Die offizielle Vorstellung der neuen Desktop-CPU-Generation Core i7 mit Nehalem-Architektur erfolgt noch im November 2008. Dann gehen der Core i7 920, 940 und 965 Extreme an den Start.
Intels neue Desktop-Prozessoren setzen mit Nehalem auf eine komplett renovierte Architektur. Die Kerne von Nehalem basieren zwar auf der Core-Mikroarchitektur, erhalten aber zahlreiche Verbesserungen. Auffällig ist dabei die Renaissance von Hyper-Threading. Damit beherrschen die Core-i7-CPUs mit ihren vier Kernen acht Threads gleichzeitig. Die vier Kerne vereint Intel erstmals auch auf einem Siliziumplättchen.
Entscheidend mit Einführung der Nehalem-CPUs ist der Abschied von der „klassischen“ Systemarchitektur. Der Speicher-Controller wandert beim Core i7 vom Chipsatz in den Prozessor. Mit drei DDR3-1066-Channels bietet der Core i7 eine Speicherbandbreite von 25,5 GByte/s. Zugriffe auf den Speicher erfolgen über eine neue Cache-Struktur: Jedem Kern steht ein dedizierter 256-KByte-L2-Cache zur Verfügung. Der anschließende 8 MByte große L3-Cache wird von den vier Cores gemeinsam genutzt.
Der Core i7 mit Codenamen „Bloomfield“ nimmt im neuen Sockel LGA1366 Platz. Die Kommunikation mit dem Chipsatz X58, der die Grafikkarte und Peripherie ansteuert – erfolgt über das ebenfalls neue serielle QuickPath-Interface. Beim Core i7 920 und 940 ermöglicht QuickPath 4,8 GT/s (9,6 GByte/s pro Richtung), der 965er Extreme erlaubt 6,4 GT/s beziehungsweise 12,8 GByte/s pro Richtung.
Intels Core-i7-Einsteigermodell mit der Prozessornummer 920 arbeitet mit einer Taktfrequenz von 2,67 GHz. Beim Core i7 940 erhöht Intel den Arbeitstakt auf 2,93 GHz, das Topmodell Core i7 965 Extreme erledigt seine Arbeit mit 3,20 GHz. Allerdings sind beim Core i7 die Taktfrequenzen durch den Turbo Mode nicht in Stein gemeißelt. Arbeitet nur ein Kern, so erhöht der Turbo Mode die Taktfrequenz um zwei „Speed Bins“. Bei einer Referenztaktfrequenz von 133 MHz bearbeitet der Core i7 920 einen Single-Thread mit 2,93 GHz. Sind zwei oder drei Kerne aktiv am Arbeiten, so dürfen diese mit einem Speed Bin höher takten. Nur wenn alle Kerne unter extremer Last rechnen, bleibt es bei 2,67 GHz Taktfrequenz.
Durch dieses Verfahren wird der spezifizierte TDP-Wert von 130 der Core-i7-Modelle zu keinem Zeitpunkt überschritten. Beim Core i7 965 Extreme lassen sich die Multiplier für 1, 2, 3 und 4 aktive Cores zusätzlich individuell einstellen.
Im TecChannel-Testlabor treten die neuen Core-i7-Prozessoren gegen die etablierten Core-2-Modelle und AMDs Phenom an. Wir zeigen, wo man mehr Performance für sein Geld bekommt.
SYSmark2007: Overall
Mit dem Benchmark-Paket SYSmark2007 Preview bietet BAPCo eine aktualisierte Version zur Ermittlung der Systemleistung. Wie bei der Vorgängerversion SYSmark 2004 SE kommen 17 Anwendungen zum Einsatz, deren Zusammensetzung hat sich allerdings geändert. Der neue Benchmark enthält vier Workload-Szenarios: E-Learning, Office Productivity, Video Creation und 3D-Modeling.
SYSmark2007 Preview öffnet mehrere Programme gleichzeitig und lässt die Applikationen teilweise auch im Hintergrund arbeiten. Somit profitieren Dual- und Quad-Core-CPUs von zusätzlichen Prozessorkernen.
Neben den Geschwindigkeitswerten für die Szenarios gibt SYSmark2007 einen daraus resultierenden Gesamtwert für die Systemperformance aus.
SYSmark2007: Office Productivity
Der Workload Office Productivity von SYSmark2007 Preview erstellt Datenanalysen mit gebräuchlichen Office-Applikationen. Kommunikation, Projekt-Management und Datei-Operationen komplettieren das Szenario.
Folgende Applikationen setzt SYSmark2007 Preview ein: Microsoft Excel 2003, Outlook 2003, PowerPoint 2003, Word 2003 und Project 2003 sowie WinZip 10.0.
SYSmark2007: E-Learning
Im Workload E-Learning führt SYSmark2007 Preview Applikationen aus dem Umfeld von Online-Schulungen durch. Eine Vielzahl von Bildern, Videos und Audio-Content werden über eine Website als Schulungsmaterial präsentiert. SYSmark2007 Preview nutzt folgende Programme: Adobe Illustrator CS2 und Photoshop CS2, Macromedia Flash 8 und Microsoft PowerPoint 2003.
SYSmark2007: Video Creation & 3D-Modeling
Der Workload Video Creation in SYSmark2007 Preview verwendet insgesamt fünf verschiedene Applikationen. Hierzu zählen Adobe After Effects 7, Illustrator CS2 und Photoshop CS2, Microsoft Windows Media Encoder 9 Series sowie Sony Vegas 7.
Das Szenario erzeugt ein Video unter Verwendung von Spezialeffekten und Bildern verschiedener Quellen. Der Content wird für Online-Streaming und als High-Resolution-Material produziert.
Im Workload 3D-Modeling wird mit AutoDesk 3ds Max 8 und SketchUp 5 eine Animation sowie eine photorealistische Darstellung eines Gebäudes erstellt.
PCMark Vantage: Overall
Futuremarks PCMark Vantage wurde speziell für Windows Vista entwickelt. Das Analysetool ermittelt die Gesamtleistung eines Systems. Multi-Core-Prozessoren, Speicher, Grafikkarte und das Storage-Subsystem werden in verschiedenen Szenarios beansprucht und getestet. Neben einem Gesamtwert für die System-Performance stellt PCMark Vantage Geschwindigkeitsangaben der einzelnen Szenarios Memories, TV and Movies, Gaming, Music, Communications, Productivity und HDD zur Verfügung.
PCMark Vantage: Communications & Productivity
Im Szenario Communications von PCMark Vantage wird die Leistungsfähigkeit des Systems bei typischen Kommunikationsanwendungen ermittelt. Hierzu zählen E-Mail, Verschlüsselung und entpacken von Dateien, Audio Transcoding für VoIP oder Darstellung von grafischen Content im Browser.
PCMark Vantage nutzt beim Szenario Communications bis zu drei parallel arbeitende Tasks. Multi-Core-Prozessoren profitieren von ihren Kernen.
Beim Szenario Productivity Suite führt PCMark Vantage typische Standardaufgaben am PC durch. Hierzu zählt das Laden von Applikationen, Texte editieren, suchen in Datenbanken, E-Mail-Verwaltung oder das Öffnen von Websites mit dem Internet Explorer 7 in separaten Tabs.
PCMark Vantage nutzt auch beim Szenario Productivity Suite bis zu drei parallel arbeitende Tasks. Multi-Core-Prozessoren profitieren von ihren Kernen.
Analyse: SunGard ACR
SunGards Adaptiv Credit Risk 3.0 ist ein Analysetool für den Finanzbereich. Basierend auf modifizierten Monte-Carlo-Simulationen berechnet das Programm den künftigen Wert einer Anlage auf Basis vorhandener Marktdaten.
SunGards Adaptiv Credit Risk wurde in C# für Microsofts .NET-Umgebung programmiert. Spezielle Mathematik-Bibliotheken wie Intels MKL oder AMDs Core Math Library ACML verwendet Adaptiv Credit Risk nicht. Das Analysetool arbeitet multithreaded und unterstützt Multiprozessor-Systeme optimal. SunGard rechnet überwiegend mit Integer-Operationen. Speicherzugriffe halten sich bei Adaptiv Credit Risk in Grenzen.
Rendering: 3ds Max 2008
Autodesk bietet mit 3ds Max 2008 eine professionelle Software für 3D-Modeling, Animation und Rendering an. Bei den Render-Vorgängen nutzt 3ds Max 2008 Multiprocessing voll aus.
Die gewählten Render-Szenen „Space Flyby“ und „Underwater Escape“ basieren auf der Benchmark-Suite SPECapc for 3ds Max von SPEC.org. Die Grafikkarten-Performance spielt beim Rendering keine Rolle, die OpenGL/DirectX-basierenden Tests der SPECapc-Suite verwenden wir nicht.
Rendering: CINEBENCH 10
Mit dem CINEBENCH 10 stellt Maxon die aktuelle Version des bekannten Benchmark-Tools bereit. CINEBENCH 10 basiert auf Cinema 4D Release 10 und führt wieder Rendering-Tests durch. Maxon bietet CINEBENCH 10 als 32- und 64-Bit-Version zum Download an.
Beim Render-Test wird eine photorealistische 3D-Szene mit Hilfe des Cinema-4D-Raytracers berechnet. Die Szene enthält unter anderem Lichtquellen, Schatteneffekte sowie Multi-Level-Reflektionen. Bei dem FPU-lastigen Test spielt die Leistungsfähigkeit der Grafikkarte keine Rolle. Auch höhere Speicher- und FSB-Bandbreiten nutzen beim Rendering von CINEBENCH 10 wenig – der Test läuft überwiegend in den Cache-Stufen ab.
SSE-Performance: Linpack 64 Bit
Linpack dient als verbreitetes Tool zum Ermitteln der Floating-Point-Performance von Highend-Computern. Das Ergebnis wird in Flops (Fließkomma-Operationen pro Sekunde) angegeben.
Linpack löst komplexe lineare Gleichungssysteme. Die Anzahl der Gleichungen lässt sich dabei stark erhöhen, um auch massiv parallel operierende Systeme unter Last zu setzen. Der Bedarf an Arbeitsspeicher wächst entsprechend mit. Die Speicherzuweisung erfolgt über eine Matrix-Berechnung. Size x LDA x 8 (Anzahl der Gleichungen x Input x 8 bit) ergibt den zu allokierenden Speicher.
Unter CentOS 5 Linux 64 Bit setzen wir die 64-Bit-Version von Linpack 2.1.2 ein. Der SMP-fähige Benchmark setzt EMT64-Prozessoren mit SSE3-Unterstützung voraus. AMDs Prozessoren mit SSE3 arbeiten unter Linux mit der von Intel-Compilern erstellten Linpack-Version ebenfalls problemlos zusammen.
Bei unseren Tests löst Linpack in verschiedenen Durchläufen 5000, 10.000 und 15.000 Gleichungssysteme. Damit benötigt der Benchmark zwischen 190 MByte (5000 Gleichungssysteme) und zirka 1,6 GByte Arbeitsspeicher (15.000 Gleichungssysteme). Im Diagramm finden Sie die von den Prozessoren maximal erreichten GFlops.
Audio-Enkodieren: iTunes 7.5
Apples iTunes 7.5 ermöglicht das Enkodieren von verschiedenen Audio-Formaten. Über den integrierten MP3-Codec wandelt die digitale Jukebox beispielsweise WAV-Audio-Files in komprimierte MP3-Dateien um. Beim MP3-Enkodieren nutzt iTunes 7.5 zwei Threads und somit die Vorteile von Dual-Core-Prozessoren aus. Quad-Core-CPUs profitieren von ihren zusätzlichen Kernen nicht.
Um die Enkodier-Performance der CPUs zu überprüfen, legen wir die 13 Musikstücke der Audio-CD „Gwen Stefani: Love. Angel. Music. Baby.“ mit einer Gesamtspieldauer von 52,1 Minuten mit iTunes als unkomprimierte WAV-Dateien auf die Festplatte. Die folgende MP3-Erstellung erledigt iTunes mit einer Audio-Qualität von 192 kbps.
Video-Enkodieren: iTunes 7.5
Mit Apples iTunes 7.5 wandeln wir außerdem mit den integrierten De- und Encodern den 1080i-High-Definition-Trailer von Ice Age 2 im H.264-Format ins MPEG-4-Format mit 124 KBit/s und einer „mobilen“ Auflösung von 640 x 352 Bildpunkten. Dieses Video-Format ist für Apples iPod Touch und iPhone optimiert. iTunes 7.5 nutzt beim Umwandeln des Videos die Vorteile von Dual-Core-Prozessoren aus.
DirectX 9: 3DMark06
Futuremarks 3DMark06 bietet verbesserte Testabläufe für das Shader Model 2 und High Dynamic Range (HDR) Shader Model sowie neue Benchmark-Routinen für Prozessoren. Damit soll der Benchmark laut Hersteller zukunftssicher sein und grafische Strukturen abtesten, die sich erst in zwei Jahren tatsächlich in Spielen wieder finden werden.
3DMark06 nutzt als erstes Produkt von Futuremark die Ageia Phys X-Software-Physics-Bibliothek in zwei spieleähnlichen CPU-Tests. Außerdem kommen im 3DMark06 Algorithmen zum Einsatz, die künstliche Intelligenz simulieren sollen. Insgesamt besteht der Benchmark aus zwei CPU- und vier Grafiktests. Daraus errechnet sich die Gesamtpunktzahl, die Auskunft über die Spiel-Performance des Rechners gibt.
3DMark06 bietet erstmals Unterstützung für Multi-Core-Prozessoren oder Hyper-Threading. Der Benchmark gibt als Teilergebnis einen Wert für die Leistungsfähigkeit der CPUs bei DirectX-Anwendungen aus.
DirectX 10: 3DMark Vantage
Futuremark bietet mit 3DMark Vantage den Nachfolger von 3DMark06 an. Die neue Version läuft ausschließlich auf Windows-Vista-Rechnern und setzt DirectX 10.0 voraus. Allerdings unterstützt 3DMark Vantage noch keine DirectX-10.1-Features.
3DMark Vantage setzt sich aus vier Szenen zusammen. Die zwei Szenarien „Jane Nash“ und „New Calico“ überprüfen die Grafik-Performance des Systems. Beispielsweise nutzt der Benchmark Raytracing-Funktionen wie Parallax Occlusion Mapping sowie das Shader Model 4.0 aus. Ausführliche Informationen zu den Grafiktests finden Sie im 3DMark Vantage Whitepaper.
Die zwei Szenarien „AI“ und „Physics“ widmen sich der CPU-Performance. 3DMark Vantage nutzt Multi-Core-Prozessoren hier massiv aus. In der Szene „AI“ erfolgen Berechnungen für die künstliche Intelligenz – Flugzeuge versuchen Kollisionen zu vermeiden. Bei „Physics“ ziehen Flugzeuge Rauchschwaden hinter sich her. Der Rauch breitet sich aufgrund physikalischer Berechungen aus und reagiert auf durchfliegende Flugzeuge. Der Test unterstützt von Ageia die Phys X Beschleunigerkarten.
Wir führen 3DMark Vantage mit der Voreinstellung „Performance“ aus. Der Benchmark gibt wie die Vorgängerversion eine Gesamtpunktzahl aus, die Auskunft über die Spiele-Performance des Rechners gibt:
Zusätzlich gibt 3DMark Vantage neben dem Gesamtwert einen Performance-Index für die Grafik- und CPU-Performance aus:
Crysis: 800 x 600 Low Quality
Das 3D-Spiel Crysis von Crytek unterstützt DirectX 10 und stellt hohe Anforderungen an die Hardware. Die komplexen grafischen Elemente der Spieleszenen sowie die Physik-Engine beanspruchen die Grafikkarte und den Prozessor besonders stark. Cryteks eingesetzte CryEngine 2 unterstützt Multi-Core-CPUs. In parallelen Threads führt Crysis Berechnungen für Audio- und Physikeffekte, das Partikelsystem sowie dem Daten-Streaming oder der KI durch.
Die Frameraten von Crysis mit den verschiedenen Prozessoren ermitteln wir bei einer Grafikauflösung von 800 x 600 Bildpunkten, ausgeschaltetem Anti Aliasing sowie der Darstellungsqualität „low“. Als Szenario verwenden wir das in Crysis mitgelieferte Testskript „Benchmark_CPU.bat“. Die Grafikkarte wird nicht voll gefordert.
Crysis: 1024 x 768 Medium Quality
Jetzt ermitteln wir die Frameraten von Crysis mit den verschiedenen Prozessoren bei einer Grafikauflösung von 1024 x 768 Bildpunkten, ausgeschaltetem Anti Aliasing sowie der Darstellungsqualität „medium“. Als Szenario verwenden wir das in Crysis mitgelieferte Testskript „Benchmark_CPU.bat“. Die Grafikkarte wird bereits stark belastet.
Crysis: 1280 x 1024 High Quality
Welche Frameraten die Prozessoren bei Crysis bei einer Grafikauflösung von 1280 x 1024 Bildpunkten, ausgeschaltetem Anti Aliasing sowie der Darstellungsqualität „high“ ermöglichen, ermitteln wir wieder mit dem Testskript „Benchmark_CPU.bat“. Die Grafikkarte arbeitet bei dieser Einstellung unter Volllast.
Energieverbrauch: Leerlauf
AMD und Intel spezifizieren den Energiebedarf ihrer Prozessoren mit der Thermal Design Power (TDP). Bei diesem Wert handelt es sich um ein theoretisches Maximum – in der Praxis liegt der Energiebedarf der Prozessoren in der Regel selbst bei hoher Auslastung darunter. Die CPU-Kühler müssen aber für diese TDP-Werte entsprechend dimensioniert sein.
Interessanter ist der reale Energieverbrauch der kompletten Plattform – ohne Monitor. Unsere Testplattformen unterscheiden sich lediglich beim Mainboard und natürlich der CPU. Grafikkarte, Netzteil, Festplatte und wenn möglich der Speicher sind identisch. Damit lassen sich praxisnahe Aussagen treffen, wie sehr der Prozessor den Energieverbrauch der Plattform beeinflusst.
Im folgenden Diagramm vergleichen wir den Systemverbrauch unter Windows Vista im „Leerlauf“ ohne aktivierten Energiesparmodus:
Jetzt sind die Energiesparfunktionen Intel SpeedStep und AMD Cool’n’Quiet zum dynamischen Senken von Taktfrequenz und Core-Spannung aktiv. Windows befindet sich weiterhin im „Leerlauf“:
Wie die Stromspartechnologien SpeedStep und PowerNow! die Energieeffizienz der Prozessoren im Detail erhöhen, können Sie bei TecChannel im Artikel Energie-Test: Performance pro Watt bei Quad-Core-CPUs nachlesen.
Energieverbrauch: Volllast
Der Energieverbrauch der Plattformen steigt auf die Werte im Diagramm, wenn alle Kerne der Prozessoren unter voller Last arbeiten. Die Grafikkarte wird beim verwendeten Lasttest mit SunGard ACR nicht beansprucht.
Wird zusätzlich die Grafikkarte GeForce 8800 GTS über das DirectX-10-Spiel Crysis stark gefordert, so erhöht sich der Energiebedarf der Plattformen auf folgende Werte:
Listen- & Straßenpreise
Hinsichtlich der Preise empfiehlt es sich, gelegentlich einen Blick auf die offiziellen Listen der CPU-Hersteller zu werfen. Bei AMDs Preisliste gab es am 15. Oktober 2008 die letzten Änderungen. Intels Preisliste wurde am 19. Oktober 2008 aktualisiert. Die neuen Core-i7-Prozessoren stehen noch nicht in der offiziellen Liste.
Modell |
Taktfrequenz /FSB [MHz] |
Listenpreis [US-Dollar] |
Straßenpreis [Euro] |
---|---|---|---|
Socket AM2+ |
|||
Phenom X4 9950 Black Edition |
2600 |
174 |
155 |
Phenom X4 9850 Black Edition |
2500 |
174 |
145 |
Phenom X4 9750 |
2400 |
164 |
|
Phenom X4 9650 |
2300 |
154 |
135 |
Phenom X4 9550 |
2200 |
154 |
125 |
Phenom X4 9350e |
2000 |
174 |
150 |
Phenom X4 9150e |
1800 |
175 |
120 |
Phenom X3 8750 Black Edition |
2400 |
134 |
110 |
Phenom X3 8750 |
2400 |
129 |
110 |
Phenom X3 8650 |
2200 |
119 |
100 |
Phenom X3 8450 |
2100 |
104 |
90 |
LGA1366 |
|||
Core i7 965 Extreme |
3200 / 6,4 GT |
999 |
1080 |
Core i7 940 |
2933 / 4,8 GT |
562 |
610 |
Core i7 920 |
2670 / 4,8 GT |
284 |
350 |
LGA775 |
|||
Core 2 Extreme QX9770 |
3200 / 1600 |
1399 |
1290 |
Core 2 Extreme QX9650 |
3000 / 1333 |
999 |
880 |
Core 2 Quad Q9650 |
3000 / 1333 |
530 |
480 |
Core 2 Quad Q9550 |
2830 / 1333 |
316 |
280 |
Core 2 Quad Q9450 |
2670 / 1333 |
316 |
260 |
Core 2 Quad Q9400 |
2670 / 1333 |
266 |
220 |
Core 2 Quad Q9300 |
2500 / 1333 |
266 |
220 |
Core 2 Quad Q8200 |
2333 / 1333 |
193 |
160 |
Core 2 Quad Q6700 |
2670 / 1066 |
266 |
180 |
Core 2 Quad Q6600 |
2400 / 1066 |
183 |
145 |
Core 2 Duo E8600 |
3333 / 1333 |
266 |
220 |
Core 2 Duo E8500 |
3160 / 1333 |
183 |
155 |
Core 2 Duo E8400 |
3000 / 1333 |
163 |
145 |
Core 2 Duo E8300 |
2830 / 1333 |
163 |
135 |
Core 2 Duo E8200 |
2670 / 1333 |
163 |
130 |
Core 2 Duo E8190 |
2670 / 1333 |
163 |
130 |
Core 2 Duo E7300 |
2670 / 1066 |
113 |
100 |
Core 2 Duo E7200 |
2530 / 1066 |
113 |
95 |
Core 2 Duo E6850 |
3000 / 1333 |
183 |
160 |
Core 2 Duo E6750 |
2670 / 1333 |
183 |
160 |
Core 2 Duo E6550 |
2330 / 1333 |
163 |
150 |
Produkte |
Info-Link |
---|---|
Prozessoren |
Fazit
Intels neue Core-i7-Prozessoren überzeugen in der Performance vollends. Gegenüber dem bereits zweifelsohne schnellen Core 2 Extreme QX9770 arbeitet das neue Top-Modell Core i7 965 Extreme um bis zu 41 Prozent schneller. Durchschnittlich über unseren Applikationsmix gerechnet liegt die 3,2-GHz-Nehalem-CPU zwölf Prozent vor dem FSB1600-Modell QX9770.
Entscheidend für die höhere Performance ist das Architektur-Feintuning des Core i7. Denn besonders bei überwiegend im Cache gehaltenen Workloads zieht der Core i7 seinem Vorgänger deutlich davon.
Der Vorteil des integrierten Speicher-Controllers sowie der seriellen QuickPath-Schnittstelle wird sich bei den Nehalem-CPUs erst bei 2- und 4-Sockel-Systemen besser zeigen. Dies lässt sich bereits bei AMD beobachten: Der Phenom ist gegen die Core-Prozessoren chancenlos, der Opteron arbeitet im 4-Sockel-System durch die integrierten Speicher-Controller und HyperTransport dagegen sehr konkurrenzfähig. Das Konzept bei Core-2-Systemen mit Speicher-Controller im Chipsatz und klassischem FSB ist bei Desktop-PCs nicht von entscheidendem Nachteil.
Interessanter als der 1000 Euro teure Core i7 965 Extreme ist das Nehalem-Einsteigermodell Core i7 920. Der für circa 350 Euro erhältliche 2,67-GHz-Prozessor bietet die Performance des 1300 Euro teuren Core 2 Extreme QX9770. Im Vergleich zum ebenfalls mit 2,67 GHz arbeitenden Core 2 Quad Q9450 zieht der Core i7 920 mit durchschnittlich 16 Prozent mehr Geschwindigkeit davon. Bei Multi-Thread-optimierten Anwendungen ist durch Hyper-Threading eine bis zu 50 Prozent höhere Performance erreichbar.
Negativ fällt bei den Core-i7-Prozessoren nur der höhere Energiebedarf im Zusammenspiel mit dem Intel Desktop-Board DX58SO auf. So benötigt ein Core i7 920 bei Auslastung aller Kerne mit 270 Watt circa 85 Watt mehr als der Core 2 Quad Q9450 (beide 2,67 GHz) mit dem Intel-X38-Mainboard. Zwar besitzt der Core i7 920 mit 130 Watt TDP eine höhere Einstufung als der Q9450 mit 95 Watt. Der große Unterschied liegt aber im Mainboard mit dem neuen X58-Chipsatz, der im Betrieb sehr heiß wird.
Die Zahl der Applikationen für Desktop-PCs, die von vier oder mehr Threads profitieren, ist ebenfalls noch beschränkt. Mit Hyper-Threading präsentiert sich der Core i7 dem Betriebssystem mit acht Kernen. Bei Applikationen, die nur einen oder zwei Threads nutzen, kann Hyper-Threading durch zusätzliches Thread-Switching leicht bremsend wirken. Allerdings ist der Einbruch bei der hohen Performance des Core i7 locker verschmerzbar. (cvi)
Testkonfiguration
Wir haben die Benchmarks unter dem Betriebssystem Windows Vista Business in der 32-Bit-Version durchgeführt. Für den Linux-Test verwenden wir Cent OS 5 in der x86_64-Edition.
Die Core-i7-Prozessoren mit dem Sockel LGA1366 testen wir in dem Intel-Desktop-Mainboard DX58SO. Der Prozessor steuert über seine drei Speicher-Channels jeweils ein DDR3-1066-DIMM mit CL7 an. Insgesamt stehen den Core-i7-CPUs drei GByte Arbeitsspeicher zur Verfügung.
Alle Core-2-Prozessoren nehmen im Asus P5E3 Deluxe mit X38-Express-Chipsatz Platz. Den FSB1333-Modellen steht als Arbeitsspeicher jeweils 2 GByte DDR3-1333-SDRAM mit CL7 in einer Dual-Channel-Konfiguration zur Verfügung. Die FSB1066-CPUs steuern den DDR3-Speicher von OCZ mit 1066 MHz an.
Den Core 2 Extreme QX9770 mit FSB1600 testen wir ebenfalls im Asus P5E3 Deluxe. Neben dem offiziellen FSB1333-Support lässt der Chipsatz den FSB1600-Betrieb zu. Diese „Übertaktung“ wird von Intel als Testumgebung für die FSB1600-CPU empfohlen. Neben dem offiziellen DDR3-1333-Support des X38-Chipsatzes erlaubt das Asus-Mainboard auch den Betrieb mit DDR3-1600-DIMMs.
AMDs Phenom-CPUs für den Socket AM2+ testen wir in einem Gigabyte-GA-MA790FX-DQ6 mit AMD 790FX Chipsatz. Den CPUs stehen 2 GByte Dual-Channel DDR2-1066-Speicher mit CL5 von takeMS zur Verfügung. Über den im Phenom integrierten Speicher-Controller konfigurieren wir die DIMMs für unsere Tests mit 1066 MHz. Dem Athlon 64 X2 6400+ steht ebenfalls das Gigabyte-Mainboard zur Verfügung. Die Socket-AM2-CPU arbeitet im GA-MA790FX-DQ6 mit HT-2.0-Geschwindgkeit und steuert die Speicherriegel von takeMS als DDR2-800-DIMMs an.
Um gleiche Testbedingungen zu gewährleisten, wurden alle Testsysteme mit einer Zotac GeForce 8800GTS bestückt. Der DirectX-10-Grafikkarte mit 320 MByte Grafikspeicher stand der ForceWare-Treiber Release 163.69 zur Seite. Für unsere Tests mit 3DMark Vantage setzen wir das Release 175.15 Beta ein.
Einheit herrschte auch beim 620-Watt-Netzteil Enermax Liberty ELT620AWT und den Massenspeichern – die Serial-ATA-II-Festplatte Seagate Barracuda 7200.10 mit 250 GByte Kapazität.