Core i7, 256-GByte-SSD, mobiles Breitband

Test: Lenovo ThinkPad X1 Carbon - Business-Ultrabook mit 1,35 kg

22.02.2013 von Malte Jeschke
Mit dem X1 Carbon möchte Lenovo die ThinkPad-Tradition im Ultrabook-Format fortführen. Ein flaches Gehäuse, das dem robusten Alltagseinsatz gewachsen ist, sowie aktuelle Technik und lange Laufzeiten sollen die Zielgruppe in Unternehmen überzeugen. Im Test kann das Ultrabook für professionelle Anwender überzeugen.

Carbon, da denken nicht nur sportlich orientiere Automobilisten an den Werkstoff, sondern auch an eine entsprechende Optik. Doch wer vom gleichnamigen ThinkPad X1 einen entsprechenden Carbon-Look erwartet, sollte nicht zu viel erwarten. Das ThinkPad X1 Carbon sieht aus wie - ein ThinkPad. Wer nicht auf Anhieb die geringe Gehäusehöhe ausmachen kann, wird das Ultrabook kaum von anderen ThinkPads - insbesondere den T-Baureihen - unterscheiden können. Das muss ja gerade in großen Unternehmen kein Nachteil sein, wenn dort der Einheits-Look regiert.

Die Haptik des Displaydeckels beim ThinkPad X1 Carbon entspricht ebenfalls den bekannten T-ThinkPads. Seit nunmehr 1992 existieren mobile Rechner mit der Bezeichnung ThinkPad. Einst bei IBM gestartet, gehören die ThinkPads seit 2005 zu Lenovo. Insbesondere frühere Modelle der Baureihen T4x und T6x genießen an Notebook-Stammtischen einen nahezu legendären Ruf. Das ThinkPad X1 Carbon bezeichnet Lenovo selbst als eine "Legende", in der 20 Jahre Entwicklungsarbeit steckten.

Ausstattung

Ausstattung: Das Lenovo ThinkPad X1 Carbon ist in unterschiedlichen Ausstattungsvarianten erhältlich, die CPU-Ausstattung beginnt bei einem Core i5. Auch wenn unser Testgerät ein Core-i5-Aufkleber ziert, im Inneren steckt in diesem Fall ein Core i7-3667U. Das ist die derzeit stärkste verfügbare Motorisierung des X1. Im Testgerät hat der Prozessor Zugriff auf 8 GByte DDR3-SDRAM. Die X1-ThinkPads unterstützen Intels vPro-Technologie in Sachen Fernwartung.

Die Grundausstattung in Sachen Display beginnt beim X1 Carbon mit einem 14-Zoll-HD-Display (1366 x 768 Bildpunkte). Für einen Aufpreis von rund 114 Euro kann man auf ein 14-Zoll-Display mit HD+-Auflösung upgraden. Dieses arbeitet mit einer Auflösung von 1600 x 900 Bildpunkten, beiden Varianten ist eine LED-Hintergrundbeleuchtung gemein. Unser Core-i7-Testmodell ist bereits serienmäßig mit dem HD+-Display ausgestattet. Im Displayrahmen steckt bei allen Modellen eine integrierte Webcam (720p). Für die Ansteuerung der Anzeigeeinheit ist bei allen Modellen Intels HD Graphics 4000 zuständig. Zum Anschluss von externen Anzeigeeinheiten bringt das X1 Carbon einen Mini-DisplayPort mit. Ein entsprechender Adapter liegt dem Ultrabook nicht bei, Lenovo bietet diesen für rund 25 Euro Aufpreis an.

Lenovo ThinkPad X1 Carbon: Unser Testmodell ist mit einem HD+-Display ausgerüstet. Dieses arbeitet mit LED-Hintergrundbeleuchtung und 1600 x 900 Bildpunkten.

Als Massenspeicher bietet Lenovo für das Ultrabook ausschließlich Solid State Disks an. Die Kapazität beginnt bei 128 GByte, maximal sind 256 GByte verfügbar. Wie bei anderen Ultrabooks auch, sind SSDs unterschiedlicher Hersteller im Programm. In unserem Testgerät steckt eine 256-GByte-SSD von SanDisk; derzeit offeriert Lenovo auch 240-GByte-Intel-SSDs.

Unser Testgerät funkt im WLAN gemäß 802.11a/g/n mit einem Intel-Centrino-Modul. Darüber hinaus kommuniziert das Ultrabook drahtlos per Bluetooth 4.0. Zudem bringt das X1 in der Testausstattung eine mobile Breitbandlösung von Ericsson mit. Einen Ethernet-Port hat das Ultrabook nicht an Bord. Wer eine feste Netzwerkverbindung wünscht, bekommt bei Lenovo für 15 Euro einen USB-2.0.-Ethernet-Adapter. Apropos USB: Das Angebot an entsprechenden Anschlüssen ist beim X1 Carbon relativ übersichtlich; dies ist wohl dem kompakten Gehäuse (331 x 18,8 x 226 mm) geschuldet.

Je ein USB-2.0 und ein -3.0-Port stehen für den Anschluss von Peripherie zur Verfügung. Die restliche Schnittstellengeschichte ist schnell erzählt: Ein Kombo-Audioport und ein SD-Kartenleser komplettieren das Angebot. In Sachen Sicherheit bringt das Ultrabook unter anderem einen Fingerprint-Sensor mit.

Bildergalerie:
Lenovo ThinkPad X1 Carbon
Unser Testmodell ist mit einem HD+-Display ausgerüstet. Dieses arbeitet mit LED-Hintergrundbeleuchtung und 1600 x 900 Bildpunkten.
Lenovo ThinkPad X1 Carbon
Für externe Anzeigeeinheiten steht auf der rechten Gehäuseseite ein Mini-DisplayPort parat. Einen Adapter gibt es als kostenpflichtiges Extra.
Lenovo ThinkPad X1 Carbon
Auf einen Blick: Auch ohne Schriftzug wäre sie gleich als ThinkPad-Klaviatur zu erkennen. Eine gelungene Ultrabook-Tastatur mit großem Touchpad und TrackPoint.
Lenovo ThinkPad X1 Carbon
Per Schiebeschalter kann man die WLAN-Verbindung kappen.
Lenovo ThinkPad X1 Carbon
Im Auslieferungszustand sind nicht alle Tools von Lenovo vorinstalliert. Hier steht auch das Werkzeug zum Anfertigen der Wiederherstellungsdatenträger zur Verfügung.
Lenovo ThinkPad X1 Carbon
Mit Hilfe der Lenovo-Tools kann man Einfluss auf die Energieoptionen nehmen.
Lenovo ThinkPad X1 Carbon
Weniger als 90 Minuten für das komplette Laden des Akkus genügt für ein schnelles Laden zwischendurch.
Lenovo ThinkPad X1 Carbon
Mit dem Tool Access Connections kann man die Funkverbindungen (WLAN und WWAN) verwalten.
Lenovo ThinkPad X1 Carbon
Die Tools helfen bei kritschen Treiber-Updates.
Lenovo ThinkPad X1 Carbon
Das Solution Center warnt bei nicht erfolgten Software-Aktualisierungen.

Auf unserem Testgerät lief Windows 7 Professional. Lenovo bietet derzeit Windows 8 Pro und Windows 8 an. Beim vorinstallierten Windows 8 Pro lassen sich ggf. Downgrade-Rechte auf Windows 7 nutzen. Im X1 Carbon steckt ein Akku mit einer Kapazität von knapp 46 Wh, zum Testgerät gehört ein 90-Watt-Netzteil, das für ein schnelles Laden des Akkus sorgen soll.

Die Preise für das ThinkPad X1 Carbon beginnen bei rund 1500 Euro, in der getesteten Core-i7-Ausstattung bewegt man sich um die 1900 Euro. Im Preis enthalten ist eine dreijährige Basisgarantie. Ein Upgrade auf einen vierjährigen Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag kostet rund 115 Euro.

Display und Handling

Display: In unserem Testgerät kommt ein 14-Zoll-Display mit HD+-Auflösung zum Einsatz. Dieses arbeitet mit 1600 x 900 Bildpunkten und LED-Hintergrundbeleuchtung. Lenovo bietet ebenfalls Modelle mit HD-Auflösung (1366 x 768 Bildpunkte) an, wir raten hier jedoch zur HD+-Auflösung; die vertikale Auflösung von 768 Bildpunkten ist im Alltag kein Quell der Freude.

Digitaler Ausgang: Für externe Anzeigeeinheiten steht auf der rechten Gehäuseseite ein Mini-Display-Port parat. Einen Adapter gibt es als kostenpflichtiges Extra.

Das Datenblatt des X1 Carbon weist für das Display eine Helligkeit von 300 cd/qm aus. Unser Testgerät erreicht eine maximale Helligkeit von 322 cd/qm, das ist sein sehr erfreulicher Wert. In Verbindung mit der guten Entspiegelung kann man da auch bei freundlichen Wetterbedingungen im Freien der Arbeit nachgehen.

Wirklich gut schlägt sich das Testdisplay bei der Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung - zumindest in den oberen Ecken, und die sind für den Betrachter meist sehr präsent. Hier registrieren wir nur geringe Abweichungen im einstelligen Prozentbereich, und das ist mittlerweile beinahe eine Ausnahme. Die unteren Ecken können da nicht ganz mithalten, hier liegt das Maximum in einer Ecke bei 14 Prozent - das ist klassenüblich.

Handling: Auch ohne den schräg gestellten ThinkPad-Schriftzug in der rechten Ecke ließe sich das Keyboard des X1 Carbon auf den ersten Blick als ThinkPad-Tastatur identifizieren. Umsteiger von anderen ThinkPad-Tastaturen werden sich schnell zurechtfinden.

Auf einen Blick: Auch ohne Schriftzug wäre sie gleich als ThinkPad-Klaviatur zu erkennen - eine gelungene Ultrabook-Tastatur mit großem Touchpad und Trackpoint.

Ultrabook-Tastaturen stellen für Konstrukteure zweifellos eine Herausforderung dar. Trotz der flachen Gehäuse gilt es, ordentlichen Hub und Anschlag zu realisieren - das Ganze soll meist dann auch optisch ein Highlight sein. Bei Tests haben wir da schon die ganze Bandbreite erlebt: von dem Gefühl, auf einer Glasscheibe zu tippen, bis hin zu schwammig aufgehängten Chiclet-Tasten. Auch wenn Tastaturen immer ein Stück weit Geschmacksache sind, insbesondere Schnellschreibern stößt da jedes kleine Manko schnell auf.

Und hier macht Lenovo beim X1 Carbon vieles richtig: guter Anschlag, angemessener Hub und sichere Auflage. Wir wechselten im Testalltag auch immer wieder von Standard-ThinkPads und -Notebooks aufs X1, und da war ein nahtloser Umstieg stets gegeben. Hohe Schreibgeschwindigkeiten lassen sich problemlos realisieren. Weniger Treffsichere werden sich über die guten Orientierungshilfen auf der F- und J-Taste sowie über die Tastaturbeleuchtung freuen. Die Pause-Taste hat Lenovo, wie bei anderen ThinkPads auch, verbannt, eine Fn-Kombination bietet diese Funktionalität.

Die Kombination aus Trackpoint- und TouchPad hat eine lange ThinkPad-Tradition. Umsteiger hadern meist mit dem Trackpoint, während versierte ThinkPad-Anwender das Steuerungselement durchaus zu schätzen wissen. Das große TouchPad macht seine Sache gut und präzise - das sollte eine Selbstverständlichkeit sein, ist es aber längst nicht mehr.

Das Datenblatt weist offiziell ein Gewicht von 1,36 kg für das Lenovo X1 Carbon aus, unsere Waage stoppt bei 1,35 kg. Das passt und ist für ein Business-Ultrabook ein gutes Ergebnis. Netzteil und Kabel kommen zusammen auf 446 Gramm - und das ist für ein Ultrabook ein überdurchschnittlicher Wert. Das gilt auch für die Abmessungen des Netzteils, das durchaus etwas aufträgt. Betrachtet man in diesem Zusammenhang aber Akku-Laufzeit und insbesondere -Ladezeit, mag man das vielleicht in Kauf nehmen, doch dazu später mehr.

Performance und Bedienung

Performance: In unserem Testgerät steckt die derzeit stärkste Motorisierung für das X1 Carbon, ein Intel Core i7-3667U. Mit einem Core i7 ist man für die gängigen Anwendungsszenarien derzeit sehr gut gerüstet, auch wenn er ein "U" in der Kennung trägt. Diese CPU ist mit einem TDP-Wert von 17 Watt spezifiziert. Dieser Prozessor arbeitet mit einer Grundtaktfrequenz von 2 GHz, im Turbobetrieb sind es dann auch schon mal 3,2 GHz. Zusammen mit den 8 GByte DDR3-SDRAM sorgt der Prozessor für flotten Vortrieb.

Funkstille: Per Schiebeschalter kann man die WLAN-Verbindung kappen.

Unter Windows 7 haben wir unter anderem das Benchmark-Paket SYSmark2012 der BAPCo eingesetzt, einen Anwendungs-Benchmark, der das Nutzungsverhalten von Business-Anwendern simulieren soll. Dabei kommen 15 Anwendungen zum Einsatz, die unterschiedliche Szenarios abbilden. Es sind oft mehrere Programme gleichzeitig geöffnet, teilweise arbeiten die Anwendungen auch im Hintergrund. Folgende Szenarios beinhaltet das Paket: Office Productivity, Media Creation, Web Development, Data/Financial Analysis, 3D Modeling und System Management.

Wir kommen mit unserem Test-Notebook auf ein Rating von 134 unter SYSmark2012. Und das ist ein respektables Ergebnis. Zum Vergleich: Ein Standard-Notebook mit einem Core i5 der M-Klasse liegt so bei einem Rating von 125. Wer das Ergebnis mit zahlreichen Konfigurationen vergleichen möchte, findet bei der BAPCo eine entsprechende Übersicht.

Die Solid State Disk von SanDisk (SD5SG2256G1052E) trägt ihren Anteil zur guten System-Performance bei. Keine Überraschung bei der Grafikleistung, Intels HD Graphics 4000 macht ihre Sache gut und liegt hier bei über 5200 3DMarks unter 3DMark06. Zum Vergleich: Die Ultrabooks mit den Core i5-U-Prozessoren liegen meist ein paar hundert 3DMarks niedriger.

Bedienung: Es fällt meist nur im direkten Vergleich auf: Das ThinkPad X1 Carbon wirkt weit weniger fragil als viele andere Ultrabooks. Das Carbon beim X1 steht für eine kohlefaserverstärkte Oberseite und einen entsprechenden Sicherheitsrahmen. Dem Gehäuse traut man ohne Weiteres einen mehrjährigen Business-Einsatz zu.

Der Displaydeckel ist verwindungssteif und gegenüber Druck von oben relativ unempfindlich. Die Scharniere haben den perfekten Mix zwischen Leicht- und Schwergängigkeit. Hier kann man auch bei einer ruppigeren Zugfahrt gepflegt arbeiten. Warum sich das Display allerdings ganz bis zur Waagrechten aufklappen lässt, hat sich im Testalltag nicht wirklich erschlossen. Positiv: Für das Kappen der Funkverbindungen steht ein Schiebeschalter an der Gehäuseseite zur Verfügung.

ThinkVantage-Tools: Im Auslieferungszustand sind nicht alle Tools von Lenovo vorinstalliert. Hier steht auch das Werkzeug zum Anfertigen der Wiederherstellungsdatenträger zur Verfügung.

Beim Wechsel vom Netz- zum Akku-Betrieb hatten wir eine störende Eigenschaft des ThinkPad X1 Carbon zu verzeichnen: Kurz nach Abziehen des Netzteils verdunkelt sich der Bildschirm kurz, ganz wie in der Vergangenheit bei einem Treiberwechsel von Hybridgrafiklösungen. Bei einem zum Vergleich herangezogenen X1 eines Kollegen trat der Effekt ebenfalls auf.

Datenträger gehören auch beim Premium-Produkt ThinkPad X1 Carbon nicht zum Lieferumfang und können per vorinstallierte Tools angefertigt werden. Apropos Tools: Die sogenannten ThinkVantage-Tools haben bei Notebooks den Standard gesetzt und tun dies in Teilbereichen immer noch. Inzwischen ist der Umfang allerdings sehr üppig, und aufgrund der Weiterentwicklung von Windows fragt man sich an einigen Stellen, ob etwas weniger nicht mehr wäre.

Akku-Laufzeit

Ultrabooks haben meist bauartbedingt eine etwas geringere Akku-Kapazität als herkömmliche Notebooks. Das ThinkPad X1 Carbon bringt einen Akku mit knapp 46 Wh mit. Das ist in Ultrabook-Kreisen eine durchaus gängige Größe. Lenovo spricht im Datenblatt des Ultrabooks von einer Akku-Laufzeit von bis zu 8,2 Stunden.

Energie-Manager: Mithilfe der Lenovo-Tools kann man Einfluss auf die Energieoptionen nehmen.

Wir ermitteln eine maximale Laufzeit, die ein wenig darüber liegt und acht Stunden und 20 Minuten erreicht, allerdings in einem sehr auf Sparsamkeit getrimmten Modus. Wir wählen das sparsamste Energieschema, kappen alle Funkverbindungen und regeln die Helligkeit möglichst weit herunter. Über ein Hardwareinstrument erfolgt bei unserem Test eine Texteingabe (Auto-Speichern ist aktiviert), bis der Akku versiegt. Dabei genehmigt sich das Notebook 5,2 Watt, das ist ein gutes Ergebnis.

MobileMark2012 von BAPCo testet die Akku-Laufzeit für zwei Szenarien: "Office Productivity" und "Media Creation". Wie beim Vorgänger kommen bei der neuen Benchmark-Version eine Reihe von echten Applikationen zum Einsatz. Zum Benchmark-Ablauf gehören auch Arbeitspausen. Zudem ist eine WLAN-Verbindung während des Tests aktiv. Der Teil "Media Creation" fordert das Notebook anwendungsbedingt ein wenig stärker als "Office Productivity". Das ThinkPad X1 Carbon erreicht bei Office Productivity sechs Stunden und 21 Minuten, bei "Media Creation" bleibt der Zähler bei 304 Minuten stehen. Dies korreliert ganz gut mit unseren Praxiserfahrungen: Rund sechs Stunden wirkliches mobiles Arbeiten waren meist drin.

Schnelllader: Weniger als 90 Minuten für das komplette Laden des Akkus genügen für ein schnelles Laden zwischendurch.

Wer dem Ultrabook unterwegs mehr Leistung abfordert, kann dies immerhin 100 Minuten lang tun. Wir testen dies bei voller Helligkeit sowie CPU/Grafik und SSD unter Last. Apropos Last: Nur bei diesem Belastungstest macht das Notebook wirklich akustisch auf sich aufmerksam. Insgesamt gehört es zu den bislang ruhigsten Ultrabooks, die unseren Testparcours absolviert haben.

Das eingangs erwähnte 90-Watt-Netzteil sorgt unter anderem für ein schnelles Laden des Akkus - Rapid Charge nennt Lenovo das Ganze. Bereits nach 88 Minuten war der Akku im Testgerät wieder vollständig geladen. Lenovo verspricht zudem, dass nach 35 Minuten bereits 80 Prozent der Ladekapazität zur Verfügung stehen.

Fazit

Die Kombination Business-Tauglichkeit und leichtes Ultrabook erfüllt das ThinkPad X1 Carbon in besonders hohem Maße, und dafür vergeben wir eine Empfehlung. Sicher, es gibt schickere Ultrabooks, aber deren filigranen Gehäusen traut man meist kaum den tagtäglichen professionellen Einsatz zu. Da vermittelt das X1 Carbon eine ganz andere Solidität und ist mit 1,35 kg trotzdem sehr leicht. Das Display der getesteten Version ist gut, die Tastatur ist famos, und die Laufzeiten sind passabel. Das sind für einen professionellen Reisebegleiter immerhin nicht unerhebliche Punkte.

Und ja, es gibt Schwachpunkte: Die ThinkVantage-Tools haben ihren Nimbus verloren und wirken an manchen Stellen ein wenig überfrachtet. Das serienmäßige 90-Watt-Netzteil lädt zwar sehr schnell, ist aber doch ein ordentlicher Brummer im Gepäck. Über die Schnittstellen müsste man noch mal reden, von den Aufpreisen für die Adapter ganz zu schweigen. Aber das ist man ja auch andernorts von Premium-Produkten gewohnt, und Premium ist auch der Gerätepreis an sich.

Und abschließend noch ein gut gemeinter Rat an ThinkPad-Besitzer: Wer gerade weder turnus- noch budgetmäßig für ein Ultrabook-Upgrade infrage kommt, sollte den Kontakt mit dem X1 Carbon vermeiden. Der Weg zurück ist kein wirkliches Vergnügen. (mje)

Messwerte und Produktdaten

Im Folgenden finden Sie zusammengefasst die Testergebnisse sowie die detaillierten technischen Daten des Lenovo ThinkPad X1 Carbon.

Messwerte / Benchmarks

Systemleistung

SYSmark2012, Rating

134

SYSmark2012, Office Productivity

136 Punkte

SYSmark2012, Media Creation

125 Punkte

SYSmark2012, Web Development

124 Punkte

SYSmark2012, Data/Financial Analysis

145 Punkte

SYSmark2012, 3D Modeling

119 Punkte

SYSmark2012, System Management

161 Punkte

MobileMark2012, Office Productivity

130

MobileMark2012, Media Creation and Consumption

144

Akku-Laufzeit

minimale Laufzeit

100 Minuten

maximale Laufzeit

500 Minuten

MobileMark2012, Office Productivity

321 Minuten

MobileMark2012, Media Creation and Consumption

304 Minuten

Akku-Ladezeit, Notebook ausgeschaltet

88 Minuten

Display

maximale Helligkeit

322 cd/qm

maximale Abweichung in den Ecken

14,5 Prozent

Produktdaten Lenovo ThinkPad X1 Carbon

Prozessor

Intel Core i7-3667U

Taktfrequenz (Grundtakt/Turbofrequenz)

2 GHz / 3,2 GHz

inst. / max. Speicher

8192 / 8192 MByte

Displaytyp

14,0 Zoll, TFT, LED-Backlight, entspiegelt

Displayauflösung

1600 x 900

Grafik

Intel HD Graphics 4000

Solid State Disk

SanDisk SD5SG2256G1052E

Kapazität

256 GByte

Schnittstellen

1 x USB 3.0, 1 x USB 2.0, , 1 x Mini-Display-Port, kombinierter Kopfhörer-/Mikrofonanschluss, SD-Kartenleser

Akku-Typ / Energieinhalt

Lithium-Ionen, 45,8 Wh

Gewicht

1,35 kg

Abmessungen (B x H x T)

331 x 18,8 x 226 mm

Listenpreis

ca. 1900 Euro