Subnotebook mit 1,1 kg

Test Toshiba Portégé R600 – leichtes 12-Zoll-Notebook mit 512 GByte SSD

13.12.2009 von Malte Jeschke
Mit dem Portégé R600 hat Toshiba ein besonders leichtes Subnotebook für professionelle Anwender im Programm. Im Test muss sich das rund 1,1 kg leichte Subnotebook in der Ausführung mit 512 GByte Solid State Disk beweisen.

Das Toshiba Portégé R600 gehört mit einem Gewicht von rund 1,1 kg zu den besonders leichten Subnotebook mit kompletter Ausstattung inklusive optischem Laufwerk. Zum Vergleich: Die sehr spartanischen Netbooks der 10-Zoll-Liga gelten zwar landläufig als leicht, bringen es aber gut und gerne auf 1,3 kg. Mit dem Portégé R600 adressiert Toshiba ein professionelles Publikum. Dies dokumentiert sich in zahlreichen Sicherheits-Features sowie in der Unterstützung von Intels vPro Technologie – Faktoren, bei denen man bei preiswerteren Lösungen häufig Abstriche machen muss. Was es im Allgemeinen beim Kauf von Notebooks zu beachten gilt, verrät Ihnen der Beitrag Ratgeber: Das richtige Notebook. Worauf man bei der Auswahl einer Solid State Disk achten sollte, erfahren Sie in der SSD-Kaufberatung: Die besten Solid State Disks.

Ausstattung

Aktuell bietet Toshiba drei Modellvarianten des R600 an, zum Test erreichte uns die Version Toshiba Portégé R600-12N. Alle Modellvarianten des R600 arbeiten aktuell mit einem Intel Core 2 Duo SU9400. Dieser werkelt mit maximal 1,4GHz, einem FSB von 800 MHz und verfügt über 3 MByte L2-Cache. Die aktuellen SU-Prozessoren sind mit einem TDP-Wert von 10 Watt spezifiziert. Zum Vergleich: Die in Standard-Notebooks meist anzutreffenden „P“-Varianten des mobilen Core 2 Duo weisen 25 Watt auf. Der Prozessor hat im Testgerät Zugriff auf 3 GByte DDR2-SDRAM. Davon ist ein GByte fest integriert, das Modul mit zwei weiteren GByte findet sich im von unten zugänglichen Sockel. Über ein 4-GByte-Modul sind so maximal 5 GByte Arbeitsspeicher möglich.

Toshiba Portégé R600: Das 12,1-Zoll-Display arbeitet mit einer Auflösung von 1280 x 800 Bildpunkten und einer abschaltbaren LED-Hintergrundbeleuchtung.

Das transflektive 12,1-Zoll-Display besitzt eine LED-Hintergrundbeleuchtung, die sich abschalten lässt. Der Bildschirm arbeitet mit WXGA-Auflösung (1280 x 800), für die Ansteuerung ist ein GMA 4500MHD aus Intels integrierter Chipsatzlösung zuständig. Externe Bildschirme können über einen traditionellen D-Sub-VGA-Anschluss angebunden werden.

Gut ausgestattet: Trotz geringem Gewicht und niedriger Bauhöhe ist das Portégé R600 mit einem optischen Laufwerk ausgestattet.

Im WLAN funkt das Portégé R600 mit Intels 5100er-WiFi-Modul gemäß 802.11a/g/Draft-n. Darüber hinaus beherrscht das Notebook Bluetooth und ist serienmäßig mit einem UMTS-Modem ausgerüstet, das HSDPA bis 7,2 Mbps unterstützt. Beim Massenspeicher setzt Toshiba mit diesem Modell auf eine Solid State Disk mit einer Kapazität von 512 GByte; diese stammt ebenfalls von Toshiba. Darüber hinaus ist ein Modell des R600 verfügbar, das mit einer 320-GByte-Festplatte ausgerüstet ist. Das optische Laufwerk ist sehr flach ausgefallen und versteht sich auf die gängigen DVD-Formate.

Zum Testzeitpunkt steht das Portégé R600 in der getesteten Ausstattung mit 2999 Euro bei Toshiba in der Preisliste. Dies beinhaltet eine zweijährige Herstellergarantie inklusive Vor-Ort-Service.

Bildergalerie: Text fehlt
Toshiba Portégé R600
Das 12,1-Zoll-Display arbeitet mit einer Auflösung von 1280 x 800 Bildpunkten und einer abschaltbaren LED-Hintergrundbeleuchtung.
Toshiba Portégé R600
Trotz geringem Gewicht und niedriger Bauhöhe kommt das Portégé R600 mit einem optischen Laufwerk.
Toshiba Portégé R600
Trotz Leichtbau überzeugt die Tastatur durch einen gelungen Anschlag auch Schnellschreiber.
Toshiba Portégé R600
Einer der beiden rechten USB-Ports ist als kombinierter eSATA-Port ausgeführt.
Toshiba Portégé R600
Über die TrueSuite kann man Schritt für Schritt die Sicherheitseinstellungen mittels Fingerabdrucksensor konfigurieren.
Toshiba Portégé R600
Nach dem Erststart sind Desktop wie Systemleiste bereits üppig bestückt.
Toshiba Portégé R600
Vielleicht ist im Zweifel nur der seitliche Schiebeschalter der Schuldige am Nichtzustandekommen einer Funkverbindung.
Toshiba Portégé R600
Der 6-Zellen-Akku bietet eine nominelle Kapazität von 63 Wh.
Toshiba Portégé R600
Nach etwas mehr als drei Stunden zeigt sich der Akku wieder vollständig einsatzbereit.
Toshiba Portégé R600
Der Modus für die Ladefunktion des USB-Ports lässt sich individuell konfigurieren.

Display und Handling

Das 12,1-Zoll-Display arbeitet mit 1280 x 800 Bildpunkten und LED-Hintergrundbeleuchtung. Im Test erreicht das Display eine maximale Helligkeit von 228 cd/qm. Das ist ganz ordentlich und genügt auch für das Arbeiten im Freien. Dort kann man sich aber auch die Besonderheit des Displays zunutze machen. Das transflektive Display beinhaltet eine Art dünnen Spiegel. Wenn die Hintergrundbeleuchtung abgeschaltet ist, reflektiert der Spiegel das Umgebungslicht und beleuchtet die Anzeige von innen. Das klappte im Test ganz gut, bei entsprechendem Umgebungslicht lässt sich passabel damit arbeiten. Beim Test der Vorgängergeneration R500 ließ sich die Akku-Laufzeit im Volllastbetrieb durch Abschalten der Hintergrundbeleuchtung um immerhin 25 Prozent verlängern.

Flotte Texte: Trotz Leichtbau überzeugt die Tastatur durch einen gelungen Anschlag auch Schnellschreiber.

Das Kontrastverhältnis des Displays ist gut, die Einblickwinkel sind allerdings sehr beschränkt. Insbesondere beim horizontalen Einblickwinkel ist man daher häufig mal auf der Suche nach der optimalen Displayposition. Trotz des begrenzten Hubs ist die Tastatur des R600 durchaus auch für Schnellschreiber geeignet und überzeugte im Test. Die Anordnung der Tasten wie auch ihre Größe sind für ein 12-Zoll-Format gelungen. Die Tasten des Touchpads besitzen einen etwas gewöhnungsbedürftigen Klick.

Doppellösung: Einer der beiden rechten USB-Ports ist als kombinierter eSATA-Port ausgeführt.

Die Definition von „leicht“ ist bei mobilen Rechnern ja immer sehr relativ. So bringen die beliebten preiswerten Netbooks der 10-Zoll-Klasse ja gut und gerne 1,3 kg auf die Waage, sind aber in Sachen Ausstattung und Leistung aufs Minimum beschränkt. Beim Testgerät des Portégé R600 verharrt die Waage bei 1,12 kg – dies ist angesichts der kompletten Ausstattung, des Formfaktors und der Akku-Kapazität wirklich wenig. Leider trifft das nicht ganz auf die Netzteil-Kabel-Kombination zu: Hierfür muss man beim Reisen zusätzliche 420 Gramm einkalkulieren – das hat man andernorts schon deutlich kompakter gesehen.

Performance und Bedienung

Trifft man auf Notebooks, die in Sachen Rechenleistung auf einen Low-Voltage-Core-2-Duo mit dem Präfix „SU“ setzen, erwartet man in aller Regel keine Performance-Wunder. Dies gilt prinzipiell auch für den im Testgerät verwendeten SU9400, der mit maximal 1,4 GHz und einem FSB von 800 MHz arbeitet. Er hat im Testgerät Zugriff auf 3 GByte DDR-SDRAM.

Unter Windows Vista setzen wir das Benchmark-Paket SYSmark2007 Preview der BAPCo ein. Dabei kommen 17 Anwendungen zum Einsatz, die unterschiedliche Szenarien durchlaufen. Diese setzt der Benchmark in vier Workload-Szenarios ein: E-Learning, Office Productivity, Video Creation und 3D-Modeling. SYSmark2007 Preview öffnet mehrere Programme gleichzeitig und lässt die Applikationen teilweise auch im Hintergrund arbeiten.

Sicherheitsmanager: Über die TrueSuite kann man Schritt für Schritt die Sicherheitseinstellungen mittels Fingerabdrucksensor konfigurieren.

Die verwendete 512-GByte-SSD von Toshiba erreicht im Test Notebook eine durchschnittliche sequenzielle Leserate von jenseits der 210 MByte/s. Zum Vergleich: Bei Notebooks dieses Klassements mit „traditionellen“ Festplatten erreichen wir üblicherweise Transferraten um die 60 MByte/s. Zudem sind die „gefühlten“ Reaktionszeiten der SSD wesentlich kürzer als bei herkömmlichen Festplatten. Insgesamt schlägt sich dies deutlich in den Ergebnissen von SysMark2007 Preview nieder.

Diese liegen höher, als man das von Subnotebooks auf Basis von Low-Voltage-Prozessoren gewohnt ist. So erreicht das R600 im Test 93 Punkte. Zum Vergleich: Ein Dell Latitude XT2 brachte es im Test auf 78 Punkte, das Toshiba Portégé A600 lag seinerzeit bei 65 Punkten. Dennoch bleibt der Abstand zu „normalen“ Notebooks beträchtlich: Ausgewachsene Business-Notebooks im 14-Zoll-Format erreichen um die 125 Punkte – auf Intel-Core-2-Duo-Basis, beispielsweise mit P8600. Allerdings ist man mit einem SU9400 ebenso schnell unterwegs wie mit einem AMD Turion X2 RM-74, der immerhin mit 2,2 GHz arbeitet. In puncto 3D-Leistung des Portégé R600 gibt es wenig Überraschendes zu vermelden: Mit etwas über 600 Punkten beim 3DMark06 liegt das Gerät mit vergleichbaren Notebooks gleichauf.

Volles Programm: Nach dem Erststart sind Desktop wie Systemleiste bereits üppig bestückt.

Das Toshiba Portégé R600 erreichte uns mit vorinstalliertem Windows Vista Business, ein Downgrade-Datenträger für Windows XP liegt dem Gerät bei. Von der Vista-Installation sollte man tunlichst bei der ersten Inbetriebnahme per vorinstalliertem Tool einen Satz Recovery-Datenträger anfertigen. Ein entsprechender Satz liegt dem Gerät nicht bei. Da wohl gerade auch Portégé-Notebooks mal bei Einzelunternehmern landen, die über keine eigene IT-Abteilung mit vorgefertigten Images verfügen, fällt die Anzahl der vorinstallierten Anwendungen ziemlich üppig aus. Dazu gehören zwar durchaus sinnvolle Tools, aber auch Anwendungen, die eher einem Consumer-Gerät zugedacht scheinen. Summa summarum ist die die Zahl der Icons in der Systemleiste zumindest gefühlt viel zu hoch.

Hinweis: Vielleicht ist im Zweifel nur der seitliche Schiebeschalter der Schuldige am Nichtzustandekommen einer Funkverbindung.

Fürs Deaktivieren der Funkverbindungen bietet das R600 einen echten Schiebeschalter an der Gehäuseseite. Per Software lässt sich konfigurieren, welche Funkverbindungen damit gekappt werden. Wer dennoch versucht, eine Funkverbindung aufzubauen, wird dankenswerterweise per Software auf die Abschaltung aufmerksam gemacht.

Akku-Laufzeit

Der serienmäßige Sechs-Zellen-Akku des Portégé R600 bringt es auf eine nominelle Kapazität von 63 Wh, das ist leicht überdurchschnittlich. Bei unserem auf Laufzeit getrimmten Test ist die Helligkeit heruntergeregelt, und es erfolgt eine simulierte Texteingabe, bis der Akku zur Neige geht. Dies passierte in dieser Disziplin nach sechs Stunden und zehn Minuten. Das ist angesichts der Ausstattung kein schlechter Wert, aber auch kein herausragendes Ergebnis.

Standard-Akku: Der Sechs-Zellen-Energiespender bietet eine nominelle Kapazität von 63 Wh.

Das Anwendungsszenario unter MobileMark2007 ist ein wenig komplexer, beinhaltet aber auch Arbeitspausen. Wir betreiben MobileMark2007 bei einer auf 100 cd/qm eingeregelten Helligkeit. Damit ließ sich im Test eine Laufzeit von rund sechs Stunden erreichen – ein Wert, den wir mit Notebooks mit vergleichbarer Ausstattung ebenfalls erzielt haben.

Akku-Ladezeit: Nach etwas mehr als drei Stunden zeigt sich der Akku wieder vollständig einsatzbereit.

Hohes Durchhaltevermögen legt das Portégé R600 beim Lastbetrieb an den Tag. Bei vollständig hochgeregelter Helligkeit und unter Belastung (Grafik, Festplatte und CPU unter Last) hielt der Akku ganze 164 Minuten durch – ein guter Wert, viele Notebooks erreichen nicht einmal eineinhalb Stunden.

Sleep and Charge: Der Modus für die Ladefunktion des USB-Ports lässt sich individuell konfigurieren.

Ein Ersatz- oder Zweit-Akku mit identischer Kapazität schlägt bei Toshiba mit 169 Euro zu Buche. Einer der drei USB-Ports, und zwar der mit eSATA kombinierte, versteht sich auf die sogenannte „Sleep and Charge“-Funktionalität. Damit können bei ausgeschaltetem Notebook über diesen Port angeschlossene Geräte, wie etwa Mobiltelefon oder MP3-Player, mit Ladestrom versorgt werden. Das funktioniert im Schlafmodus, im Ruhezustand und bei vollständig ausgeschaltetem Gerät. Damit das Notebook selbst nicht unversehens ganz ohne Energie dasteht, lässt sich per Software festlegen, bis zu welchem Ladestand andere Geräte am Akku teilhaben dürfen.

Fazit

Ein voll ausgestattetes Notebook inklusive optischem Laufwerk bei einem Gewicht von nur 1,1 kg – das ist Mobilität im besten Sinne. Das Prädikat „leicht“ verdient das Portégé R600 daher zu Recht. In Sachen Akku-Laufzeit weist das Subnotebook ordentliche – wenngleich nicht herausragende – Werte auf. In Sachen Ausstattung gibt sich das kompakte Gerät komplett – vom integrierten optischen Laufwerk bis hin zum UMTS-HSDPA-Modem.

Die verwendete Solid State Disk verhilft dem Subnotebook zu ordentlichen Leistungswerten und ist mit einer Kapazität von 512 GByte derzeit zweifelsohne außergewöhnlich und ein Demonstrationsobjekt des Machbaren. An das geräuschlose Auftreten einer Solid State Disk kann man sich zudem schnell gewöhnen. Wer sich dies gönnt, muss einen recht knackigen Aufpreis entrichten. Die Modellvariante Portégé R600-11B mit traditioneller Festplatte steht mit rund 1800 Euro im Toshiba-Shop, während das Testgerät – wie eingangs erwähnt – für stolze 2999 Euro zu haben ist. (mje)

Messwerte und technische Daten

Im Folgenden finden Sie zusammengefasst die Testergebnisse sowie die detaillierten technischen Daten des Toshiba Portégé R600-12N.

Messwerte/Benchmarks

Systemleistung

SYSmark2007 Preview, Overall Performance

93 Punkte

SYSmark2007 Preview, E-Learning

91 Punkte

SYSmark2007 Preview, Video Creation

94 Punkte

SYSmark2007 Preview, Productivity

103 Punkte

SYSmark2007 Preview, 3D-Modeling

85 Punkte

MobileMark2007, Overall Performance

156 Punkte

Akku-Laufzeit

minimale Laufzeit

164 Minuten

maximale Laufzeit

370 Minuten

MobileMark2007, Battery Life Rating

366 Minuten

Akku-Ladezeit, Notebook ausgeschaltet

192 Minuten

Display

maximale Helligkeit

228 cd/qm

minimale Helligkeit

8 cd/qm

maximale Abweichung in den Ecken

13 Prozent

Farbtemperatur

7070 K

Technische Daten Toshiba Portégé R600-12N

Prozessor

Intel Core 2 Duo SU9400

Taktfrequenz

1,4 GHz

Chipsatz

Intel-45-Express-Chipsatz

inst. / max. Speicher

3072 / 5120 MByte

freie Bänke / Modultyp

0 / SO-DIMM

Displaytyp

12,1 Zoll, TFT, transflektiv

Displayauflösung

1280 x 800

Grafik

Intel GMA 4500MHD

Festplatte (Solid State Disk)

Toshiba THNS512GG8BBAA

Kapazität

512 GByte

Schnittstellen

3 x USB 2.0, eSATA, VGA

Akku-Typ / Energieinhalt

Li-Ion, 10,8 V / 5800 mAh

Gewicht

1,12 kg

Abmessungen (B x T x H)

283 x 215 x 19,5/25,5 mm

Listenpreis

2999 Euro