3,5-Zoll-SATA-3.0-Festplatte

Test - Western Digital Caviar Black WD1002FAEX

18.08.2010 von Christian Vilsbeck
Western Digitals Caviar Black WD1002FAEX ist für Performance-hungrige Anwendungen konzipiert. Die 3,5-Zoll-Desktop-Festplatte arbeitet mit 7200 U/min und bietet einen 64 MByte großen Cache. Außerdem verfügt das Laufwerk bereits über eine SATA-3.0-Schnittstelle.

Produktdaten: Die Caviar Black Serie von Western Digital ist im Performance-Segment angesiedelt. Entsprechend arbeitet auch das Modell WD1002FAEX mit 7200 U/min. Die Kapazität von 1 TByte realisiert der Hersteller mit nur zwei Magnetscheiben. Zum Puffern der Daten stehen dem 3,5-Zoll-Desktop-Laufwerk sehr großzügige 64 MByte zur Verfügung.

Western Digitals Caviar Black WD1002FAEX zählt außerdem zu den wenigen Festplatten, die bereits mit der neuen SATA-III-Schnittstelle ausgestattet sind. Der neue auch als SATA 3.0 oder SATA 6 Gb/s bekannte Standard bleibt abwärtskompatibel zu SATA I und SATA II. Die Stecker von SATA 3.0 sind unverändert, auch vorhandene Kabel können für die 6-GBit/s-Transfers verwendet werden. Allerdings empfiehlt das SATA-Konsortium hochqualitative Kabel.

Bildergalerie: Alle Benchmarks der 3,5-Zoll-Festplatten im Überblick.
tecBench - Maximale sequenzielle Datentransferrate
Die Western Digital Caviar Green WD20EARS (667-GByte-Scheiben) bietet mit 127 MByte/s eine 19 Prozent höhere sequenzielle Transferrate als die WD20EADS (500-GByte-Scheiben). In Führung liegen aufgrund der Drehzahl von 7200 U/min weiterhin Modelle mit 500-GByte-Scheiben, wie beispielsweise die Samsung SpinPoint F3 oder WD Caviar Black.
tecBench - Mittlere sequenzielle Datentransferrate
Im Mittel über die komplette Kapazität kann sich die Samsung SpinPoint F3 mit 116 MByte/s von der Konkurrenz etwas absetzen. Bei den 5400er Modellen liegt die WD Caviar Green WD20EARS augrund der hohen Datendichte der 667-GByte-Scheiben in Führung.
tecBench - Minimale sequenzielle Datentransferrate
Im langsamen Innenbereich der Magnetscheiben liegen alle Drives mit 7200 U/min und 500-GByte-Magnetscheiben sehr nahe zusammen. Mit deutlichem Abstand, aber auch ohne große Unterschiede, folgen die 5400er Laufwerke.
tecBench - Mittlere Zugriffszeit
Nachdem es hier stark auf die Umdrehungsgeschwindigkeit ankommt, überrascht es nicht, dass alle Platten mit 7200 U/min geschlossen vorne liegen. Die WD Caviar Green WD20EARS mit vier Scheiben bietet flinkere Zugriffe als das neue 3-Scheiben-Modell WD20EARS. Bei vier Scheiben verteilen sich die Daten auf eine Platter mehr, die Köpfe müssen geringere Wege abfahren als bei drei Scheiben. Nicht umsonst ist die Samsung EcoGreen mit nur zwei Scheiben am langsamsten.
tecBench - Fullstroke-Zugriffszeit
Beim Fullstroke-Zugriff ist die Anzahl der Scheiben egal, die Köpfe müssen immer die gesamte Scheibenoberfläche abfahren. Hier agiert die neue WD Caviar Green WD20EARS flinker als das Vorgängermodell WD20EADS.
tecMark - Praxistest Lesen von Dateien
Die Hitachi Ultrastar A7K2000 und Deskstar 7K1000.C setzen sich mit einem sehr hohen Durchsatz beim Lesen von Dateien unterschiedlicher Größe auf die Top-Plätze. Western Digitals Caviar Black WD1002FAEX mit doppelter Cache-Größe (64 MByte) wird knapp geschlagen. Die Caviar-Green-Modelle müssen sich mit den letzten Plätzen begnügen.
tecMark - Praxistest Schreiben von Dateien
Samsungs SpinPoint F3 setzt sich beim Schreiben mit Abstand an die Spitze. Es folgen die EcoGreen F2 sowie Seagates Constellation ES. Die Barracuda XT und Western Digital Caviar Black können mit ihren 64 MByte Caches nicht mithalten. Eine schwache Schreibleistung liefert die Hitachi Deskstar 7K2000, selbst die Öko-Festplatten WD Caviar Green sind schneller.
tecMark - Praxistest Kopieren von Dateien
Hitachis Serverlaufwerk Ultrastar A7K2000 übertrumpft beim Kopieren sogar die Caviar Black WD1002FAEX mit ihrem üppig dimensionierten 64-MByte-Cache.
PC Mark Vantage - HDD Suite - Gesamt-Performance
Die HDD-Suite von PC Mark Vantage mit der Simulation von Anwendungen nutzt große Caches bei Festplatten gut aus. Die WD Caviar Black, Seagate Constellation ES und Barracuda XT mit ihrem jeweils 64 MByte großen Datenpuffer liegen deutlich in Führung. Andererseits landet die Samsung EcoGreen F2 mit nur 16 MByte Cache abgeschlagen auf dem letzten Platz. Die WD Caviar Green WD20EARS (64 MByte Cache) liegt auch vor der WD20EADS (32 MByte Cache).
PC Mark Vantage - HDD Suite - Durchsatz Windows Defender
Der Datendurchsatz bei Windows Defender ist mit der Caviar Black 46 Prozent höher als mit der Samsung SpinPoint F3. Die Kombination aus großem Cache und flinker Zugriffszeit hieven die Caviar Black an die Spitze.
PC Mark Vantage - HDD Suite - Simulation Windows Vista Start
Beim Start von Windows Vista kommt es auf flinke mittlere Zugriffszeiten an. Entsprechend schnell erledigen die Seagate Constellation ES und Barracuda XT den Startvorgang. Western Digital Caviar Green WD20EADS liegt hier auch vor der WD20EARS.
PC Mark Vantage - HDD Suite - Videobearbeitung mit Movie Maker
Entscheidend sind bei diesem Workload neben der Cache-Größe auch hohe sequenzielle Transferraten.

Western Digital beziffert die Energieaufnahme der Caviar Black WD1002FAEX mit 6,1 Watt. Bei typischen Zugriffen erhöht sich der Energiebedarf auf 6,80 Watt. Für eine Festplatte mit 7200 U/min liegen diese Angaben im akzeptablen Bereich.

Benchmarks

Geschwindigkeit: Die Caviar Black WD1002FAEX liefert im Test eine maximale sequenzielle Leserate von 141 MByte/s. Damit platziert sich die Western Digital im Spitzenfeld der 7200er Laufwerke. Im langsamen Innenbereich der Magnetscheiben erreicht die WD1002FAEX noch 65 MByte/s - im Mittel über die komplette Kapazität sind sehr gute 107 MByte/s möglich.

Zonenmessung: Western Digitals Caviar Black WD1002FAEX erreicht eine maximale sequenzielle Transferrate von 141 MByte/s. Im langsamen Innenbereich liefert die Festplatte noch 65 MByte/s.

Beim Zonenschreiben liegen die Transferwerte auf einem sehr ähnlichen Niveau. Durch SATA 3.0 ergibt sich allerdings kein Vorteil für die Performance des Laufwerks. Die Transferraten sind noch weit von der SATA-II-Grenze mit 3 GBit/s entfernt.

Unterstützt von den flinken Zugriffszeiten liefert die Caviar Black auch bei unseren Praxistests eine sehr gute Performance. Vor allem beim Kopieren von Dateien unterschiedlicher Größe schafft die Festplatte mit Hilfe des 64 MByte großen Puffers eine Transferrate von 62 MByte/s. Auch beim Lesen von Dateien belegt die Caviar Black mit 48,3 MByte die Top-Position. Entsprechend verwundert auch die gute Platzierung bei den PC Mark Vantage HDD Tests nicht.

Fazit & technische Daten

Western Digitals Caviar Black WD1002FAEX überzeugt im Test mit einer Top-Platzierung. Die Festplatte bietet sowohl bei den sequenziellen Transferraten als auch bei den wichtigen Praxistests durchgehend hohe Werte. Schwächen leistet sich die Festplatte nicht.

Caviar Black WD1002FAEX: Die 3,5-Zoll-Festplatte realisiert 1 TByte Kapazität mit zwei Magnetscheiben. Das Laufwerk arbeitet mit 7200 U/min und ist mit einem 64 MByte großen Cache ausgestattet. Als Besonderheit besitzt die Festplatte bereits eine SATA-3.0-Schnittstelle mit 6 GBit/s Bandbreite.

Die SATA-3.0-Schnittstelle ist bei der WD1002FAEX ein netter Gimmick, Vorteile werden dadurch im Betrieb mit den überall verbreiteten SATA-II-Controllern natürlich keine erwirkt. Auch an unserer Testplattform mit SATA-3.0-Controller ergibt sich kein Vorteil.

Western Digitals Caviar Black WD1002FAEX mit 1 TByte Kapazität wird bei Online-Händlern für zirka 90 Euro gelistet. (Stand: 18.08.10). Angesichts der gebotenen Performance geht der Preis der Festplatte noch in Ordnung. (cvi)

Quickinfo

Produkt

Caviar Black WD1002FAEX

Hersteller

Western Digital

Schnittstelle

SATA 600

Drehzahl

7200 U/min

Cache

64 MByte

Kapazität

1 TByte

Preis (Stand: 18.08.10)

90 Euro

Testplattform

Als Testplattform für die 3,5-Zoll-Festplatten dient uns ein Gigabyte 890GPA-UD3H mit AMD-Chipsatz 890GX. Das Socket-AM3-Mainboard statten wir mit einem Phenom II X4 910e aus. Die Quad-Core-CPU arbeitet mit einer Taktfrequenz von 2,6 GHz und ist mit einer maximalen Verlustleistung von 65 Watt besonders stromsparend. Dem Prozessor stehen 4 GByte DDR3-1333-DIMMs als Arbeitsspeicher zur Verfügung.

Testplattform: Alle 3,5-Zoll-Desktop-Festplatten werden an einem Gigabyte 890GPA-UD3H getestet. Als Betriebssystem kommt Windows 7 Professional in der 32-Bit-Ausführung zum Einsatz.

Die Ansteuerung der Festplatten übernimmt AMDs Chipsatz 890GX, der sechs SATA-3.0-Schnittstellen zur Verfügung stellt. Damit sind theoretische Transferraten von 600 MByte/s über das Interface möglich.

Als Systemlaufwerk setzen wir die 500-GByte-Festplatte Samsung SpinPoint F3 HD502HJ ein. Die SATA-II-Festplatte beherbergt das Betriebssystem Windows 7 Professional in der 32-Bit-Ausführung.

SATA 3.0: Der Chipsatz AMD 890GX stellt secht SATA-Ports mit 6 GBit/s zur Verfügung.

Testszenarien

Die Leistungsfähigkeit einer Festplatte bewerten wir anhand von verschiedenen Tests. Wir unterscheiden zwei Kategorien: Der Lowlevel-Benchmark tecBench lotet die maximale Leistungsfähigkeit der Festplatten mit möglichst wenig Betriebssystem-Overhead ohne Cache aus. Damit lassen sich die Angaben in den Datenblättern der Hersteller überprüfen. Um die Performance der Laufwerke in der Praxis zu untersuchen, führen wir mit unserem Applikationsbenchmark tecMark Schreib-, Lese- und Kopiertests unter realen Bedingungen durch. Zusätzlich verwenden wir die HDD-Tests der PC Mark Vantage Benchmark-Suite.

tecBench: Hardwarenaher Lowlevel-Benchmark, der die Leistung einer Festplatte weit gehend unabhängig von betriebssystemseitigen Optimierungen (z.B. Caching) und Betriebssystemoverhead (z.B. NTFS-Filesystem) beurteilt. Der Benchmark nutzt die unter Windows verfügbaren Festplatten-Devices ("\\\\.\\PhysicalDrive0", etc.) im ungepufferten Betriebsmodus ("FILE_FLAG_NO_BUFFERING" im Aufruf von CreateFile(), um möglichst nah am Festplattentreiber und damit hardwarenah zu messen.

Der Zugriffstest besteht aus einer Folge von SetFilePointer()-Aufrufen mit pseudozufällig generiertem Offsetparameter. Um sicherzustellen, dass nach jedem dieser Aufrufe auch wirklich eine physikalische Positionierung der Schreib-/Leseköpfe erfolgt, ruft der Benchmark nach jedem SetFilePointer() die ReadFile()-Funktion auf, um durch das Lesen eine physikalische Positionierung zu erzwingen.

Der Schreib- und Lesetest bedient sich der WriteFile()-, respektive ReadFile()-Funktion, um Sequenzen von Sektoren an verschiedenen Stellen der Festplatte zu schreiben beziehungsweise zu lesen. Die Positionierung der Schreib-/Leseköpfe erfolgt wiederum mit SetFilePointer().

tecMark: Der Lese- und Schreibtest von tecMark wird durch die Funktionen ReadFile() und WriteFile() realisiert. Der Benchmark erzeugt dabei Dateien und liest/schreibt eine konfigurierbare Menge von Daten in diese beziehungsweise aus diesen Dateien. Um das typische Verhalten von Applikationen zu berücksichtigen, die nur in den seltensten Fällen größere Datenblöcke lesen oder schreiben, erfolgt der Datentransfer in Blöcken der Größe 8 KByte. Der Kopiertest von tecMark nutzt die Betriebssystemfunktion CopyFile().

PC Mark Vantage: Die HDD-Suite von PC Mark Vantage simuliert den typischen Alltagseinsatz einer Festplatte. Durch die Nachbildung der Dateioperationen wird der Durchsatz beim Start von Windows Vista simuliert. Außerdem überprüft PC Mark Vantage den möglichen Durchsatz beim Einsatz von Windows Defender sowie beim Windows Movie Maker.