15,6-Zoll-Business-Notebook

Test: Dell Vostro 3500 - schlankes Notebook im Alu-Look mit Core i5

11.08.2010 von Malte Jeschke
Beim Vostro 3500 hat Dell Intels aktuelle Core-Technologie in ein schmuckes Alu-Design verpackt. Im Test muss das Notebook für kleine und mittlere Unternehmen sein Können in Sachen Laufzeit und Leistung unter Beweis stellen.

Als Dell 2007 die Vostro-Produkte erstmals in Deutschland eingeführt hat, waren diese auf Anhieb als "preiswerte" Verwandtschaft der eigentlichen Business-Notebooks der Latitude-Familie zu erkennen. Inzwischen haben die Geräte in Sachen Optik mächtig zugelegt. Insbesondere die jüngste Generation wie das hier getestete Dell Vostro 3500 ist mit seinem Gehäuse im Alu-Look ein Gerät mit sehr ansprechender Erscheinung. Die 3000er-Baureihe der Vostro-Notebooks ist in den Formfaktoren 13 Zoll (Vostro 3300), 15 Zoll (Vostro 3500) und 17 Zoll (Vostro 3500) erhältlich.

Ausstattung

Ausstattung: Zum Test erreichte uns eine der leistungsstärkeren Varianten des Vostro 3500. Für die Rechenleistung zeichnet ein Core i5-430M verantwortlich. Dell liefert das 15,6-Zoll-Gerät darüber hinaus noch mit anderen Core-i5-Varianten sowie Core-i3-Prozessoren und einem Celeron P4500. Als Chipsatz kommt Intels aktuelle HM57-Lösung zum Einsatz. Der Prozessor hat im Testgerät Zugriff auf 3 GByte DDR3-SDRAM, organisiert in einem 2-GByte- und einem 1-GByte-Modul.

Das matte 15,6-Zoll-Display arbeitet mit einer Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten und LED-Hintergrundbeleuchtung. Um die Ansteuerung kümmert sich im Testmodell eine diskrete Grafik in Form eines Nvidia GeForce 310M. Dell bietet das Vostro 3500 selbstverständlich auch mit Intels integrierter Grafiklösung HD Graphics an. Externe Displays steuert das Vostro 3500 per HDMI oder ganz traditionell per VGA an. Im Displayrahmen ist eine 2-Megapixel-Webcam integriert.

Dell Vostro 3500: Das 15,6-Zoll-Display arbeitet mit LED-Hintergrundbeleuchtung und einer Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten.

Peripheriegeräte lassen sich über vier USB-Ports anbinden. Einer davon ist als kombinierter eSATA-Port ausgeführt. Für Erweiterungen steht ein ExpressCard34-Steckplatz zur Verfügung, darüber hinaus gehört ein Kartenleser zur Grundausstattung. Eine Docking-Unterstützung, wie etwa bei den Latitude-Modellen des Herstellers, bietet das Vostro 3500 nicht. Hier muss man sich mit entsprechenden USB-Port-Replikatoren behelfen

Um die WLAN-Anbindung per 802.11n kümmert sich ein Dell-eigenes Modul; Intels vPro-Technologie unterstützt das Notebook nicht. Zudem versteht sich das Testgerät auf die drahtlose Kommunikation via Bluetooth. Kabelgebunden sorgt eine Gbit-Ethernet-Lösung von Realtek für entsprechende Konnektivität.

Die im Testgerät integrierte Seagate-Festplatte bietet eine Kapazität von 320 GByte. Dell offeriert für das Vostro 3500 aktuell HDDs bis zu einer Kapazität von 500 GByte. In Sachen Sicherheit ist das Vostro 3500 in der Testausstattung mit einem integrierten Fingerprint-Sensor ausgerüstet.

Bildergalerie:
Dell Vostro 3500
Das 15,6-Display arbeitet mit LED-Hintergrundbeleuchtung und einer Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten.
Dell Vostro 3500
Die Tasten weisen eine glatte Oberfläche auf, die gesamte Eingabeeinheit überzeugt dennoch auch Schnellschreiber.
Dell Vostro 3500
Externe Anzeigeeinheiten steuert das Vostro 3500 per VGA oder HDMI an.
Dell Vostro 3500
An der Fronseite befinden sich die Audiobuchsen sowie der Schalter für die Funkverbindungen.
Dell Vostro 3500
An der rechten Gehäuseseite stehen ein Kartenleser und ein ExpressCard-Slot parat.
Dell Vostro 3500
Per Windows-Tool lässt sich das System von der entsprechenden Partition komplett wieder herstellen.
Dell Vostro 3500
Mit dem Tool lassen sich auch Wiederherstellungsmedien anfertigen...
Dell Vostro 3500
...oder eigene Sicherungen erstellen.
Dell Vostro 3500
Der serienmäßige 6-Zellen-Akku bietet eine Kapazität von 56 Wh.
Dell Vostro 3500
Nach zwei Stunden und zwanzig Minuten ist der Akku vollständig geladen.

Als Betriebssystem kommt Windows 7 Professional in der 32-Bit-Version zum Einsatz. Wahlweise kann der Kunde ohne Aufpreis auch die 64-Bit-Variante erhalten.

In der Testausstattung liegt das Vostro 3500 preislich über 900 Euro, aber man kann bereits für unter 500 Euro in die Modellreihe einsteigen. Im Basispreis ist ein Jahr sogenannter Pro Support enthalten. Dieser beinhaltet rund um die Uhr telefonischen Support und Vor-Ort-Reparatur durch einen Techniker am nächsten Arbeitstag. Die Ausdehnung dieses Paketes auf drei Jahre schlägt mit einem Aufpreis von rund 70 Euro zu Buche.

Display und Handling

Display: Das 15,6-Zoll-Display arbeitet mit einer Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten. Diese Auflösung haben inzwischen viele Anzeigeeinheiten jüngeren Datums. Wer von einem 14-Zoll-Display mit einer vertikalen Auflösung von 900 Punkten umsteigt, wird die fehlenden Bildpunkte in der Höhe bald schmerzlich vermissen. Die 768er-Auflösung zwingt deutlich häufiger zum Scrollen.

Die Oberfläche des Displays ist matt ausgeführt. Im Test erreicht die Anzeigeeinheit eine maximale Helligkeit von 255 cd/qm. Das ist für ein LED-beleuchtetes Display ein guter Wert. Gepaart mit dem ebenfalls zufriedenstellenden Kontrast lässt sich damit aber im Freien noch passabel arbeiten. Die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung ist gleichfalls befriedigend, wir registrieren bis zu 14 Prozent Abweichung in den Ecken. Für die Nutzung in entsprechend sparsam beleuchteten Umgebungen kann man das Display auf bis zu 16 cd/qm herunterregeln.

Modern: Die Tasten weisen eine glatte Oberfläche auf, dennoch überzeugt die gesamte Eingabeeinheit auch Schnellschreiber.

Handling: Die Tastatur des Vostro 3500 ist weitgehend im Standard-Layout gehalten. Die Bild-auf/ab-Tasten sowie die Pos-Tasten liegen rechts außen in einer Linie. Druckpunkt und Hub der Tasten sind sehr ordentlich, auch Schnellschreiber kamen im Test sehr gut mit dem Keyboard zurecht. Lediglich die Auflage der Tastatur könnte ein wenig fester sein. Oberhalb der Tastatur befinden sich in einer glänzend ausgeführten Leiste einige Sondertasten zur Medienwiedergabe.

Als Mausersatz kommt beim Vostro 3500 ein Touchpad mit zwei Tasten zum Einsatz. Das recht groß ausgefallene Touchpad ist multitouch-fähig und erlaubt eine sehr präzise Steuerung. Die beiden Tasten liefern eine ordentliche Rückmeldung - alles in allem ein sehr gelungener Mausersatz.

Flexibel: Externe Anzeigeeinheiten steuert das Vostro 3500 per VGA oder HDMI an.

Laut Dell soll das Vostro 3500 mit Sechs-Zellen-Akku und optischem Laufwerk 2,4 kg wiegen, unser Testgerät bringt 2,44 kg auf die Waage. Die Kombination aus Kabel und Netzteil wiegt 446 Gramm - das ist durchschnittlich.

Das Gehäuse des Vostro 3500 ist sehr stabil, die Scharniere des Displaydeckels sind sehr solide ausgeführt. Der Displaydeckel selbst ist verwindungssteif; Druck von oben hält der Deckel allerdings nur in befriedigendem Maße stand.

Performance und Bedienung

Performance: Das Dell Vostro 3500 bringt in der Testausstattung einen Core i5-430M mit - den derzeit schwächsten Core i5. Er arbeitet mit 2,26 GHz, im Turbo-Betrieb dürfen es dann auch schon mal 2,53 GHz sein. Dem Zwei-Kern-Prozessor stehen 3 MByte Intel-Smart-Cache zur Verfügung, Wie die anderen "M"-Varianten der mobilen Core-i5-Baureihe ist diese CPU mit 35 Watt spezifiziert. Da insbesondere bei diesen neuen Prozessoren nicht nur der Speicher-Controller, sondern auch die Grafik in den Prozessor integriert ist, kann man die TDP-Werte nicht mit denen der Core-2-Duo-Vorgänger vergleichen. Im vorliegenden Fall ist die Grafik allerdings deaktiviert, da eine diskrete Einheit von Nvidia zum Einsatz kommt.

Praktisch: An der Fronseite befinden sich die Audiobuchsen sowie der Schalter für die Funkverbindungen.

Unter Windows 7 verwenden wir das Benchmark-Paket SYSmark2007 Preview der BAPCo. Dabei kommen 17 Anwendungen zum Einsatz, die unterschiedliche Szenarien durchlaufen. Diese setzt der Benchmark in vier Workload-Szenarios ein: E-Learning, Office Productivity, Video Creation und 3D-Modeling. SYSmark2007 Preview öffnet mehrere Programme gleichzeitig und lässt die Applikationen teilweise auch im Hintergrund arbeiten.

Die Benchmark-Ergebnisse bestätigen den subjektiven Eindruck aus den Praxistests: Mit dem vorliegenden Vostro 3500 stehen genügend Leistungsreserven zur Verfügung. In der Gesamtwertung des SYSmark 2007 Preview erreicht das Notebook einen Wert von 150 Punkten - das ist sehr ordentlich. Zum Vergleich: Geräte auf Basis von Intels Vorgängergeneration mit Core 2 Duo lagen bei annähernd vergleichbarer Ausstattung meist um die 125 Punkte.

Erweiterungen: An der rechten Gehäuseseite stehen ein Kartenleser und ein ExpressCard-Slot parat.

Die im Test-Notebook eingebaute Seagate-Festplatte (ST9320423AS, 320 GByte) trägt mit durchschnittlichen Leistungswerten zur Gesamt-Performance bei. Mit dem Nvidia GeForce 310M kommt eine diskrete Grafiklösung zum Einsatz, die natürlich deutlich höhere Leistungswerte liefert als die ansonsten bei Business-Notebooks meist anzutreffende interne Intel-Grafik. Rund doppelt so hoch sind dann auch die Ergebnisse bei 3D-Benchmarks. Das wird wirkliche Grafikenthusiasten immer noch nicht begeistern, aber immerhin. Ob einem dies die erhöhte Leistungsaufnahme wert ist, bleibt offen.

Bedienung: An der Vorderseite befinden sich unter anderem die Audioanschlüsse; das kann auf Reisen ganz angenehm sein. Neben diesen befindet sich der Schiebeschalter zum Deaktivieren der Funkverbindungen - dass es einen solchen gibt, ist löblich. Dafür fehlt uns die Displayverriegelung - dass sie fehlt, liegt zwar im Trend, doch würde sie recht zuverlässig verhindern, dass sich beim Transport Gegenstände zwischen Deckel und Chassis drücken.

Werksausstattung: Per Windows-Tool lässt sich das System von der entsprechenden Partition komplett wiederherstellen.

Die Systemwiederherstellung regelt Dell über ein gesondertes Tool, das ist komfortabler als die häufig verwendete Windows-Reparaturfunktion. Über diese Software kann man auch selbst Sicherungen anlegen und wieder zurückspielen. Einen Pluspunkt sammelt Dell für die vorinstallierte Software, denn die beschränkt sich auf das Notwendigste. Gerade die anvisierte Kundschaft arbeitet selten mit eigenen Images und sieht sich häufig einer Vielzahl von Tools und Testversionen gegenüber, die dann umständlich zu deinstallieren sind.

Akku-Laufzeit

Das Dell Vostro 3500 ist in der Serienausstattung mit einem Sechs-Zellen-Akku bestückt, der eine Kapazität von 56 Wh aufweist - die übliche Kapazität für derlei Notebooks. Dell bietet als Option für das Vostro 3500 einen Neun-Zellen-Akku mit einer Kapazität von 90 Wh an; dieser schlägt mit einem Aufpreis von 139 Euro zu Buche.

Standard-Akku: Der serienmäßige Sechs-Zellen-Akku bietet eine Kapazität von 56 Wh.

Um die maximale Laufzeit zu ermitteln, simulieren wir eine Texteingabe im sparsamsten Windows-Schema. Die Helligkeit ist für diesen Test vollständig heruntergeregelt. Bei diesem Test erzielt das Vostro 3500 eine maximale Laufzeit von gut viereinhalb Stunden, exakt waren es 277 Minuten. Das ist angesichts der Akku-Kapazität nur befriedigend. So ist denn die durchschnittliche Leistungsaufnahme des Notebooks mit rund 12 Watt in diesem Modus leicht erhöht. Dies dürfte nicht zuletzt der diskreten Nvidia-Grafik geschuldet sein. Üblicherweise bleiben Notebooks dieses Klassements mit integrierter Grafik unter 10 Watt.

MobileMark2007 belässt es nicht bei einer Applikation, sondern versucht, ein Anwendungsszenario zu simulieren, schließt allerdings auch Pausen ein. Für diesen Test regeln wir die Helligkeit des Displays auf zirka 100 cd/qm ein. Das Vostro 3500 erreicht in dieser Konfiguration damit eine Laufzeit von drei Stunden und 35 Minuten - ein sehr durchschnittliches Ergebnis.

Ladezeit: Nach zwei Stunden und 20 Minuten ist der Akku vollständig geladen.

Wer sich für eine potente Hardwareausstattung entscheidet, wird diese von Zeit zu Zeit auch entsprechend einsetzen wollen. Tut man dies beim Testmodell im Akku-Betrieb, so währt die Freude an der leistungsfähigen Ausstattung ganze 66 Minuten - dann ist die Akku-Leistung versiegt. Bei diesem Test sind CPU, Festplatte und Grafik unter Last, die Helligkeit ist vollständig hochgeregelt. Hier fordert die Ausstattung inklusive der diskreten Grafik erneut ihren Tribut. Die durchschnittliche Leistungsaufnahme lag im Test in dieser Betriebsart bei gut 50 Watt. Immerhin ist der Akku in zwei Stunden und 20 Minuten wieder vollständig geladen.

Fazit

Mit dem Vostro 3500 hat Dell ein optisch sehr feines Notebook zu einem angemessenen Preis auf die Gummifüßchen gestellt. Das Design kann sich sehen lassen, die Haptik ist hochwertig, und auch an der Verarbeitung gibt es wenig auszusetzen, ebenso wenig wie an der Ausstattung. Pluspunkte sammelt das Gerät auch bei Tastatur und Mausersatz.

Wir würden uns allerdings für ein etwas moderater motorisiertes Modell ohne diskrete Grafik entscheiden, weil sich damit wohl deutlich längere Akku-Laufzeiten realisieren ließen. In der vorliegenden Ausbaustufe fallen diese ein wenig kurz aus. (mje)

Messwerte und Produktdaten

Im Folgenden finden Sie zusammengefasst die Testergebnisse sowie die detaillierten technischen Daten des Dell Vostro 3500.

Messwerte/Benchmarks

Systemleistung

SYSmark2007 Preview, Overall Performance

150 Punkte

SYSmark2007 Preview, E-Learning

132 Punkte

SYSmark2007 Preview, Video Creation

166 Punkte

SYSmark2007 Preview, Productivity

144 Punkte

SYSmark2007 Preview, 3D-Modeling

162 Punkte

MobileMark2007, Overall Performance

218 Punkte

Akku-Laufzeit

minimale Laufzeit

66 Minuten

maximale Laufzeit

277 Minuten

MobileMark2007, Battery Life Rating

215 Minuten

Akku-Ladezeit, Notebook ausgeschaltet

140 Minuten

Display

maximale Helligkeit

255 cd/qm

minimale Helligkeit

16 cd/qm

maximale Abweichung in den Ecken

14 Prozent

Produktdaten Dell Vostro 3500

Prozessor

Intel Core i5 430M

Taktfrequenz (Grundtakt/Turbofrequenz)

2,26 GHz, bis zu 2,53 GHz

Chipsatz

Intel HM57 Express Chipsatz

inst. / max. Speicher

3072 / 8192 MByte

freie Bänke / Modultyp

0 / SO-DIMM

Displaytyp

15,6 Zoll, TFT, LED-Backlight, matt

Displayauflösung

1366 x 768

Grafik

Nvidia GeForce 310M

Festplatte

Seagate ST9320423AS, 320 GByte

Schnittstellen

4 x USB 2.0, eSATA, VGA, HDMI,

Sonstiges

ExpressCard34-Slot, Kartenleser

Akku-Typ / Energieinhalt

6-Zellen, Lithium-Ionen, 56 Wh

Gewicht

2,44 kg

Abmessungen (B x H x T)

375 x 22,9/31,9 x 250 mm

Preis

ca. 900 Euro