprimieren. Zudem bereinigen sie die Einträge von redundaten Angaben und entlasten somit die zentrale Aufnahmestelle, die Software "Global Accounting Master" (GAM). Diese empfängt von allen Sammelstellen verdichtete Billing-Informationen und bewertet sie anhand von Tarifmodellen, die der Anwender über grafische Oberflächen eingeben kann.

Die zentrale Datenbank GAM besteht aus einer Konfigurations- und einer Auswertungseinheit. Das Konfigurationsmodul überwacht den Aufbau des Gesamtsystems und verwaltet die Einstellungen aller Geräte, während der Auswertungsteil die Tarife aus einer relationalen Datenbank an die Komponenten weitergibt, und Ergebnisse in die Abrechnungsdaten schreibt. GAM läuft derzeit nur auf einer "Sparc"-Workstation von Sun mit dem Unix-Betriebssystem Solaris.

Die Kollektoren sammeln Abrechnungsdaten im Auftrag der Zentraleinheit GAM, bringen sie anhand der vorgegebenen Regeln in ein Einheitsformat und geben sie anschließend an die Zentrale weiter. Weil die Kollektoren ihre Daten zwischenspeichern und mit dem Manager GAM synchronisieren, sichern sie die Informationen in Form eines verteilten Backup. Daher darf die Zentrale auch schon mal ausfallen, ohne daß es zu einem Datenverlust kommt. Sämtliche Konfigurationen der Sammelstellen erledigt der Systemverwalter mit dem Modul GAM. Von hier aus erfolgen Software-Updates automatisch über das Internet, so daß nach der Erstinstallation keine manuellen Eingriffe mehr erforderlich sind. Für die Kollektoren eignen sich Sparc-Rechner von Sun mit Solaris und Linux-Systeme. An einer Windows-NT-Version arbeiten die Entwickler bereits.

Für eine erhöhte Übersichtlichkeit des Systems wurden die einzelnen Funktionsmodule mit eigenen grafischen Oberflächen versehen, die mit dem GAM zusammenarbeiten und die komplexe Konfiguration erleichtern. Zu den Bausteinen gehören das Tool "Configurator", das die physikalische Netzstruktur aufnimmt, eine Managementkonsole, mit deren Hilfe der Administrator Datenflüsse und Tarife einander zuordnet, und ein Programm, das Abteilungsstammdaten verwaltet und Rechnungen ausgibt.