SBS 2011 Standard und Essential

Windows Small Business Server 2011 - Neuerungen und Versionen

28.07.2011 von Thomas Joos
Windows Small Business Server 2011 vereint in einem Paket Funktionen wie E-Mail, interne Webseiten sowie Datei- und Druckerfreigaben. Gerade kleine Unternehmen sollen von der Zusammenfassung der Features unter einer gemeinsamen Oberfläche profitieren.

In der neuen Version des Small Business Server nimmt Microsoft ein paar Änderungen an der Versionspolitik vor: Neben der Edition SBS 2011 Standard, die weitgehend dem Funktionsumfang von Small Business Server 2008 entspricht, gibt es noch eine kleine Edition mit der Bezeichnung SBS 2011 Essentials. Darüber hinaus bietet Microsoft ein Premium-Add-On für beide Editionen an. Dieses enthält, wie beim Vorgänger, eine zusätzliche Server- und Datenbanklizenz.

Small Business Server 2011 Standard

Windows Small Business Server 2011 Standard (Entwicklungsname SBS 7) ist der direkte Nachfolger von Small Business Server 2008 und bietet aktuelle Servertechnologien in 64-Bit-Versionen. Eine 32-Bit-Version ist nicht verfügbar, das war bereits beim SBS 2008 der Fall.

An den Server lassen sich maximal 75 Benutzer anbinden. SBS 2011 baut auf Windows Server 2008 R2 Standard Edition auf, das Service Pack 1 ist nicht integriert, lässt sich aber nachträglich installieren. Die Standard Edition unterstützt bis zu vier Prozessoren (auch mit mehreren Kernen) und bis zu 32 GByte RAM.

Neben den Standardmöglichkeiten von SBS 2011 können findige Administratoren auch die erweiterten Funktionen von Windows Server 2008 R2 aktivieren, die standardmäßig nicht in der SBS-Verwaltungskonsole enthalten sind. Da Windows Server 2008 R2 als Basisbetriebssystem dient, haben Unternehmen auch alle Funktionen des aktuellen Windows-Servers zur Verfügung.

Bildergalerie:
Windows Small Business Server 2011
Dokumente im Griff: das neue Intranet mit Dokumentenverwaltung im Small Business Server 2011.
Windows Small Business Server 2011
Mobilität: Mit dem iPhone können Anwender auf Exchange und auf interne Dokumente im SBS zugreifen.
Windows Small Business Server 2011
Office Web Apps: In SBS 2011 können Anwender Office-Dokumente auch im Browser lesen und bearbeiten.
Windows Small Business Server 2011
Unter einem Dach: Der Small Business Server 2011 bietet über eine einheitliche Oberfläche Zugriff auf alle wichtigen Funktionen.
Windows Small Business Server 2011
Kompakt: Der Small Business Server 2011 Essentials richtet sich an Unternehmen mit bis zu 25 Nutzern.
Windows Small Business Server 2011
Beschleunigter Zugriff: So funktioniert BranchCache für Clients in Netzwerken.
Windows Small Business Server 2011
Voraussetzung: Der Rollendienst für BranchCache muss installiert werden.
Windows Small Business Server 2011
Einrichtung: BranchCache aktivieren Sie in den erweiterten Eigenschaften einer Freigabe.
Windows Small Business Server 2011
Verbindungssache: Die Verwaltung von Direct Access erfolgt über eine eigene Konsole, die Sie als Feature unter Windows Server 2008 R2 installieren.

SBS 2011 enthält zudem den Exchange Server 2010 SP1, ebenfalls in der Standard-Edition. Das heißt, Unternehmen können mit den Verwaltungswerkzeugen von Exchange 2010 auch erweiterte Funktionen von Exchange verwalten, wie zum Beispiel Richtlinien für mobile Endgeräte oder mehrere Datenbanken. Administratoren können auf dem Server bis zu fünf Postfachdatenbanken erstellen: jede darf bis zu 16 TByte groß sein.

Die Exchange-Datenbanken lassen sich nicht in SQL integrieren, sondern sind immer noch (leider) eigenständig. Den Webzugriff OWA (Outlook Web App) hat Microsoft verbessert. Die Funktionen ähneln denen von Outlook 2010. Es ist übrigens problemlos möglich, Smartphones, die ActiveSync lizenziert haben (unter anderem Windows Phone 7, iPhones oder Nokia-Handys), an den Server anzubinden. Eine weitere Neuerung ist die verbesserte Unterstützung von Safari und Firefox für den OWA-Zugriff. Diese Browser können jetzt alle Funktionen von OWA nutzen.

SharePoint-Integration

In SBS 2011 ist der Nachfolger von Windows SharePoint Services 3.0 integriert. Dieser trägt die Bezeichnung SharePoint Foundation 2010. Der Zugriff erfolgt über die Adresse http://companyweb, genau wie bei den Vorgängern.

Dokumente im Griff: das neue Intranet mit Dokumentenverwaltung im Small Business Server 2011.

Speichern Anwender Dokumente direkt in SharePoint, ist der direkte Zugriff auf diese über das Internet möglich. Die interne Verwaltung von Dokumenten ist mit SharePoint wesentlich effizienter als mit Dateifreigaben.

Microsoft unterscheidet zwei Stufen bei den Webbrowsern für die Unterstützung von SharePoint 2010. Browser der Ebene eins können alle Funktionen in SharePoint nutzen, einschließlich der Zentraladministration. Zu diesen Browsern gehören Internet Explorer 7/8 und Mozilla Firefox ab Version 3.x. Die 64-Bit-Versionen von Windows 7 und Windows Vista werden nicht in allen Funktionen uneingeschränkt unterstützt, was an der etwas anderen Struktur des Betriebssystems liegt.

Mobilität: Mit dem iPhone können Anwender auf Exchange und auf interne Dokumente im SBS zugreifen.

Browser der Ebene zwei bieten Grundfunktionen und sind bei der Verwendung von SharePoint eingeschränkt. Zu diesen Browsern gehören Apple Safari 4.x und Mozilla Firefox, wenn Sie diesen unter Apple Mac OS X Leopard oder unter Linux betreiben.

Der Zugriff über iPad und iPhone funktioniert ebenfalls. Sie können hier entweder angepasste Apps herunterladen oder den integrierten Browser Safari im iPhone oder iPad benutzen.

Office Web Apps

Mit Office Web Apps stehen Anwendern kostenlos die wichtigsten Office-2010-Anwendungen online zur Verfügung. Firmen, die Office 2010 Professional Plus oder Standard lizenzieren, dürfen Office Web Apps auf dem SBS installieren und auf dieser Weise im Unternehmen zur Verfügung stellen.

Office Web Apps: In SBS 2011 können Anwender Office-Dokumente auch im Browser lesen und bearbeiten.

Mit den Online-Versionen von Word, Excel, PowerPoint und OneNote lässt sich nahezu genauso arbeiten wie mit den Offline-Versionen der Produkte, allerdings mit eingeschränkter Funktionalität. Die Online-Versionen können beispielsweise keine komplexen Dokumente mit Inhaltsverzeichnissen oder Fußnoten bearbeiten oder anzeigen. Zum Lesen oder schnellen Bearbeiten von Dokumenten können diese Tools aber wertvolle Hilfe leisten. Formatierungen funktionieren problemlos, das gilt auch für AutoKorrektur, Rechtschreibprüfung oder Schrift- und Absatzformatierung. Tabellen oder Bilder lassen sich ohne Weiteres einfügen.

Der durchschnittliche User kann mit den Anwendungen daher problemlos Dokumente editierenund diese auch in Vollversionen der Office-Produkte weiterbearbeiten.

Lizenzierung und Oberfläche

Wie bei den Vorgängern, so ist auch beim SBS 2011 eine Patch-Verwaltung integriert. Beim Small Business Server 2011 basiert diese auf Windows Server Update Services (WSUS) 3.0 SP2 und unterstützt alle enthaltenen Produkte in SBS 2011.

Unternehmen, die SBS einsetzen wollen, benötigen eine Serverlizenz und Benutzerlizenzen für jeden Benutzer oder jedes Gerät, abhängig von der Wahl der Lizenzierung. Maximal 75 Benutzer können an den Server angebunden werden. Als Betriebssysteme zur Anbindung bieten sich Windows XP SP3, Windows Vista SP2 und Windows 7 an.

Unter einem Dach: Der Small Business Server 2011 bietet über eine einheitliche Oberfläche Zugriff auf alle wichtigen Funktionen.

Vor allem Windows 7 findet optimale Unterstützung, da dieses Betriebssystem am besten mit Windows Server 2008 R2 zusammenarbeitet. Zur Verwaltung des Servers stehen natürlich die einzelnen Verwaltungsprogramme der enthaltenen Serverversionen zur Verfügung, genauso wie bei den regulären Serverversionen; hier gibt es nahezu keinerlei Einschränkungen.

Der Vorteil von SBS 2011 liegt aber in der einheitlichen Verwaltungsoberfläche, die Zugriff auf alle wichtigen Funktionen bietet. Zur Administration bietet die Windows-SBS-Konsole alle notwendigen Werkzeuge. Das heißt, um SBS 2011 einzusetzen, müssen Sie kein Spezialist für Windows Server 2008 R2, Exchange Server 2010 oder SharePoint Foundation 2010 sein, Einrichtung und Verwaltung sind extrem einfach.

Small Business Server 2011 Essentials

Für kleine Unternehmen bietet Microsoft eine eigene Edition an, die vom Funktionsumfang aber eher Windows Home Server als SBS 2011 Standard entspricht. Es fehlen die Funktionen von Exchange und SharePoint, wobei sich SharePoint Foundation 2011 nachträglich installieren lässt. Exchange-Postfächer lassen sich mittlerweile problemlos über das Internet buchen, auch bei Microsoft.

Der Entwicklungsname von Small Business Server 2011 Essential lautete Aurora. Der Server baut zwar ebenfalls auf Windows Server 2008 R2 auf, hat ansonsten aber wenig mit SBS 2011 Standard zu tun.

Kompakt: Der Small Business Server 2011 Essentials richtet sich an Unternehmen mit bis zu 25 Nutzern.

Unternehmen können bis zu 25 Benutzer an die Essentials-Version anbinden. Auch SBS 2011 Essentials steht nur als 64-Bit-Version zur Verfügung. Small Business Server 2011 Essentials bietet vor allem eine zentrale Datenablage und die Möglichkeit, über Connectoren die Daten auf Client-Computern zu sichern und diese zu überwachen.

Die Lizenzierung unterscheidet sich ein wenig von SBS 2011 Standard. Sie benötigen nur eine Serverlizenz; Benutzerlizenzen sind für SBS 2011 Essentials nicht erforderlich. Die Verwaltung baut, wie SBS 2011, auf einer einheitlichen Verwaltungsoberfläche auf.

Ein Vorteil ist die Möglichkeit, zusätzliche Add-Ins zu installieren, die auch andere Softwarehersteller anbieten können. Solche Add-Ins gab es bereits für Windows Home Server. Add-Ins lassen sich in die zentrale Verwaltungsoberfläche einbinden. Im Gegensatz zu SBS 2011 Standard setzt SBS 2011 nicht auf eine Active-Directory-Domäne, sondern bindet Clients über einen speziellen Connector an. Über diesen Connector laufen auch die Sicherung der Client-Computer und deren Wiederherstellung.

Premium Add-on für SBS 2011

Microsoft bietet für beide SBS-Editionen ein Premium-Add-On an, das vom Funktionsumfang her der Premium Edition von SBS 2008 entspricht. Erwerben Unternehmen dieses Premium-Add-On, darf ein zusätzlicher Server mit Windows Server 2008 R2 installiert werden. Auch eine Lizenz für SQL Server 2008 R2 for Small Business ist integriert. Anwender, die auf den SQL-Server zugreifen wollen, benötigen eine Benutzerlizenz.

Wer eine kostenlose Datenbank sucht, kann auch auf SQL Server 2008 R2 Express Edition setzen. Diese bietet nahezu die gleichen Funktionen, nur ist die Größe der Datenbank auf 10 GByte begrenzt.

Heimarbeitsplätze und kleine Niederlassungen anbinden

Viele Vorteile von SBS 2011 finden eher im Hintergrund statt, da sich auch im SBS-Netzwerk die erweiterten Funktionen von Windows Server 2008 R2 nutzen lassen. Windows 7 ermöglicht zum Beispiel zusammen mit Windows Server 2008 R2 einen wesentlich schnelleren Zugriff auf Freigaben und Dateien, wenn diese durch langsame WAN-Leitungen verbunden sind.

Standardmäßig verwenden zwar auch die beiden neuen Betriebssysteme für den Datenzugriff noch den Server Message Block Version 2 (SMBv2), allerdings lässt sich der Datenzugriff erheblich beschleunigen. Windows 7 kann über das Netzwerk kopierte Dateien automatisch auf der Festplatte zwischenspeichern und anderen Windows-7-Computern im gleichen Subnetz zur Verfügung stellen.

Beschleunigter Zugriff: So funktioniert BranchCache für Clients in Netzwerken.

Beim erneuten Zugriff auf die gleiche Datei muss Windows 7 nur noch eventuell neue Daten laden - alles was schon mal übertragen wurde, bleibt auf der Festplatte im Cache, gesichert durch Zugriffsberechtigungen, gespeichert. Allein dadurch beschleunigt sich der Datenzugriff enorm. Diese Technik funktioniert auch ohne Windows Server 2008 R2. Benötigen Anwender mit Windows-7-Computern im Netzwerk die gleiche Datei, kann der Windows-7-Computer, der die Datei bereits geladen hat, diese zur Verfügung stellen.

BranchCache nutzen

Setzen Unternehmen auch noch Windows Server 2008 R2 ein, können sie weitere Vorteile nutzen. Die Datenübermittlung zwischen Windows Server 2008 R2 und Windows 7 beschleunigt sich durch die BranchCache-Funktion deutlich. Auch die Autorisierung findet in einem solchen Szenario in flottem Tempo statt. Auf diese Weise lassen sich Heimarbeitsplätze, PCs mobiler Anwender oder kleinere Niederlassungen effizient an SBS 2011 anbinden.

Voraussetzung: Der Rollendienst für BranchCache muss installiert werden.

Befindet sich in einer Niederlassung mit Windows-7-Computern noch ein kleiner Server mit Windows Server 2008 R2, zum Beispiel über das Premium-Add-On lizenziert, lassen sich auf diesem Server zentral Daten zwischenspeichern. Damit wird der Zugriff von allen Client-Computern unter Windows 7 aus beschleunigt, ohne dass die Sicherheit darunter leidet. Die Konfiguration dieser Technik erfolgt in den Gruppenrichtlinien.

Sie finden die Einstellungen unter Computerkonfiguration/Richtlinien/Administrative Vorlagen/Netzwerke. Über LanMan-Server nehmen Sie Einstellungen für die Server vor. Die Client-Konfiguration erledigen Sie über BranchCache vor. Microsoft empfiehlt die Konfiguration über eine eigene Richtlinie.

Einrichtung: BranchCache aktivieren Sie in den erweiterten Eigenschaften einer Freigabe.

Über Richtlinien lassen sich übrigens auch genauere Einstellungen für die Energieverwaltung einstellen, wenn Sie SBS 2011 zusammen mit Windows 7 betreiben. Auf dem Server in der Niederlassung müssen Sie das Feature BranchCache installieren, damit dieser mit den anderen Clients der Niederlassung und dem zentralen SBS zusammenarbeiten kann. In den Gruppenrichtlinien legen Sie genau fest, wie viel Bandbreite zur Verfügung stehen muss, damit das Feature Daten zwischenlagert. Auf dem zentralen Dateiserver (SBS 2011) installieren Sie dazu noch den Rollendienst BranchCache für Netzwerkfreigaben, der zur Rolle Dateidienste gehört.

Standardmäßig verwendet Windows Server 2008 R2 und damit auch SBS 2011 nicht für alle Freigaben automatisch BranchCache, Sie können die Einstellung für jede Freigabe getrennt vornehmen. Rufen Sie dazu auf dem SBS 2011 die Freigabe- und Speicherverwaltung in der Programmgruppe Verwaltung und anschließend die Eigenschaften der Freigabe auf, für die Sie BranchCache aktivieren wollen. Über die Schaltfläche Erweitert und die Registerkarte Zwischenspeichern steuern Sie jetzt den BranchCache-Zugriff der Anwender. Allerdings muss dazu der erwähnte Rollendienst installiert sein.

Update: Direct Access - voller Netzwerkzugriff über das Internet

Wenn Sie im Unternehmen Small Business Server 2011 (inklusive Premium-Add-On) und Windows 7 einsetzen, können Client-Rechner über das Internet auf alle Funktionen im internen Netzwerk zugreifen, genauso wie beim internen Zugriff. Das hat zum Beispiel den Vorteil, dass auch Gruppenrichtlinien jetzt auf eingewählten VPN-Clients funktionieren; das war bisher noch nicht möglich.

Damit dieser Zugriff klappt, muss der Direct-Access-Server im internen Netzwerk unter Windows Server 2008 R2 laufen - oder eben SBS 2011. Sie können Direct Access aber nicht direkt auf dem SBS installieren, sondern müssen dazu den zweiten Server im Netzwerk verwenden, den Sie über das Premium-Add-On mit Windows Server 2008 R2 installieren. Direkt auf dem SBS können Sie kein Direct Access aktivieren, da die Installation auf einem Domänencontroller nicht unterstützt wird. Außerdem benötigen Sie für Direct Access zwei Netzwerkkarten; auch das ist im SBS nicht unterstützt.

Dieser Server ist sozusagen der neue VPN-Server, den Sie im Netzwerk integrieren. Die Verbindung zwischen Client und Server erfolgt über ein IPSec-gesichertes VPN. Clients müssen sich dazu nicht einwählen, die Verbindung läuft nach der einmaligen Einrichtung automatisiert ab.

Verbindungssache: Die Verwaltung von Direct Access erfolgt über eine eigene Konsole, die Sie als Feature unter Windows Server 2008 R2 installieren.

Die Kommunikation erfolgt dazu mittels IPv6 zwischen Windows 7 und SBS. Geht der Verkehr über das Internet, kapselt Windows 7 die IPv6-Pakete in IPv4. Sobald sich der Client mit dem Netzwerk verbunden hat, kommuniziert dieser weiter mit IPv4; die IPv6-Verbindung endet aus Sicherheitsgründen am SBS. Verwenden Sie im Unternehmen intern IPv6, kann der IPSec-Datenverkehr natürlich auch im internen Netzwerk fortgeführt werden.

Auf dem Server legen Sie auch fest, auf welche internen Server der Zugriff erfolgen darf. Während der Einrichtung bestimmen Sie, ob Sie eine interne Zertifizierungsstelle verwenden wollen, ob Sie IPv6 auch intern nutzen möchten und welche externen Geräte Zugriff erhalten sollen. Für Anwender ändert sich mit der Arbeit bei Direct Access auf ihren PCs nichts.

Damit Sie das Feature nutzen können, müssen im SBS zwei Netzwerkkarten verfügbar sein. Eine Verbindung dient der Kommunikation mit dem internen Netzwerk, eine jener mit der Kommunikation der Clients aus dem Internet.

Dateiklassifizierungsdienste

Die neuen Dateiklassifizierungsdienste (File Classification Infrasstructure, FCI) stellen eine erhebliche Neuerung für Dateiserver dar. Die Dienste können bestehende Dokumente untersuchen, Inhalte feststellen und entsprechende Richtlinien anwenden. Dazu können Sie Dokumenten zusätzliche Eigenschaften zuweisen. Die Eigenschaften liegen direkt im Dokument, nicht im NTFS-Dateisystem.

Die Dateiklassifizierungsdienste gehören zum Rollendienst Ressourcenmanager für Dateiserver. Sie verwalten daher diese neue Funktion auch über die Verwaltungskonsole des Ressourcenmanagers für Dateiserver (FSRM). Über den Menüpunkt Klassifizierungsverwaltung verwalten Sie die Dateiklassifizierung. Sie können sogar automatisiert über diese FCI gespeicherte Dokumente in Freigaben auf dem SBS in SharePoint-Bibliotheken auf den SBS importieren.

Migration

Microsoft hat in der neuen Version auch einige neue Tools für die Migration von Vorgängerversionen integriert, die bei der Umstellung zu SBS 2011 helfen sollen. Hier bietet SBS 2011 also eine wesentlich bessere Unterstützung als sein Vorgänger. Die Installation von Small Business Server 2011 ähnelt jener der Vorgängerversionen. Alle Serverfunktionen sind in einer DVD zusammengefasst und werden bei der Installation automatisch eingerichtet.

Wie SBS 2008, bietet auch Small Business Server 2011 einen Remote-Webarbeitsplatz, über den Anwender via Internet auf Daten im Netzwerk zugreifen können. Anwender können über diesen Weg auch auf ihren Computer per RDP zugreifen wenn dieser gestartet ist.

Es gibt auch Zusatz-Tools, die es ermöglichen, Rechner über das Netzwerk über den Remote-Webarbeitsplatz zu starten. Administratoren des SBS können ebenso eine RDP-Sitzung auf dem SBS-Server starten. Ansonsten bietet SBS 2011 keine größeren Sprünge im Vergleich zum Vorgänger. Unternehmen, die bereits SBS 2008 einsetzen, müssen daher nicht unbedingt auf die neue Version umsteigen. Neue Funktionen wie SharePoint Foundation 2010 stehen ohnehin kostenlos zur Verfügung und lassen sich auch in SBS 2008 integrieren. (mje)