Auf die Anwendung kommt es an

Kontrolle ist besser

Mit dem Outsourcen sind die Unternehmen zunächst einmal das Netzmanagement los. Allerdings können sie nun die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur weder steuern noch kontrollieren. Wenn eine Applikation aber geschäftskritische Prozesse unterstützt, muss die verantwortliche IT-Abteilung über deren Leistungsfähigkeit genau Bescheid wissen. Application-Serviceprovider (ASP) garantieren zwar über Service Level Agreements (SLA) Verfügbarkeit oder Time To Repair und haften dafür auch mit Vertragsstrafen. Diese Zahlungen können jedoch selten den tatsächlichen Schaden wettmachen, den der Ausfall eines produktionskritischen Systems zur Folge hat.

Beim Application Performance Management (APM) überwacht das Monitoring Center des Providers konstant die Leistung der Anwendungen. Dabei kontrolliert, analysiert und berechnet der Dienstleister das Verhalten der in den Applikationen abgebildeten Prozesse. Für das Monitoring nutzt der Provider eine Managementleitung, beispielsweise über ein Virtuelles Privates Netz (VPN). Standardisierte Protokolle wie das Simple Network Management Protocol (SNMP) und auf den Clients installierte Netzwerkagenten übermitteln die Leistungsdaten der Router, WAN- und LAN-Verbindungen, Switches, Server und Desktop-PCs. Dieser Service muss rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Grundsätzlich gilt aber auch hier: Im Ernstfall kann der Kunde nur das rechtlich durchsetzen, was die Vertragspartner vorher als SLA festgelegt haben.

Durch die Fülle an Datenmaterial bekommt der Dienstleister wertvolle Informationen über die Prozessperformance aller beteiligten Infrastrukturkomponenten und kann so gezielt Verbesserungsvorschläge machen. Das Unternehmen erhält über Reports Zugriff auf Bestandsaufnahmen und Prognosen zum derzeitigen und zukünftigen Netzwerk- und Applikationsverhalten. Die Verantwortlichen wissen so über Verfügbarkeit, Zugriffsmöglichkeiten und Leistungsfähigkeit der Applikationen Bescheid. Sie können nicht nur die mit dem ASP vereinbarten SLAs überprüfen, sondern auch interne Probleme beheben. Das APM ermittelt beispielsweise einem Callcenter-Betreiber die Zugriffszeiten auf zentrale Informationssysteme. Engpässe lassen sich so erkennen und korrigieren oder sogar im Vorfeld vermeiden. Die Callcenter-Mitarbeiter arbeiten effizienter, weil sie weniger lange auf die Reaktion der Software warten müssen.