Zur WM im Sommer 2014 haben sich bereits deutliche Unterschiede in der Performance verschiedener Informationsseiten gezeigt. So belegte die Website der FIFA mit Ladezeiten von nur 0,71 Sekunden Backbone, also in einer Art IT-Reinraum, Platz 1. Auch Sport1 und ORF konnten überzeugen, während die Seiten von ARD Sportschau und SPOX auch aufgrund ihrer Größe enorme Schwankungen in der Performance aufwiesen.
Bei den Apps hat dagegen TorAlarm WM gewonnen - mit einer Ladezeit von nur 1,83 Sekunden und der geringsten Varianz von 2,45 Sekunden. Die Plätze zwei und drei gingen an Pocket WM und die DFB App. Auf den hinteren Rängen landeten ausgerechnet die FIFA App sowie Onefootball Brasil.
Schnelle und ständig verfügbare Webseiten und Apps sind für die Kundenzufriedenheit sehr wichtig. Schließlich erwarten Anwender, dass das Online-Angebot innerhalb von drei Sekunden vollständig angezeigt wird, sonst brechen sie den Ladevorgang ab und wechseln zur Konkurrenz.
Zur Messung der entsprechenden Werte setzen Application Performance Management (APM)-Lösungen zwei sich ergänzende Methoden ein: Synthetisches Monitoring ermittelt die Antwortzeit mit automatisierten Agenten, um Engpässe und Störungen aktiv zu erkennen. Beim Real User Monitoring werden dagegen die Transaktionen der echten Internetnutzer überwacht, um Probleme in Bezug auf die eingesetzten Browser, die aufgerufenen Detailseiten oder geografische Abhängigkeiten zu überprüfen.
Um eine hohe Performance zu erreichen, kann eine geringe Dateigröße zielführend sein. Aber es empfiehlt sich auch, nur wenige und schnell zu ladende Inhalte von Drittanbietern einzubinden. Sportmedien und Sportartikelanbieter, die die gesamte Lieferkette ihrer IT-Applikationen aus dem Blickwinkel des Konsumenten und seinen unterschiedlichen Endgeräten über die Anwendungen, Middleware, Datenbanken bis tief in die Anwendung hinein überwachen, können gut vorbereitet wie die Spieler den ersten Anpfiff der neuen Spielsaison abwarten.
Trainingsplan für Apps und Webseiten
Nicht nur auf dem Fußballplatz gab es bei der vergangenen WM in Brasilien Gewinner und Verlierer, sondern auch bei den Informationsangeboten. Compuware hat im Juni 2014 die Ladezeit und Verfügbarkeit von Sportnachrichten-Websites aus Sicht eines Backbone-Serviceproviders an insgesamt sechs Standorten in Deutschland und der Schweiz über einen längeren Zeitraum mehrfach pro Stunde gemessen. Gleichzeitig wurden Performance-Werte der Last Mile, also aus Sicht echter Internetnutzer mit unterschiedlichen Bandbreiten und geografischen Standorten, erfasst. Anschließend hat man aus den einzelnen Messwerten die durchschnittliche Zeit bis zum vollständigen Laden aller Inhalte einer Webseite errechnet und ein Gesamtranking ermittelt.
Mit Ladezeiten von 0,71 Sekunden Backbone und 3,05 Sekunden Last Mile belegte die Webseite der FIFA Platz 1. Dies lag sicher auch an der geringen Seitengröße von 159.784 Byte. Im Vergleich dazu war die Webseite der ARD Sportschau mit rund 4,8 MegaByte am größten und wies enorme Schwankungen in der Performance auf.
Bei den Fußball-Apps wurde neben Ladezeit und Verfügbarkeit auch die Varianz geprüft, also die vom Standard abweichenden Antwortzeiten. Die Messungen erfolgten aus Sicht realer Internetnutzer mit unterschiedlichen Bandbreiten aus verschiedenen deutschen Regionen. Dabei wurden typische Benutzer-Interaktionen simuliert wie Start der Applikation, Auswahl des Live-Tickers eines Spiels und Neuaufbau der Inhalte.
Sieger wurde hier die App TorAlarm WM aufgrund geringer Ladezeit und Varianz. Ausschlaggebend für den Erfolg war ebenfalls die geringe Größe der übertragenen Daten mit 6.903 Byte. Im Vergleich zur Webseite hat die App der FIFA mit gut 4 Sekunden Ladezeit deutlich länger zum Laden gebraucht und wies mit über 17 Sekunden die höchste Varianz auf. Deutliche Verschlechterungen während der WM lassen serverseitige Probleme vermuten, die wohl durch gestiegene Nutzerzahlen verursacht wurden. Bei Onefootball Brasil war dagegen die enorme Größe der übertragenen Daten von fast 10 MegaByte mit dafür verantwortlich, dass die Ladezeit bei über 7 Sekunden lag.
Schnellen Zugriff auf Webseiten und Apps gewährleisten
Warum ist eine konstante Performance bei Webseiten und Apps so wichtig? Sie spielt eine große Rolle für die Nutzerzufriedenheit, die Nutzungshäufigkeit und die Interaktivität der Anwender. So zeigen aktuelle Untersuchungen, dass die User heute Webseiten und Apps nur drei Sekunden zum Laden Zeit geben. Erscheint bis dahin nichts auf dem Bildschirm, klicken sie meist auf andere, ähnliche Angebote der Konkurrenz weiter. Entsprechend gilt eine Webseite nach mehr als fünf Sekunden ohne Reaktion als nicht verfügbar.
Langsame Ladezeiten frustrieren die Nutzer. Sie erwarten, dass sämtliche Inhalte nach einigen Sekunden vollständig erscheinen. Ist dies bei mehreren Versuchen nicht der Fall, wechseln sie permanent zur Konkurrenz. Zudem kritisieren manche User die Anwendungen nicht nur persönlich, sondern auch durch negative Bewertungen in ihren digitalen Netzwerken oder in App Stores.
Nur wenn ein Online- oder Mobil-Angebot immer schnell verfügbar ist, nutzen es Leser und Shopper gerne und häufig - vorausgesetzt natürlich, die Inhalte passen. Um das zu gewährleisten, also hohe Performance und Usability zu sichern, sollten alle Firmen, die mit ihren Online-Auftritten Geld verdienen, ein Application Performance Management-System (APM) einsetzen. Die Monitoring-Software prüft die Verfügbarkeit und Bearbeitungszeit von Transaktionen nicht nur im Rechenzentrum und im Netzwerk, sondern auch aus Nutzersicht an verschiedenen Orten sowie unabhängig von den genutzten Endgeräten und Betriebssystemen.
Messmethoden für die Anwendungsperformance
Wie lässt sich die Performance einer Website oder Anwendung messen? Die entsprechenden Daten erhebt eine moderne APM-Lösung über zwei sich ergänzende Methoden: Synthetisches Monitoring ermittelt die Antwortzeit für geschäftskritische Anwendungen mit Hilfe automatisierter Agenten, die regelmäßig Transaktionen durchführen und deren Geschwindigkeit messen. Damit lassen sich Performance-Engpässe auch in Zeiten mit geringer Benutzeraktivität erkennen und beheben.
Beim Real User Monitoring wird dagegen jeder reale Nutzer einer Applikation in die Analyse einbezogen. Dazu überwachen geeignete Sensoren, die sich in alle Anwendungsteile und ins Netzwerk integrieren, aus Nutzersicht die Performance von Transaktionen. Mit diesem Ansatz ist es möglich, den Anteil von Browser und Mobilgeräten an der Performance von Mobil- und Web-Anwendungen zu messen, welches von reinen Rechenzentrumslösungen nicht geleistet werden kann. So gewährleisten Unternehmen eine reibungslose Performance ihrer Anwendungen, auch wenn diese über native und hybride mobile Kanäle oder Cloud-Dienste und Web 2.0-Technologien bereitgestellt werden.
Die Anzeige und Auswertung der Daten erfolgt dabei quasi in Echtzeit. Bei einer Rund-um-die-Uhr-Überwachung der Systeme erstellt die APM-Lösung automatisch statistisch relevante Mittelwerte (mittels Median und Perzentilen) und Toleranzgrenzen, die bei Änderungen oder Überschreitungen sofort Alarmmeldungen auslösen. Entsprechend lassen sich Probleme innerhalb von wenigen Minuten erkennen.
Für eine schnelle, übersichtliche Bedienung sollte die APM-Lösung über einfach nutzbare Oberflächen verfügen. Mit Hilfe eines individuell abgestimmten Dashboards kann dann jeder Verantwortliche sofort und exakt erkennen, wie viele Nutzer und welche Standorte von einem bestimmten Problem betroffen sind. Zudem wird angezeigt, welchen Einfluss dies auf die Geschäftstätigkeit hat. Für die IT wird die APM-Lösung so zum Röntgengerät, CT und MRT. Admins bemerken nicht nur Funktionsengpässe, sondern sehen auch zeitnah, warum und wo genau Engpässe entstehen.
Dazu muss das APM-System nicht nur die Anwendung selbst überwachen, sondern dessen gesamte Lieferkette. Dazu zählen etwa Datenbanken, Router, Load Balancer, Internetverbindung, Benutzeroberfläche, Thin Client, Mobilgerät sowie Software oder Hardware von Drittanbietern, die den Zugang auf die Applikation ermöglichen.
Tipps und Tricks
Unternehmen, die überprüfen möchten, wie ihre digitalen Angebote performen, können auf dieser Webseite eine erste kostenfreie Messung vornehmen.
Für eine schnelle Performance von Anwendungen, mobilen Apps und Webseiten sind unter anderem folgende Tipps für die Programmierung zu beachten:
• Geringe Dateigrößen, vor allem bei Bildern und Grafiken
• Wenige Inhalte von Drittanbietern integrieren
• Optimierter Code inklusive JavaScripts mit wenigen Redundanzen
• Laden und Anzeigen von wichtigen Textinhalten und Links priorisieren
• Beschränkung auf wesentliche Funktionen, vor allem bei Apps
• Ausreichend Kapazitäten für Spitzenzeiten bereitstellen, auch Cloud-basiert
• Umfangreiche Lasttests vor zu erwartenden Spitzenzeiten durchführen
• Durchgängiges und permanentes Application Performance Management
• Aktiv Trends erkennen, um die Leistungsfähigkeit im Vorhinein anzupassen
• Umfassendes Konzept für Reaktion auf Performance-Probleme erstellen
Bereits während der Entwicklungsphase kann man APM-Tools nutzen und so Irrwege von Anfang an minimieren.
APM-Tools können kleinere Unternehmen als SaaS-Lösung nutzen. Für die Implementierung im Haus bieten die meisten Hersteller eine Beratung. Die Consultants vermessen dabei die bestehende IT-Landschaft in wenigen Stunden oder Tagen und liefern konkrete Verbesserungsvorschläge.
Auch die Auswirkungen neuer Online-Kanäle oder Produktgruppen lassen sich vorab in Bezug auf die erforderliche IT-Architektur simulieren und berechnen. Firmen, für die Online-Präsenz geschäftskritisch ist, sollten die Monitoring-Software vorzugsweise vor Ort installieren und intern steuern.
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(hal)